Minimal Living: 9 Dinge, auf die wir alle verzichten sollten

6. Juli 2018 von in ,

Wer sich mit einem Thema intensiver beschäftigt, wird schnell zum Trüffelschwein, dass seine Nase immer weiter in die Erde steckt und noch mehr Dinge entdeckt. Im Falle eines nachhaltigen und minimalistischen Lebens bedeutet das, was man entdeckt, ist nicht immer schön. Einmal hingesehen, kann man aber auch nicht mehr wegsehen. So kommt es, dass ich in letzter Zeit immer bewusster durchs Leben gehe – und auch meine Mitmenschen auf ihr Verhalten hinweise. Nicht belehrend oder missionierend, sondern viel mehr liebevoll und achtsam. Meistens kommt dann das „Aha“-Erlebnis und Dankbarkeit. Kein Wunder: Nicht lange ist es her, dass auch ich nicht über den Strohhalm im Becher nachdachte. Mittlerweile tue ich es – und es mag der Tropfen auf den heißen Stein sein. Aber auch der mahlt langsam. Deswegen kommen heute 9 Dinge, auf die wir alle mehr oder weniger ohne Probleme verzichten können, ohne große Lebensqualität einzubüßen. Ich freue mich aber auch auf eure Anregungen.

1. Tschüß, Strohhalme aus Plastik

Strohhalme per se sind schon eine komische Erfindung. Ab einem gewissen Alter sind wir ja alle befähigt, aus dem Glas zu trinken. Trotzdem werden uns Aperitifs, Drinks oder auch der Eiskaffee gerne mit einem Plastik-Strohhalm serviert. Doch braucht es ihn wirklich – oder ist es nur Gewohnheitssache? Ich persönlich versuche, auf Strohhalme zu verzichten – vor allem aus Plastik. Aber auch die Papier-Alternativen mag ich nicht. Tatsächlich etwas, was ziemlich leicht fällt und eine Menge Müll erspart!

2. Wash Pods & Duft-Perlen für die Wäsche

Etwas, was mich tierisch wütend macht: Wash Pods & Duft-Perlen für die Wäsche. Sicher, ich liebe es, frischgewaschene, duftende Wäsche zu haben, doch dafür brauche ich kein Wäsche-Parfüm. Die Werbung suggeriert uns aber, dass genau diese Duftperlen das i-Tüpfelchen für unsere Wäsche sind. Genauso wie die praktischen Wash-Pods, die das Waschpulver portioniert in Plastik eingeschweisst für uns so einfach machen – und sich selbst im Wasser auflösen.
Doch das hat Folgen. Denn kaum einer bemerkt das Kleingedruckte auf den Packungen. „Umweltgefährdend. Schädlich für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung.“ Das Mikroplastik lässt sich kaum abbauen, deswegen: dreimal nachdenken, normales Waschpulver reicht völlig aus.

3. Wer braucht Plastikbecher?

Niemand würde ich behaupten. Glücklicherweise gibt es immer öfter Pfand auf Plastikbecher – beispielsweise bei Konzerten, gleichzeitig werden immer noch viel zu viele Plastikbecher benutzt. Sei es auf Partys oder Veranstaltungen. Hier finde ich, sollte langfristig ein viel größeres Bewusstsein für das Thema entstehen. Es gibt sicher Momente, in denen Plastikbecher gut sind (Kindergeburtstag), aber auch hier gibt es zumindest wiederverwendbare Exemplare. Ansonsten einfach Gläser oder umweltschonendere Alternativen bevorzugen.

4. Nutella & Co.

Huiii, ein schwieriges Thema, obwohl ich Nutella nicht einmal mag. Doch in vielen Lebensmitteln wie Nutella steckt Palmöl. Zur Gewinnung dessen wird wahnsinnig viel Regenwald abgeholzt, Orang-Utans wie Waldarbeiter sterben und der CO2-Ausstoß ist immens. Es ist fast unmöglich, komplett auf Palmöl zu verzichten, weil es in so vielen Produkten verwendet wird, trotzdem gibt es immer öfter gute Palmöl-freie Alternativen. Madeleine von DariaDaria hat einen guten Podcast zum Thema gemacht, zudem lohnt es sich, einfach mal zu googlen, wo Palmöl drin steckt und vielleicht auf bestimmte Lebensmittel wie das geliebte Nutella zu verzichten.

5. Kaffee im Sitzen – nicht to go!

Etwas, was sich wahrscheinlich in das Bewusstsein vieler Menschen geschlichen hat: Coffee to go ist Blödsinn. Im Zuge eines achtsamen Lebens sollten wir sowieso lieber innehalten, den Kaffee sitzen genießen und dann weiterziehen. Geht nicht immer, aber auch hier gibt es mittlerweile so viele tolle Alternativen wie Recup oder einfach einen Mehrwegbecher mitnehmen. In Deutschland werden im Schnitt stündlich 320.000 Coffee to go Becher verbraucht. Rechnet das mal hoch!

