#letmeworkit: Gesundes Kochen mit „Epi-Food“

11. September 2017 von in

Wenn’s ums Essen heutzutage geht, bewegt man sich ja fast schon auf einem Minenfeld. Schließlich gilt in einer Überfluss-Gesellschaft schnell: Verzicht ist in.  Wer hat die größte Disziplin, auf etwas zu verzichten – im Sinne der Gesundheit oder Schönheit. Für mich sind Ernährungstrends a la „Ich esse wirklich gar kein Brot mehr“ ziemlicher Humbug, außer es sei tatsächlich eine Gluten-Intoleranz, die diesen Schritt von Nöten macht. Weniger sich einen Kopf machen, inuitiv essen, wonach der Körper – und manchmal auch die Seele – verlangt, ein bisschen Sport und schon ist man auf einem recht ausgewogenen Weg.

Umso mehr war ich erstmal skeptisch, als mir auf der Suche nach einem neuen Kochbuch Epi-Food in die Hände fiel. Ein Kochbuch mit Rezepten, das vollkommen auf Weizen, Zucker und Kuhmilch verzichtet. Warum ich dann doch zugriff? Weil ich 1. im Herbst wieder richtige Laune auf das Selber-Kochen bekommen, 2. wie hier schon erwähnt, keine Milch trinke oder esse und auch so im Essen gut drauf verzichten kann und 3. tatsächlich für mich die Erfahrung gemacht habe, dass der Verzicht von Industriezucker sich wahnsinnig positiv auf meinen Körper ausgewirkt hat. Das war aber eher eine Zufallsentdeckung, als geplant. Also: Warum nicht einfach hin und wieder ein Rezept aus diesem Buch? Inspiration für die Küche ist schließlich alles. Und tatsächlich habe ich die Rezepte immer lieber vor mir, als planlos im Internet danach zu suchen.

Epi-Food wurde von den beiden Münchnerinnen Felicitas Riederle und Alexandra Stech entwickelt. Beide entwickelten diese besondere Art der Küche aus einer Lebensphilosophie heraus. Während Felicitas schon immer sehr gesund aß, kämpfte Alexandra jahrelang mit einer Essstörung – mit Epi-Food, also der epigenetischen Ernährung – bekam sie ihre Krankheit zumindest in den Griff. Die Ernährungsform konzentriert sich darauf, wie Ernährung sich auf unsere Genetik auswirkt. Kann Ernährung das biologische Alter senken? Welche Lebensmittel machen uns fit? Welche halten uns jünger? Und wie fördern wir einen aufgeweckten Geist mit unserer Ernährung?

Für mich als intuitive Esserin ist das besonders interessant – denn auch ich weiß, welche Lebensmittel mich fit und energiegeladen zurücklassen und welche mich eher in einen Winterschlaf versetzen. Beides ist völlig okay – außer man isst den Winterschlaf, wenn man eigentlich die Energie braucht.

Aufgeteilt ist das Buch nicht im herkömmlichen Sinne, sondern viel mehr nach Themengebieten. Von Rezepten für Konzentration und gegen Stress geht es hin zu Schönheit und Jugendlichkeit über zu Immunsystem, Detox und Fatburn. Aber auch Schlaf, Libido und Verdauung finden ihren Platz in dem Kochbuch.

Bevor es jedoch mit dem Kochen losgeht, erklären die beiden Münchnerinnen noch ausgiebig, warum sie auf Zucker, Weizen und Kuhmilch verzichten, welche Alternativen sie vorschlagen und wie man optimal einkauft, um sich epigenetisch zu ernähren. In jedem Kapitel werden auch die einzelnen Lebensmittel aufgeführt, die beispielsweise konzentrationsfördernd oder gut für die Verdauung sind. So erfährt man jede Menge und sammelt Wissen, was ich persönlich immer gut finde.

Meine liebsten Rezepte sind die allerlei leckeren Süßkartoffel-Rezepte, die vegetarischen Aufstriche oder auch der Fenchel-Apfel-Salat. Seitdem ich das Kochbuch besitze, steht auch ständig eine Flasche Infused Water neben mir. Ich hatte ganz vergessen, wie lecker Obst in Wasser ist.

Einziges Manko: Nachdem Ersatz-Produkte im Milch-Bereich für mich heikles Wesen auch rausfallen, sind nicht alle Rezepte – gerade Smoothies – 1:1 für mich übernehmbar, aber in der Küche darf man ja auch gerne mal erfinderisch sein. Auch sind nicht alle Rezepte vegetarisch, aber auch hier kann man einfach mit Gemüse ergänzen.

Eine reine epigenetische Ernährung kommt für mich nicht in Frage – dafür liebe ich zu sehr Brot, Nudeln und Pizza. Trotzdem liebe ich die gesunde Küche – und hole mir gern Inspirationen. Denn wer kennt das nicht: Man steht im Supermarkt und hat keine Ahnung, was er heute kochen soll.

Für alle, die gesundes Essen mögen, gerne Neues ausprobieren und das mit dem Verzicht keinesfalls zu eng sehen, ist Epi-Food eine schöne Neuentdeckung in Sachen Kochbuch.

Epi-Food gibt es hier – und kostet in der gebundenen Ausgabe 29,99 Euro.

 

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Eine Antwort zu “#letmeworkit: Gesundes Kochen mit „Epi-Food“”

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