Das Schönheitsideal der vergangenen 3000 Jahre

4. Februar 2015 von in

Der Bauch zu dick, die Arme zu undefiniert, die Hüfte zu breit, die Beine zu kurz, der Busen zu flach, der große Zeh zu lang und überhaupt: Irgendwie kennen wir diese Phrasen doch alle. So richtig zufrieden sind wir Mädels leider so gut wie nie mit uns. Selbst mit Topmodelmaßen finden sich noch kleine Unzulänglichkeiten, die unseren eigenen Körper nicht perfekt machen. Die Selbstoptimierungsmaschinerie läuft an und wir geißeln uns selbst – mit low carb, exzessivem Sport und dem immer währenden und zermürbenden Vergleich. Mit dem Supermodel aus der Vogue, mit der superheißen Frau auf Instagram oder der wunderschönen Nachbarin. Ehrlich, was für ein Stress!

Keine Frage, Sport hält fit und macht Spaß, gesunde Ernährung ist immer gut, versteht sich von selbst. Und jeder soll das machen und essen, was er will und wie er sich wohlfühlt. Aber so ein bisschen Genuss, ein wenig Leichtigkeit und Selbstakzeptanz schadet keineswegs. Der Druck auf uns ist eh schon groß genug. Wir sind alle schön – ob mit dem Kilo zuviel oder dem Kilo zu wenig auf der Rippe. Schönheit fängt ja sowieso nicht mit dem Maßband an – sondern mit Charakter, Ausstrahlung und Freude.

Dass wir uns trotzdem immer wieder hinreissen lassen, an uns rumzumeckern, liegt wohl auch am momentanen Schönheitsbild und dem Drang nach Perfektion. Ein Schönheitsbild, das dank der modernen Technik von Photoshop völlig verzerrt ist – und nur für sehr wenige auf gesundem Wege erreichbar ist.

Schönheitsideale gab’s schon immer – mal waren die Frauen dicker, mal dünner, mal kleiner, mal größer. Das heutige Photoshop ersetzten damals die Maler der Stunde. Jede Epoche hatte ihre eigenen perfekten Maße. Nicht immer war superdünn auch superschön. Ein interessanter Wandel, den man schnell vergisst. Hier kommt Buzzfeed ins Spiel. Denn man kann ja über Buzzfeed sagen, was man will, aber manchmal findet man auf der Seite der Meister für Viralität dann doch so manche Perle.

Vor ein paar Tagen stolperte ich über das „Women’s ideal body type throughout history„. Ein Video, das genau die verschiedenen Schönheitsideale aus den letzten 3000 Jahren zeigt. Und wir sehen: Size Zero war lange Zeit keinesfalls das Ultimum. Das liegt natürlich am gesellschaftlichen Wandel. Kurven galten lange als Symbol für Wohlstand, während wir in unserer heutigen Überflussgesellschaft auf Disziplin und schlanke Proportionen achten. Auch wechselte so manches Schönheitsideale relativ schnell. Vieles lässt sich geschichtlich erklären und bedarf weit mehr als den oberflächlichen Blick des Videos.

Nichtsdestotrotz gibt uns Buzzfeed mit dem Video einen schnellen Einblick, wie sich das Schönheitsideal in den vergangenen 3000 Jahren gewandelt hat. Auffällig ist hierbei: Mein ästhetisches Auge findet alle Frauen und ihre Figuren wirklich attraktiv. Jede für sich ist ein Unikat, und abseits von der Instagram-Blase und all den anderen Selbstprofilierungsplattformen sehe ich die Schönheit in jeder Figur. Denn ich gebe zu: Ganz freimachen vom Drang nach Perfektion kann auch ich mich nicht. Und dann sehe ich dieses Video und denke mir: In Zeiten, in denen Größe 38 schon als vollschlank gilt, man ab Größe 40 Plussize-Model wird und Youtube uns die Anleitung für Thigh Gaps und Co. liefert, sollten wir uns alle mal an den Kopf fassen.  Schönheit fängt sicherlich nicht bei irgendeiner Zahl oder eine Lücke zwischen den Beinen an. Let’s relax, schnappt euch ein Stück Schoko und guckt das Video.

Fotocredit: Buzzfeed.com

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8 Antworten zu “Das Schönheitsideal der vergangenen 3000 Jahre”

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