Outfit: Den Fokus setzen

6. Februar 2018 von in ,

Mantel – Weekday, Jeansjacke – Weekday (ähnliche hier), Tshirt – Topshop (ähnliches hier), Jeans – Topshop, Boots – Acne Studios, Tasche – Gucci, Ketten – Missoma

Nur noch Teile tragen, die einen glücklich machen. Nur noch Teile besitzen, die man wirklich braucht. Das ist mein momentanes Mantra – denn das Decluttering meiner Wohnung hat begonnen. Tatsächlich bin ich eigentlich sowieso schon jemand, der sich sehr gut von Dingen trennen kann. Ich bin kein Hamster, der alles um sich schart, sondern eher Typ „Ich packe alles in drei Kartons – und bin weg“. Zuviel Besitz belastet mich schon immer, als Teenie gab es Momente, da packte mich regelmäßig die Ausmistwut – und mein Zimmer wurde kurzerhand leergeräumt.

Trotzdem: Ich besitze viel zu viel, und viel zu viele Vielleichts. Gerade im Kleiderschrank hängen genug Teile, die mein Herz irgendwann einmal erobert haben, und trotzdem seit geraumer Zeit ein „Irgendwann trage ich es wieder“ fristen. Maria Kondo war der Anstoß, das Buch „Einfach leben“ zum Jahresbeginn dann der endgültige Auslöser. Im Moment heißt es also: Alles raus und auf den Prüfstand.

Und das ist bei manchen Teilen doch recht einfach. Denn wer wie ich kaum Heels trägt, braucht für Hochzeiten und solchen Schnickschnack tatsächlich nur ein Paar. Momentan besitze ich aber vier. Drei dürfen beim Hofflohmarkt im Frühling andere Mädels erfreuen, ein Paar bleibt. Schwieriger wird es bei so Sachen wie einer Seidenbluse von COS. Vor ein paar Jahren habe ich das Shirt gerne getragen, mittlerweile hängt es nur noch im Schrank. Die Bluse selbst fühlt sich aber so gut an, dass ich immer wieder denke: „Vielleicht trägst du sie ja doch irgendwann wieder.“ Eine gemeine Lüge, ich weiß. Sie wird wohl auch gehen.

Was definitiv bleiben darf: meine liebsten Jeans von Topshop und meine bedruckten Oversized-Shirts sowie meine Acne Jensen Boots. Ich bleibe wohl für immer der Casual-Typ, und coole Shirts oder Sneakers werden mich immer glücklicher machen, als Louboutins und große Klunker. Diese Erkenntnis ist keineswegs neu, und trotzdem immer wieder schwieriger als gedacht, umzusetzen. Denn in Zeiten des Onlineshoppings, aufgrund meines Berufs und der permanenten Inspirations- und Anfixquelle Instagram tapse auch ich immer wieder in die „Haben-Wollen“-Falle. Das große Ziel ist es, auf dieser Erkenntnis und einem minimalistischerem Lebenstil aufbauend meine Garderobe endlich so auszurichten, dass größere Trends nur mehr über Accessoires wie Taschen und Schuhe ausprobiert werden.

Und weil ich dieses heutige Outfit so sehr liebe, ist die erste Erkenntnis aus meinem Decluttering-Projekt: Das Gute liegt so nah. Oder auch – um in einer weiteren Floskel zu bleiben: Schuster bleib bei deinen Leisten. Das werde ich – und plane demnächst ein Outfitprojekt mit 15 Lieblingsteilen für 10 Tage (inklusive Schuhe und Tasche). Denn es braucht gar nicht immer wieder neuen Input, sondern nur einen klaren Fokus. Aufräumen schafft eben nicht nur Platz im Raum, sondern auch im Kopf. Als nächstes sind dann meine Beauty-Produkte und Küchengeräte dran.

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9 Antworten zu “Outfit: Den Fokus setzen”

  1. Hallo liebe Antonia,

    was ein Kontrast :)
    Gestern noch der rosafarbene Hosenanzug von &other stories und heute back to the roots.

