Travel Diary: Eine Woche Island

30. März 2016 von in

Warum die Wahl ausgerechnet auf Island fiel, weiß ich gar nicht mehr so genau. Ich wusste, dass ich bei meinem ersten Urlaub seit gefühlten Ewigkeiten unbedingt in die Natur wollte. Abschalten. Wenig Menschen um einen, pure Natur und keinen stressigen Städtetrip. Island hat mich schon immer fasziniert, vor allem wegen der Wale und Beobachtungsmöglichkeiten. Als dann Alice im November in Island war und ihre Bilder so wunderschön waren, war ich endgültig infiziert. Nur wenige Wochen später waren die Flüge so günstig, dass unsere Gruppe einfach spontan für März eine Woche Island buchte.

Dass es im März noch ziemlich kalt in Island sein kann, hatten wir dabei nicht bedacht. Aber so richtig warm wird es in Island sowieso nie. Also ging es für uns auf in den hohen Norden. Nach 3,5 Stunden ist man mit dem Flugzeug dort. Bereits beim Landeanflug hat uns die Natur fasziniert, wie eine Mondlandschaft kam uns das Lavagestein vor. Die frische Luft schlug uns sofort beim Aussteigen entgegen, die Kofferausgabe sowie die Mietwagen-Abnahme dauerte (hier ruhig Zeit einplanen!). Was uns vorher geraten worden war: im Flughafen noch einkaufen. Weitaus billiger als in der Stadt. Denn: Island ist verdammt teuer. Essengehen ist unmöglich (eine normale Pizza Margarita kostet zwischen 25 und 30 Euro), aber auch Lebensmittel im Supermarkt sind weit über unseren Preisen. Auch zu beachten: Zumindest in den Wintermonaten schließen die meisten Supermärkte bereits um 18 Uhr. Glücklicherweise ist meine Cousine eine wunderbare Köchin und hat uns lecker bekocht.

Island, das ist pure Natur. Wasserfälle, Geysire, unglaubliche Landschaften. Man fährt von einer Antarktisartigen Landschaft hin eine grüne Berglandschaft bis hin in eine Ur-Landschaft aus Lavagestein und ungewöhnlichen Formationen. Die Weite und Einsamkeit des Landes ist beeindruckend, man sieht wirklich kaum Menschen – außer natürlich an den Touristen-Hot-Spots, wobei das im Sommer wahrlich noch extremer sein muss. Meine Highlights waren die Erfüllung meines Kindheitstraums: Orca-Wale in freier Natur sehen sowie der schwarze Strand im Süden Islands. Die tiefschwarzen Steine und die weiße Gischt der Wellen – ich glaube, ich habe noch nie was schöneres in der Natur gesehen. Wir waren an Europas größtem Wasserfall, verbrachten eine Nacht in einem Sommerhaus isländischer Freunde und sahen Polarlichter, streichelten Islandpferde, marschierten durch Reykjavik und fuhren einfach rum – vor allem im Südwesten der Insel, im Süden sowie zum Whale Watching in den Norden. Wir hatten mit dem Wetter unglaublich Glück: Fast immer schien die Sonne. Der Wind jedoch war extrem – wir mussten uns wirklich warm einpacken.

Island ist perfekt zum Runterkommen. Zum Bewusstmachen, wie unfassbar beeindruckend unsere Natur ist, wie wichtig es ist, öfter auch hierzulande rauszufahren, und unsere Natur zu genießen. Nach einer Woche Island fühle ich mich extrem ausgeruht, entspannt und sehr glücklich.

Gepackt hatte ich viel zu viel. Die ganze Woche habe ich eigentlich nur ein Outfit getragen: Thermoleggings und Shirt sowie Jeans und Pullover drüber, Boots und Parka mit Mütze und Schal. Der Wind in Island ist extrem – man muss sich wirklich ständig warm einpacken. Island ist definitiv kein Ort, um Sehenswürdigkeiten wie tolle Bauten zu sehen, sondern viel mehr ein absoluter Natururlaub. Weder Make-Up noch Glätteisen habe ich die Woche angerührt, die frische Luft extrem genossen und vom stressigen Alltag abgeschaltet. Künftig will ich wirklich alle drei Monate mindestens eine Woche mal wegfahren, um den Kopf durchzulüften, neue Eindrücke und Erlebnisse sammeln.

Wer genauere Fragen zu meinem Island-Trip hat, schreibt einfach in den Kommentaren!

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25 Antworten zu “Travel Diary: Eine Woche Island”

  1. Ja, Island ist wirklich ein Traum. Und mit dem „einen“ Outfit warst du nicht die einzige. Ich musste im Juni für zweieinhalb Wochen mit 2 Jeans, 4 Funktionsshirts und ein Paar Trägertops auskommen, weil neben meinem Schlafsack für’s Camping nicht recht viel mehr in den Rucksack passte. Es hat gereicht. Alles außen herum war viel zu schön als dass man sich über sein Outfit Gedanken gemacht hat.
    Der schwarze Strand in Vik war auch einer meiner Lieblingsorte und die Wale ein absolutes Highlight. Wir planen schon den nächsten Trip. Diesmal mit dem eigenen Camper. Aber das muss noch bis nächstes Jahr warten. Aber bei deinen Bildern würd ich am liebsten jetzt schon wieder packen.