6. Bienen-Rettung! Verzichtet auf Pflanzenschutzmittel & Insektizide und lasst die Blumen stehen

Dieses Jahr schon eine Biene gesehen? Wer wie ich vom Land kommt und es gewohnt ist, dass man im Sommer kaum draußen essen kann, weil die Bienen und Wespen einen nur so um die Ohren fliegen, hat in den letzten Jahren den Wandel schleichend bemerkt. Die Bienen und Insekten sterben aus – und das ist ein wahnsinnig großes Problem. Selbst in meinem Garten in München, den ich eher wild halte, sehe ich nur hin und wieder ein Hummel. Ursache sind vor allem die vielen eingesetzten Pflanzenschutzmittel & Insektizide sowie Monokulturen. Doch auch im Kleinen können wir schon was tun – beispielsweise unsere Gärten wilder wachsen lassen, unerwünschte Blumen stehen lassen, damit die Bienen Nahrung finden und nicht nur akkurate Rasen zu sehen sind.

7. Nein zu Lebensmitteln mit langen Transportwegen

Ich weiß, die Avocado schmeckt gut – ist aber auch ein großer Energiefresser und Co2-Ballast. Saisonales Gemüse und Obst einkaufen ist ein großer Beitrag für die Umwelt. Verzichtet auf Lebensmittel, die lange Transportwege hinter sich haben. Erdbeeren im Winter müssen nicht sein, auch wenn uns unsere Welt heute suggeriert, alles geht immer zu jeder Zeit. Doch das hat langfristig seinen Preis.

8. Täglich Fleisch essen

Ich bin zu 90 Prozent Vegetarier, aber auch wenn der Trend des Veggie-Daseins immer weitere Kreise schlägt, essen viele Deutsche immer noch wahnsinnig viel Fleisch. Dass unser Konsum von Fleisch viel zu hoch ist und die Massentierhaltung ein Graus, wissen wir ja alle. Doch was die wenigsten wissen: Die Produktion von einem Kilo Fleisch verbraucht 10.000 Liter Wasser. Wer also der Umwelt und sich was gutes tun will, verzichtet künftig öfter auf Fleisch. Und wer tiefer einsteigen will, schaut die Doku „What the health“. 

9. Flugreisen genau überdenken

Wir haben heute das große Glück, die ganze Welt zu sehen. Doch auch die täglichen vielen Flugreisen haben für die Umwelt ihren Preis. Die Co2-Emmissionen sind enorm, die langfristigen Umweltschäden wahnsinnig groß. Das soll nicht heißen, dass man nirgendwo mehr hinreisen darf. Aber es ist ein großes Privileg – und sollte bewusst genutzt werden. Wenn Influencer für 24 Stunden nach New York jetten, wird mir leider schlecht. Auch kann man von München mit dem Zug ohne Probleme nach Berlin oder Frankfurt – dauert genauso lang wie die Flugreise mit Anreise und Wartezeit. Versucht einfach, ein Bewusstsein entwickeln, während ich hoffe, dass auch irgendwann die umweltschonenderen Alternativen preislich mit den günstigen Flügen mithalten können- so als Anreiz für uns alle.

Sharing is caring

9 Antworten zu “Minimal Living: 9 Dinge, auf die wir alle verzichten sollten”

  1. Hi Antonia,

    ich finde deinen Artikel super! Er beleuchtet genau die Aspekte wo absolut jeder mitsparen kann, ohne, dass es einen großen Unterschied macht.
    Ich z.B. habe vorn recht empfindliche Zähne, weswegen ich schon seit Jahren beim Trinken auf Strohhalme nicht verzichten kann. Das Plastik wurde mir irgendwann auch zu blöd, weswegen ich jetzt auf Glas umgestiegen bin. Das kann easy in die Spülmaschine und hält Jahre. :)
    Beim Fleisch/Fisch halte ich es ähnlich wie du. Die meiste Zeit esse ich vegetarisch und es stört mich kein Bisschen. Mir ist es anfangs nicht einmal aufgefallen. Da wir keinen Fleischer in der Nähe haben und ich abgepacktes Fleisch generell liegen lasse, hat es sich einfach so ergeben.^^
    Menschen, die coffee to go in Wegwerf-Bechern kaufen, hab ich noch nie verstanden. Wenn ich weiß, ich trinke eh immer einen Kaffee unterwegs, dann kann ich mir doch mal einen schicken Becher kaufen und den immer wieder mitnehmen. So viel Platz hat man doch gerade noch irgendwo und meistens sieht es nicht nur stylisher aus, sondern macht auch direkt einen verantwortungsvollen, guten Eindruck. Ich würde einen Mann mit schickem Becher dem Typen mit Plastik-/Papp-Becher vorziehen. Grow up. ;)

    Viele Grüße
    Virginie

  2. Ich verstehe schon, dass man manche Getränke gern mit Strohhalm trinkt, aber es gibt so tolle Alternativen aus Glas oder Edelstahl – warum das noch nicht in der Gastronomie angekommen ist, wo man eh die Gläser spült, verstehe ich nicht. Tolle Anregungen auf jeden Fall man kann es nicht oft genug betonen! LG *thea

      • Vor allem kann man Strohhalme (nicht aus Plastik) auch super einfach in die Tasche tun und immer dabei haben, falls man mal einen braucht :)

        Ich trinke nämlich am liebsten aus Strohhalmen, habe die ollen Plastikteile aber auch satt.

        Toll, dass ihr euch auch mit solchen Themen beschäftig <3

Schreibe einen Kommentar

Mit dem Absenden des Kommentars bestätigst Du, dass Du unsere Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen hast.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner