Filmtipps: Classy Summer

18. Mai 2014 von in ,

Der Mai ist die Zeit, in der man sich in den Süden träumt, an heiße Strände mit salzigem Meerwasser und rauschenden Pinienhainen. In alte Steinhäuser, in denen man frische Tomaten isst und guten Wein trinkt. Noch nie bin ich im Mai tatsächlich ans Meer gefahren, und ich kann mein Glück kaum fassen, dass es dieses Jahr soweit ist. Aus lauter Vorfreude habe ich mich die letzten Wochen mit Büchern und Filmen schon auf den Traumurlaub eingestellt. Das sind meine beiden liebsten Filme, die das Gefühl von classy Sommertagen vermitteln.

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Le Mepris

Wenn ich mir einen Lieblingsfilm von Godard aussuchen müsste, dann wäre es Le Mepris. Das liegt natürlich zum einen am Charme der jungen Brigitte Bardot, die die Camille spielt. Doch mindestens genauso umwerfend wie sie ist die Szenerie und Architektur des Filmes. Der erste Teil spielt im italienischen Cinecittà nahe Rom, einer Filmstadt. Camille lebt mit ihrem Mann, einem Drehbuchautor in einem 60er-Jahre-Penthouse mit Dachterrasse, rotem Sofa, weißem Flokati und schnörkeligem Bett, in der die beiden erst zart und liebevoll miteinander sind, was später zu wütendem Streiten kippt. Im Rahmen eines Filmdrehs über die Reise von Odysseus lernen die beiden einen Produzenten kennen, der Camille ungeniert schöne Augen macht. Ihr Mann lässt es aus beruflichem Interesse geschehen, was eine steigende Verachtung in Camille auslöst. Die Verachtung erreicht ihren Höhepunkt in einer Kulisse, die schöner nicht sein könnte: der Villa Malaparte auf Capri, wo der Filmdreh stattfindet. Camille hat sich emotional von ihrem Mann distanziert, verbringt ihre Zeit damit, sich nackt auf dem riesigen Dach der Villa zu sonnen oder die Klippentreppe zum Meer herunterzusteigen und ins Wasser zu springen. Die Emotionen sind aufgeladen, die Szenerie ist traumhaft schön – dieser Gegensatz ist eine Meisterleistung von Godard.

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Swimming Pool

Ein späterer Film mit einer ähnlichen Ästhetik. Aus Inspirationslosigkeit entscheidet die Mittvierziger Londoner Krimischriftstellerin Sarah Morton, den Sommer im französischen Landhaus ihres Verlegers zu verbringen, um dort in Ruhe schreiben zu können. Das Haus aus alten Steinen ist wunderschön, ruhig und zugewachsen, im großen Garten gibt es außerdem einen großen Swimming Pool. Nach einem Tag kommt unerwartet die junge, schöne und unbefangene Tochter des Verlegers Julie dazu. Sie will ebenfalls den Sommer im Haus verbringen, anstatt die Ruhe zu genießen aber laut Fernsehschauen, sich am Pool bräunen und vor allem viel Männerbesuch haben. Das Zusammenleben der komplett gegensätzlichen Frauen in der abgeschnittenen Urlaubswelt des Landhauses wird zum psychologischen Duell, unterlegt von einer sehr intensiven Bildästhetik. Der Swimming Pool spielt nicht nur handlungsmäßig, sondern auch bildlich die zentrale Rolle, hier findet das komplette Stimmungsspektrum statt: Entspannung, Erregung, Liebe und Hass. Swimming Pool ist von dem französischen Regisseur Francois Ozon und aus dem Jahr 2002.

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4 Antworten zu “Filmtipps: Classy Summer”

  1. Le Mepris wollte ich auch schon ewig anschauen, und vor kurzem hab ich im TV auch was zu diesem speziellen Haus gesehen. Muss ich jetzt mal machen! Swimmingpool mag ich auch unheimlich gern, vor allem wegen der Atmosphäre und der damit verbundenen Bilder. Aber du hast so recht, was den Mai und Mittelmeerfilme betrifft! Ich mag dann noch unheimlich gerne „Der Swimmingpool“ mit Romy Schneider und Alain Delon, und den talentierten Mr Ripley, sowohl den mit Matt Damon, als auch die alte und irgendwie ganz andere Version mit Alain Delon. Und jetzt hab ich Lust auf Filme schauen… LG!

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