    Warum nur macht man es sich so schwer, in dem man sich selbst in Schubladen steckt.
    Du musst dich doch gar nicht für eine Richtung entscheiden.
    Warum unbedingt sollte man sagen, ich bin der Shirttyp/Jeanstyp/Kleidtyp, trage nur schwarz weiss usw?
    Lassen wir uns doch alle Optionen offen. Ich hab mich schon so gefreut, dich mal in etwas experimentellen zu sehen statt der (für dich) sicheren Bank: Jeans und Printshirt.

    Nicht, dass es dir nicht steht, aber es verbaut dir vielleicht auch Gelegenheiten, mal was zu wagen :)
    Mode hilft, sich auszudrücken und sich und die eigene Wirkung neu zu entdecken.
    Ja, das ist auf den ersten Blick alles oberflächlich, doch stelle ich fest, dass, wer im Kleiderleben oft auf die sichere Bank setzt, auch sonst eher vorsichtig ist.
    Mode ist AUCH Psychologie und allemal hilfreich, um sich heranzutasten an Gefilde, in die man sich sonst vielleicht nicht wagt.

    Aber das ist keine Kritik an deinem Stil, nur etwas, was mir auffiel, als du letztens noch überschwänglich vom Ausprobieren sprachst und dich nun selbst wieder einbremst.

    Diese Bücher hab ich auch alle gelesen, aber glaub mir, nach ein paar Wochen „back to the roots“ kommt wieder ein Ausbruchsversuch und man verflucht sich, dass man die Experimente, die man sich gekauft hat, alle aussortiert hat und kauft sie wieder neu ;)

    Mut, Antonia, mach mal eine Woche ein Mode-Experiment und schau, was passiert :)

    Ganz lieber Gruss
    Ava

    • Liebe Ava,

      da hast du natürlich Recht – und das widerspricht sich keineswegs – wie bereits in meinen modischen Vorsätzen geschrieben, will ich gerade im Accessoires-Bereich mehr ausprobieren, Schuhe und Taschen sind doch ein guter Anfang (ich erinnere nur an die rosafarben Aigner-Tasche :)).
      Allein aufgrund meines Berufs werde ich immer Dinge ausprobieren, und das macht ja auch Spaß – im Moment ist es eher der Wunsch nach Loslassen von unnötigen Ballast (vor allem auch abseits des Kleiderschranks), denn tatsächlich gibt es doch so einiges, was raus muss, weil es seit Jahren im „Vielleicht“-Zustand schwebt.

      Und ja – Mode ist natürlich immer was psychologisches. Ich war aber noch nie der Paradiesvogel, auch verkleiden hasse ich – aber wahrscheinlich mache ich mir auch mehr Gedanken als nötig. Was ja wiederum für vorsichtig und nachdenklich sprechen würde ;)

      Die Idee mit dem Mode-Experiment ist auf jeden Fall etwas, was ich im Hinterkopf behalte – genauso wie den rosafarbenen Hosenanzug ;) Denn so sehr ich meine sichere Bank liebe, Experimente machen ja auch Spaß – und wie du sagst, festlegen muss man sich ja nicht zwingend. Ich will nur unnötige Käufe vermeiden – und bspw. High Heels horten, obwohl ich sie so gut wie nie trage :)

      Liebe Grüße!

  2. PS: Und die COS Bluse – wenn sie sich so toll anfühlt – dann trage sie mal verkehrt herum, mit den Knöpfen nach hinten und binde eine Krawatte oder ein Tuch um die Taille :)

  3. Liebe Antonia,

    ich bin sehr gespannt auf dein Experiment.
    Und würde mich sehr freuen, wenn du deinen tictail shop vielleicht auch wieder zum Leben erweckst. Habe dort schon viel gekauft und es sind fast alles Lieblingsteile geworden!!

    Liebst
    Sophie

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