Serientipp: Orange is the new Black

9. Februar 2015 von in

Meine ewige Serien-Suche hat endlich wieder auf kurze Zeit ein Ende. Orange is the new Black, die Serie von Netflix, wurde mir tausende Male empfohlen, aber wie es eben so ist mit Empfehlungen. Man notiert sie sich im Handy und denkt anschließend nie wieder darüber nach. Nun hatte ich eine dunkle Stunde an einem Sonntag und beschloss, Orange is the new Black endlich eine Chance zu geben.

Die Protagonistin, Piper Chapman, führt ein gefestigtes Traumleben mit ihrem sympathischen Verlobten Larry. Die Serie beginnt mit der kleinen Abschiedsfeier. Piper wurde für ein Jahr Knast verurteilt, wegen Drogenschmuggels, den sie vor zehn Jahren in ihrer wilden Zeit mit ihrer Exfreundin betrieben hatte.

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Wie ein verängstigtes Häschen versucht sich die zart besaitete Piper, absofort nur noch Chapman genannt, zwischen den starken Frauencharakteren im Gefängnis einzugliedern. Nicht aufzufallen und das Jahr verstreichen zu lassen, um anschließend Larry zu heiraten, mit ihrer besten Freundin weiter an dem gemeinsam gegründeten Start-Up zu arbeiten, und ihr Leben so weiterführen zu können, wie sie es geplant hatte. Schon nach kürzester Zeit stellt sich allerdings heraus, dass es so einfach nicht ist. Piper versteht, dass sie die Regeln des Gefängnis spielen muss, sich ein dickes Fell wachsen lassen, Freunde finden und sich gegen Feinde brüsten muss.

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Je besser sie sich schlägt, umso weiter entfernt sie sich allerdings von ihrem Leben vor ihrer Verurteilung inklusive ihrer besten Freundin und ihren Verlobten. Denn obwohl sie sich anfangs in jeglicher Hinsicht ihren Gefängniskolleginnen überlegen fühlte (klüger, hübscher, erfolgreicher, gefestigter), versteht sie ganz schnell, dass sie sich kein bisschen von den anderen Frauen unterscheidet. Denn nach und nach erfährt sie und auch der Zuschauer die Geschichte jeder Inhaftierten, die da zeigt: Es gibt keinen Guten oder Bösen.

Gerade bin ich bei Staffel Zwei, Episode 7, also fast fertig und die Serie wird immer, immer besser. Bisher zumindest noch. Ich finde Chapmans Entwicklung wahnsinnig spannend – vorallem ab der zweiten Staffel. Ich liebe es, dass sie immer härter, immer tougher und immer egoistischer wird – sie bekommt Ecken und Kanten und wird von einer flachen, langweiligen, etwas armseligen Frau zu einem manipulativen und zwiegespaltenen Charakter. Meine Lieblingscharaktere sind Red (mit Abstand Nummer 1), Yoga Jones und Poussey.

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Orange is the new Black gehört meiner Meinung nach zu den besten Serien unserer Zeit. Nicht nur, weil sie nahezu ohne männlicher Besetzung auskommt und die Frauen weder hübsch sind, noch langweilig oder ihrem typischen Klischee „Frau“ entsprechen (da hüpft das Feminismusherz). Sie ist lustig, intelligent, spannend, zeitgemäß und hat somit alles, was für mich in einer Serie Voraussetzung ist! Unbedingt ansehen!

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Wer Tests genauso liebt wie ich – here you go. Ich bin Red. Hätte es besser nicht erwischen können. Und noch eine Frage: Lohnt es sich, das Buch zu lesen, auf dem die Serie basiert?

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10 Antworten zu “Serientipp: Orange is the new Black”

  1. liebe amelie,

    ich weiß, dass die serie mehrheitlich gute kritiken bekommen hat, kann diesen hype aber nicht so richtig nachvollziehen. ich schaue selbst wahnsinnig gerne serien, aber orange is the new black hat mich enttäuscht – ich finde, dass die darsteller_innen ziemlich vorhersagbar agieren und die tiefe, die die charaktere angeblich haben sollen, kann ich einfach nicht erkennen. selbst ihre ambivalenten eigenschaften – mal gut, mal böse, mal stark, mal schwach – kommen mir sehr konstruiert vor. auch wenn ich es sehr begrüße, dass es mal frauen sind, die hauptrollen spielen und nicht nur männer im kopf haben, hat mich orange is the new black ganz schön enttäuscht.

    ich hatte immer das gefühl, dass die serie schon zum nachdenken bringen will – über den schlechten zustand der us-amerikanischen gefängnisse, darüber, wie sehr die soziale herkunft und hautfarbe über das abdriften in kriminalität bestimmen etc, aber so richtig unbequem wird es trotzdem nie.

    schau lieber mal the wire! die serie zeichnet ein unglaublich differenziertes bild und ist auch nicht so schnell vergessen wie die meiner meinung nach eher platten dialoge in orange is the new black.

    liebe grüße
    m.

  2. Das Buch ist ganz gut, aber absolut nicht mit der Serie vergleichbar, die Serie basiert nur sehr lose auf dem Buch.
    Und das Buch zeigt halt nur Pipers Sicht der Dinge, also eine ziemlich eingeschränkte Sicht.
    Also ich hab es gerne gelesen und liebe auch die Serie, ich finde also es lohnt sich.
    (Auch von der Geschichte her gibt es einige Änderungen, aber ich will nicht spoilern)

  3. Ich liebe die Serie! Totally addicted and in love with Ms Vause ;)

    Ha ha und beim Test bin ich dann auch noch Alex Vause – also I’m in love with myself, besser geht nicht, oder ? ;)

  4. Gestern Abend gesehen und für extrem empfehlenswert befunden: „Better call Saul!“
    Die Story ist spannender, als ich dachte. Da werden nicht nur „Breaking Bad“-Fans was von haben!

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