Kupferball

Video: Kupferball & Kupferkette – 6 Monate nach dem Einsetzen

3. Oktober 2017 von in

Vor ziemlich genau sechs Monaten ließ ich mir den Kupferball einsetzen und schrieb diesen Artikel – seitdem vergeht kaum eine Woche, in der uns keine neuen Kommentare und Nachrichten zu diesem Thema erreichen. Die hormonfreien Verhütungsalternativen Kupferball und Kupferkette scheinen endlich im Bewusstsein vieler anzukommen, und doch gibt es viel zu wenig Infos und Erfahrungsberichte darüber.

Dass das Ganze daran liegen könnte, dass diese Verhütungsmethoden noch so neu sind, bezweifle ich – vor dem Kupferball hatte ich auch schon fünf Jahre lang die Kupferkette Gynefix, die ich mir 2011 einsetzen ließ, mein Arzt setzte sie damals schon seit Jahren ein. Mittlerweile gibt es auch die Version des Kupferballs, der nicht in der Gebärmutterhaut verankert wird, und das auch schon seit einigen Jahren. Viel eher liegt es wahrscheinlich an der Hormon-Lobby, die in den Kupferverhütungsmitteln mit einmaligen Kosten weniger Profit sieht, oder an der Angst vor einem Fremdkörper.

Weil sich gerade wieder mehrere Freundinnen den Kupferball haben einsetzen lassen und eure Kommentare, Erfahrungsberichte und Fragen zum Thema nicht aufhören, habe ich das Ganze zum Anlass genommen, und ein Erfahrungs-Video gedreht. Das Thema ist leider so vielschichtig, dass ich nicht alle Fragen darin untergebracht habe, und vor allem grundsätzlich informieren wollte – hier kommt das Video:

Auf ein paar Fragen möchte ich aber trotzdem noch eingehen – das tue ich in meinem alten Artikel übrigens auch ständig in den Kommentaren!

Kupferball vs. Kupferkette – Was ist denn nun der Unterschied, und warum habe ich mich nach der Kupferkette für den Kupferball entschieden?

Dazu gibt es keine wirklich befriedigende Antwort, denn letztendlich sind beide Varianten ziemlich ähnlich. Die Kupferkette wird in der Gebärmutter verankert, was unter umständen ein zusätzliches Risiko bieten kann. Der Kupferball ist dagegen etwas größer und kann beim Einsetzen mehr wehtun – das ist aber auch nur subjektiv zu beurteilen, bei einer guten Freundin hat es vor Kurzem so gut wie gar nicht wehgetan. Der Kupferball soll ein etwas höheres Risiko haben, vom Körper abgestoßen zu werden, da er nicht verankert wird, bei mir persönlich blieben beide Varianten da, wo sie sein sollen. Ich habe also keine Empfehlung, was besser ist, und finde beide Varianten gut!

Ist das Kupfer schädlich für den Körper?

Genauso, wie es zu der Wirkung von Hormonen auf den Körper keine aussagekräftigen Langzeitstudien gibt, habe ich auch zu diesem Thema keine einheitlich gültige Meinung gefunden. Hier heißt es, die Menge an Kupfer, die durch die Nahrung aufgenommen wird, ist weitaus höher als die, die durch Kupferkette oder Kupferball an den Körper abgegeben wird. Wenn es extrem giftig wäre, wären Spiralen wohl nie auf den Markt gekommen – das ist aber auch wieder nur meine subjektive Meinung, die natürlich keinen medizinischen Hintergrund hat.

Erst nach der Schwangerschaft?

Für mich persönlich war der einzige Grund, mir keine Spirale setzen zu lassen, dass ich dachte, so etwas gehe grundsätzlich erst nach einer Schwangerschaft. Eine Spirale kam mir viel zu groß vor, ein flexibler Faden oder Draht mit Kupferperlen hingegen war für mich sofort eine plausible Verhütungslösung. Genau das ist der Vorteil von Kupferball und Kupferkette gegenüber einer herkömmlichen Spirale: Sie sind kleiner und flexibler und deshalb auch für junge Frauen geeignet. Hat sich der Körper daran gewöhnt, merkt man absolut nichts mehr davon – bei mir jetzt nach einem halben Jahr, aber auch schon nach den ersten Wochen der Fall.

Natürlich sind auch der Kupferball und die Kupferkette nicht für jeden das ideale Verhütungsmittel, wer zum Beispiel sowieso schon extrem starke Blutungen und Periodenbeschwerden hat, sollte eher nicht riskieren, das Ganze dadurch noch zu verschlimmern. Für mich ist es nur wichtig, dass man die Alternativen zur hormonellen Verhütung kennt, und für sich die Vor- und Nachteile abwägen kann. Denn leider gibt es bis heute keine 100% sichere und beschwerdefreie Verhütungsmethode.

Ich freue mich über weitere Fragen, Anregungen und Erfahrungsberichte!

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3 Antworten zu “Video: Kupferball & Kupferkette – 6 Monate nach dem Einsetzen”

  1. Liebe Milena, ich bin auch ein großer Fan der kupferlastigen Verhütung – neben den beiden Varianten kann man sich auch gut die Kupferspirale einsetzen lassen (auch ohne Kinder ;)), wie ich es getan habe. Mein FA hatte mir tatsächlich eher dazu geraten, weil er die Erfahrung gemacht hat, dass die Kette sich öfters einfach bei Patientinnen gelöst hat. Schmerzen hatte ich beim Einsetzen keine; ich denke, man kann das nicht pauschalisieren, weil jeder ein anderes Schmerzempfinden hat. Viele wird auch das abschrecken, weil oftmals Erfahrungsberichte sagen, was für Höllenqualen das wären – finde ich sehr subjektiv. Deswegen danke, dass du deine Gedanken so angenehm verpackt hast & danke für den Beitrag ;)

  2. Hallo, ich weiß der Beitrag ist schon alt aber immerhin einer der Neueste den ich gefunden habe. Ich habe den puren Horror mit der Kette erlebt. Das Ding ist mir nach 2 Wochen in den unteren Bauch perforiert. Ich hatte tagelang Schmerzen und es hat, weil sie so unglücklich saß, ewig gedauert bis die die Kette gefunden haben. Nachdem sie die gefunden haben, zuerst der Verdacht, sie habe den linken Eileiter verletzt (war zum Glück nicht so, hätte aber passieren können). Sofort OpTermin bekommen für eine Bauchspiegelung ein paar Tage später. Nach der Op dann fast noch schlimmer, die Haken der Kette haben ein kleines Loch in meiner Darmwand verursacht. Bauch wurde mir halb aufgeschnitten und dann Tage lang Antibiotika und Flüssignahrung. Ich will niemandem Angst machen und wahrscheinlich bin ich die Erste und hoffentlich die Letzte der das passiert ist, aber denkt darüber nach bevor ihr das Teil nehmt.

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