Die drei goldenen Regeln zur nachhaltigen Nutzung von Plastik

15. Januar 2018 von in ,

– Dieser Beitrag wird von Head & Shoulders unterstützt –

Wenn es einen Vorsatz gibt, den ich mir für das neue Jahr groß und rot hinter die Ohren geschrieben habe, dann ist es, meinen Konsum zu überdenken – weniger meinen modischen Konsum, denn der hält sich ohnehin sehr in Grenzen. Es ist auch nicht mein allgemeines Geldausgeben, denn die neue Wohnsituation war mein Anlass, meine Finanzen mal genauer zu betrachten und Struktur hineinzubringen. Nein, es geht um einen anderen Konsum – um den Konsum von Kleinigkeiten, Shampoo-Flaschen, Tomatenboxen oder Frischkäsetiegelchen, Verpackungsfolien und Wegwerftüten, sprich: Um den Konsum von Plastik.

So ganz wollte ich es ja nie wahrhaben, wie viel ich davon eigentlich produziere. Vor einiger Zeit fing ich dann an, Plastikmüll rigoros zu trennen und jedes Mal den unbequemen Weg zur Wertstofftonne auf mich zu nehmen, um mir vor Augen zu führen, was ich da eigentlich alles konsumiere – und der Welt ständig wieder zuführe. Das Ergebnis ist erschreckend, und wird nicht weniger schlimm, wenn man in einem Zweipersonenhaushalt lebt. Täglich benutzen wir alle Plastik, meist nur für die kürzesten Zeiträume, bevor es wieder im Müll landet. „Ist doch nicht so schlimm, Müll ist normal und dafür gibt es doch Recycling“, möchte der ein oder andere darauf vielleicht erwidern – doch sieht man sich für einen kurzen Moment mal die Statistiken dazu an, möchte man im Erdboden versinken (Quelle):

  • Seit 1950 wurden 8,3 Mrd. Tonnen Kunststoff (entspricht dem Gewicht von 80.000.000 Blauwalen) erzeugt
  • Von 8,3 Mrd. Tonnen aus der Plastikherstellung wurden nur 600 Mio. Tonnen tatsächlich recycelt, 800 Mio. Tonnen verbrannt
  • Die Recyclingraten sind niedrig: Europa (30%), China (25%) und USA (9%)
  • Jeder Deutsche produziert durchschnittlich 37 kg Plastikmüll pro Jahr
  • Mit 11,7 Tonnen verbraucht Deutschland so viel Plastik wie kein anderes Land in Europa
  • Jährlich werden in Deutschland 6 Milliarden Plastiktüten verbraucht.
  • Die durchschnittliche Gebrauchsdauer für eine Plastiktüte in Deutschland liegt bei 25 Minuten
  • Nur etwa 42% des Plastikmülls in Deutschland werden recycelt, Dänemarks Recyclingrate für Plastik liegt dagegen bei etwa 90%
  • 35% des weltweiten Plastikverbrauchs sind alleine auf Verpackungen zurückzuführen
  • Bei uns in Europa werden durchschnittlich nur 7 von 100 Plastiktüten recycelt
  • Die Herstellung von Plastik erfordert rund 8% der weltweiten Ölproduktion. 2050 könnte der Wert schon bei 20% liegen

Die buchstäbliche Überschwemmung der Welt mit Plastik ist ein Problem, vor dem wir nicht mehr die Augen verschließen dürfen. Die Verantwortung liegt nicht nur bei Herstellern und dem Recycling-System, sondern allen voran bei uns selbst. Denn so, wie es ist, kann es nicht weitergehen. Das Schlimmste an der Plastiküberflutung: Immer mehr Plastik landet im Meer, wo es jährlich 1 Million Seevögel und 100.000 Meeressäuger verenden lässt, in Wassersäulen-Strudeln vom Meeresboden bis zur Oberfläche treibt und an jeden noch so einsamen Strand gespült wird. 80% dieser Kunststoffabfälle landen aus den Städten über die Flüsse im Meer, fünfzehn Tüten Plastikmüll kommen heute schon im Durchschnitt auf jeden einzigen Meter Strand, Tendenz steigend. Und auf den Weltmeeren haben sich schon fünf kontinentgroße Strudel Plastikmüll gebildet (Quelle). Besonders schlimm und schädlich für die Tiere sind dabei die kleinen Mikroplastik-Partikel, die sich aus jedem Plastikteil bilden und in vielen Kosmetika enthalten sind. Nach 450 Jahren ist eine Plastikflasche im Meer übrigens erst verrottet, die kleinen Mikroplastikteile bleiben allerdings bestehen und töten Fische und Meeressäuger, die keine Chance haben, sie nicht aufzunehmen.

Die fünf größten Müllstrudel in den Weltmeeren

Als wir von Head&Shoulders gefragt wurden, im Rahmen ihres neuen Projekts mit ihnen zusammenzuarbeiten, überlegten wir nicht lange, denn gerade die Schritte großer Unternehmen in die richtige Richtung sind die, die langfristig etwas verändern – und das Bewusstsein auch derjenigen verändern, die vielleicht bisher nicht mit der Thematik in Berührung gekommen sind. Mit einer Sonderedition hat der Konzern Procter&Gamble nun in Zusammenarbeit mit den Recycling-Experten TerraCycle und SUEZ die erste recycelbare Shampooflasche mit Strandplastik von Head&Shoulders auf den Markt gebracht: Sie enthält 20% recyceltes Plastik (die Verschlusskappe ausgenommen), das an europäischen Stränden gesammelt und aufbereitet wurde, und ist bei REWE erhältlich. Das ist der erste Schritt des Weges in eine nachhaltigere Zukunft, bis Ende 2018 soll mehr als eine halbe Milliarde Flaschen mit bis zu 25% recyceltem Kunststoff aus haushaltsnaher Sammlung hergestellt werden, was 90% aller Flaschen des P&G-Haarpflegeportfolios in Europa entspricht.