  2. Island steht seit ewigen Zeiten auf meiner Liste… Leider ist der teure Lebensunterhalt dort bislang immer ein Hindernis für mich gewesen. Magst du sagen, was du für die eine Woche insgesamt in etwa ausgegeben hast? Die Fotos sind übrigens wirklich großartig!
    Liebe Grüße

    • Liebe Nina,
      wir haben eigentlich die ganze Zeit gekocht – sodass der Lebensunterhalt zwar immer noch teurer war, als hierzulande, aber trotzdem überschaubar. Vor allem frischer Fisch ist im Vergleich günstiger. Ich würde sagen, dass ich ca. 200-300 Euro für Essen/Trinken gebraucht habe (genau kann ichs grad nicht sagen, weil ich noch keinen Kassensturz gemacht habe) für die ganze Woche – aber eben wirklich mit Brotzeit für unterwegs und abends kochen. Keinerlei Cafébesuche etc. Allein ein Einkauf beim Bäcker war schnell bei 35 Euro. Aber wenn man bisschen plant und schlau einkauft, geht es wirklich.
      Wenn du noch mehr Fragen hast, schreib mir doch einfach eine Mail antonia (at) amazedmag.de.
      Mach unbedingt Urlaub in Island – vielleicht aber eher im Sommer :)
      Liebe Grüße!

  3. Das klingt alles sehr entspannt und genial. Freut mich, dass du dort eine so schöne Zeit hattest und es war wohl die beste Entscheidung bzgl. des reiseziels.
    Gerne mehr solcher reiseberichte hier :)

  4. Liebe Antonia,
    Ich muss gestehen, dass ich Island eigentlich nie so auf dem Schirm hatte – dann hab ich „Das fabelhafte Leben des Walter Mitty“ gesehen und seitdem bin ich total infiziert und möchte unbedingt mal hin :D Deine Bilder machen auch richtig Lust drauf, gerade die Natur ist unglaublich beeindruckend! Und: Habt ihr tatsächlich Orcas gesehen? <3
    Liebe Grüße,
    Kathi

    • Liebe Kathi,
      ja, ich hatte Island auch nie so krass auf den Schirm, wusste aber, dass man hier Orcas sehen kann – und deswegen wollte ich unbedingt hin. Und ja, wir haben tatsächlich Orcas gesehen. Total absurd, aber ich bin so froh, dass ich diese Erfahrung machen durfte – diese wunderschönen Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum.
      Liebe Grüße!

  5. Super Bilder, Antonia. Da bekomme ich sofort wieder Lust, hochzufliegen.

    Ich habe während meines Auslandssemesters in Norwegen für 10 Tage einen Abstecher nach Island gemacht. Im Vergleich zu den norwegischen Preisen war Island für uns damals ehrlich gesagt das gelobte Land, weil es doch um einiges günstiger war als in Norwegen und wir auch Pizzas für 12 Euro statt 30+ (wie in Norwegen üblich) gefunden haben. Die waren zwar kulinarisch kein Hightlight, aber das ist das Essen in Skandinavien meiner Meinung nach nie :D.

    Generell vielleicht als Spartipps für Interessierte:
    – Autovermietungen gut vergleichen. Wir haben damals eine Autovermietung gefunden (weiß den Namen leider nicht mehr), die gebrauchte Autos vermietet. Das Auto (Nissan Qashqai mit Dachbox) hat uns für 10 Tage ca. 600 Euro gekostet. Geteilt durch fünf war das also ein echtes Schnäppchen.
    – Wer es mag: Wildcampen ist auf Island erlaubt. Wir waren bis auf die letzte Nacht vor Abflug (dieser ging sehr früh) im Zelt unterwegs, meistens in der Wildnis, nur gelegentlich als Tagesbesucher für Dusche und Co auf Campingplätzen. Wir waren im Juni dort, und dennoch war ich sehr froh um meinen Daunenschlafsack, da es nachts doch öfter Frost hatte und der Wind wirklich nicht zu unterschätzen ist. Aber es ist auf jeden Fall die günstigste Art, das Land zu bereisen :) und man erlebt die Natur noch hautnaher (zugegeben: komfortabel ist es definitiv nicht!)
    – Der mit Abstand günstigste Supemarkt ist der mit dem rosa Schweinchenlogo. Ich glaube er hieß Bonus. Wir sind dort immer verhältnismäßig sehr günstig (v.A. im Vergleich zu Norwegen) weggekommen.

    Generell ist Skandinavien ja immer etwas teurer als der Rest Europas, aber die beeindruckenden Landschaften und die Wildnis sind es mir persönlich einfach total wert. Da verzichte ich gerne auf ein paar Restaurant- und Cafebesuche!

    LG
    Dani

  6. Wow, was für ein traumhafter Fleck Erde! Da muss ich auch unbedingt hin. Danke für diesen wunderbaren Reisebericht, liebe Antonia! Ich habe deinen Trip schon über Instagram verfolgt und war gleich begeistert.

  7. Klasse!
    Hört sich einfach nur toll an.
    Wir planen einen Trip im Sommer. Sind noch am überlegen, ob wir Mitte Juli bis August nehmen wo es am wärmsten sind soll, aber auch am vollsten. :-/
    Dein Bericht und die Bilder aus März sind aber ebenfalls toll.
    Wir sind gerade erst dabei günstige Flüge und Mietwagen zu prüfen.
    Hattet ihr ein Allrad oder Jeep? Oder geht auch ein normales Auto, um das meiste zu sehen?
    Wo habt ihr dann übernachtet? Hotels, Guesthouse, Zelt?

    Danke und LG
    Isabelle

  8. […] Island, du hinterlässt uns immer noch paralysiert von deiner Schönheit, deiner gewaltigen Natur, deiner Kraft. Auch nach vier Tagen steckt uns die Faszination noch in den Knochen, und wir sind immer noch am Verarbeiten der unglaublichen Eindrücke. Nachdem wir bei Eiseskälte in der badewannenwarmen Blauen Lagune gebadet und nachts tatsächlich Nordlichter gesehen hatten, wartete am nächsten Tag ein mindestens genauso umwerfendes Programm auf uns. […]

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