Diese Aktion einer so verbreiteten und bekannten Marke ist ein großer Schritt für die Bewusstseinsschärfung des Problems, das nicht nur bei der eh schon reflektierten Zielgruppe, sondern bei den Verbrauchern in jedem Haushalt ankommen muss, um wirklich etwas zu ändern. Deshalb wollen wir euch hier nochmal die drei goldenen Regeln der nachhaltigen Nutzung von Plastik an die Hand geben und euch ermutigen, das Reduzieren von Plastikmüll auch zu eurem Vorsatz für das neue Jahr zu machen. Jeder Einzelne kann etwas ändern, und zwar so:

1. Reduce

Der erste große Schritt heißt Reduzieren. Jedes Plastikteil, das wir nicht benutzen, ist eines weniger, das weggeschmissen wird. Ein paar Beispiele, wo ihr statt Plastik auf Alternativen zurückgreifen könnt, wären folgende:

– Jutebeutel statt Plastiktüte
– Waschbare Glasflasche statt Plastikflasche
– loses Gemüse statt Plastiktüten oder Container, auch andere Produkte wie Nüsse oder Nudeln können immer häufiger lose gekauft und in eigenen Tüten oder Boxen transportiert werden. In München lohnt sich ein Einkauf im Ohne, dem verpackungsfreien Supermarkt.
Bambus– statt Plastikzahnbürste
– Baumwolltaschentuch oder Papier statt Frischhalte- oder Alufolie für die Brotzeit 
– Feste Seife im Papier statt flüssige Seife im Plastikcontainer
Menstruationstassen statt Tampons
– Kaffeefilter statt Kapselmaschinen
– Mehrweg-Kaffeebecher statt Becher to Go mit Plastikhaube
– selbst kochen statt abgepackt
– Pappbecher und -geschirr statt Plastikgeschirr zum Grillen 

2. Reuse

Wiederverwenden heißt nicht nur, Plastiktüten oder Flaschen so lange zu benutzen, bis sie auseinanderfallen – das sollte ohnehin selbstverständlich sein. Bevor etwas Neues gekauft wird – seien wir ehrlich, fast überall ist Plastik enthalten – lohnt es sich, darüber nachzudenken, ob man nicht etwas Altes wiederverwenden oder reparieren kann. Genau hier setzt auch Head&Shoulders mit seinem Projekt an – weitere Möglichkeiten der Wiederverwendung wären:

– Haargummis aus alten Strumpfhosen statt Invisibobbles
– Tupperdosen in allen Formen und Größen für die Brotzeit unterwegs
– schöne Kosmetiktiegel als Aufbewahrungsboxen
– alte Zahnbürsten zum Putzen von Ritzen

3. Recycle

Haben wir also doch Plastikmüll produziert, was zu 100% schließlich kaum vermeidbar ist, sollten wir zumindest alles dafür tun, dass unser Müll recycelt wird. Das heißt: Kein, und auch wirklich gar kein Plastik sollte in den normalen Hausmüll geschmissen werden. Wer in einem separaten Mülleimer jeglichen Plastikmüll sammelt, bekommt erst ein Bewusstsein dafür, wie viel er eigentlich produziert. Genau wie Flaschen und Aluminum-Abfälle gehört der Plastikmüll dann in einen dafür vorgesehenen Container, der sich in Großstädten im Umkreis von ein paar Hundert Metern von jeder Wohnung finden lässt. Der Weg dorthin bringt mit jedem Schritt ein kleines bisschen mehr Bewusstsein mit sich, an dem wir alle arbeiten sollten. Auch die Sonderedition der Head & Shoulders Shampoo-Flasche ist 100% recycelbar und sollte daher unbedingt, wie grundsätzlich jede Plastik-Shampooflasche, ordnungsgemäß entsorgt werden, damit sie wiederverwertet werden kann.
Wer eine Gelbe Tonne neben seinen Hausmülltonnen stehen hat, dem wird die Entsorgung besonders leicht gemacht: Hier dürfen alle Kunststoffe und sogar Aluminium hinein und der Müll wird recyclet. Mehr zum Dualen System des Grünen Punktes und zur Gelben Tonne und dem Gelben Sack erfahrt ihr hier und hier!

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2 Antworten zu “Die drei goldenen Regeln zur nachhaltigen Nutzung von Plastik”

  1. Sehr toller Post um nochmal das Bewusstsein für unsere Müllproduktion zu schaffen.
    Ich selber bin immer wieder erschrocken, wie viel Plastik in unserer WG produziert wird und bin deshalb bei Kosmetik noch einen Schritt weiter gegangen: Ich stelle mein Shampoo selber her. Auch wenn das von Head&Shoulders toll klingt, darf man nicht davon absehen, was für Chemikalien sich in den Shampoos befinden, die unsere Kopfhaut auf Dauer angreifen. Wenn man nun zu natürlichen Alternativen zurückgreift, schlägt man quasi 2 Fliegen mit einer Klatsche: keine Chemikalien in den Abflüssen und sogar kein Verpackungsmüll durch Shampoofalschen etc. … Ich bin erstaunt, wie viele natürlichen Alternativen es im Bereich der Körperpflege gibt…
    Liebe Grüße,
    Dan
    http://www.misplaced-mirth.com

  2. bin bei dan, wir könnten ja auch alle wieder auf die gute alte seife zurückgreifen, keine umverpackung, keine mikropartikel und es gibt auch spezielle haarseifen,

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