Kolumne: Erst denken, dann posten!

25. August 2013 von in ,

Das Wunderbare am Bloggen ist für mich, dass ich schreiben und posten kann, was ich will. Ob meine Einkäufe, meine Outfits oder eine Kolumne: Kein Chefredakteur, kein Arbeitsplan, keine Schlagzeile wird mir vorgegeben. Man kann sich völlig frei entfalten, wird zum Autor, Chefredakteur und Layouter in einem. Das ist toll. Und genau deswegen gibt es mittlerweile so viele Blogger. Zumindest hoffe ich immer noch, dass die meisten wegen der kreativen Entfaltung einen Blog starten – und nicht wegen der Events, Pressegeschenke oder des Ruhms. Aber das ist ein anderes Thema.

Also poste und blogge ich gemeinsam mit Amelie und Milena vor mir her. Wir entwickeln neue Ideen, neue Themen und Serien. Die Leserschaft wächst. Und wir professionalisieren uns. Auch wir gehen Kooperationen ein, die einen Mehrwert für uns, unseren Content und unsere Leser haben. Doch mit der wachsenden Leserschaft stellt sich mir immer öfter die Frage:
Wie viel Verantwortung trage ich als Blogger gegenüber meinen Lesern?

Pling! Eine Email poppt in meinem Postfach auf. „Liebe Antonia, wir möchten dir gerne ein Tshirt von Designer XY und einen Sponsored Post auf amazed haben. Im Gegenzug stellst du unseren Online-Shop und das Konzept dahinter vor.“ Nach einem kurzen Klick auf den Onlineshop ist für mich klar: Der Shop ist schön, die Sachen – alles Designer-Sachen – sind toll, und trotzdem kann ich es nicht bewerben. Weil Ratenkauf für Designer-Sachen angeboten wird. Und dass das Konzept des Stores ist. Ich denke an meine Leser – und weiß: Nein, ich will keinem meiner – womöglich jungen – Leser Ratenkauf für Luxusgegenstände schmackhaft machen. Also Absage. Gleichzeitig poppen in den nächsten Wochen die selben Posts auf vielen Blogs auf. Und ich frage mich: Wie viel Verantwortung muss ich als Blogger gegenüber meinen Lesern haben? Unterschätze ich womöglich meinen Leser?

Bin ich viel zu kritisch – im Vergleich zu vielen anderen?

Wenige Wochen später lese ich zufällig einen Blogpost über eine Pressereise. Gesponsert von einer Lotterie. Auch hier grummelt mein Magen. Verreisen um jeden Preis. Blogpostings verkaufen um jeden Preis. Ohne den eigentlichen Sponsor zu hinterfragen. Ob er zum Konzept des eigenen Blogs passt. Ob ich hinter dem Kunden stehe – voll und ganz. Ob dieser die Blogger-Relations-Welle einfach nur nutzen will. Und ob ich meinen Lesern Lotterien oder Glücksspiel ins Gedächtnis rufen sollte – damit ich nach Timbuktu reisen kann. Und auch danach frage ich mich Tage später: Bin ich zu kritisch? Sehe ich das zu ernst? Wann beginnt verkaufen? Und wieder: Was ist mit der Verantwortung gegenüber meinem Leser?

Bloggerkooperationen muss und darf natürlich jeder für sich entscheiden. Wie weit er gehen will, um Reise XY zu machen oder Summe XY zu verdienen. Das ist jedem selbst überlassen – und jeder muss hierbei seinen Weg finden. Wir amazed-Mädels diskutieren immer, wägen viel ab und sagen 70 Prozent ab. Aber: Auch wir machen Fehler, lernen dazu und probieren uns aus. Es ist immer ein schmaler Grat. Trotzdem appelliere ich an alle (jungen) Blogger da draußen, sich Gedanken zu machen – nach dem ersten „Oh yeah, ich wurde eingeladen“ oder „Oh ja, ich bekomme diese Tasche.“ Nicht nur, um sich nicht mit Gutscheinen und Geschenken abspeisen zu lassen, sondern auch, weil man mit der wachsenden Leserzahl auch schnell für andere junge Leser zu einer Art Vorbild werden kann. Und dann eben doch Verantwortung – für sich und die Leser – trägt.

Warum ich diese Kolumne schreibe? Weil diese Beispiele alle harmlos sind – und der Leser womöglich mehr durchschaut, als ich manchmal glaube. Weil ich meine Einstellung selbst hinterfrage und Meinungen hören will. Denn mir grummelt seit Wochen der Magen. Weil Blogger ein neues Thema für sich entdeckt haben: die Ernährung.

Gesundes Essen, ja! Fitness, ja! Foodfotografie – sehr gerne! Aber irgendwie hat diese Healthy-Clean-Eating-Low-Carb-Linie in der Blogger-Welt überhand genommen hat. Dass (Mode-)Blogger für sich fit werden wollen und ihren eigenen Weg suchen, finde ich gut. Auch ich gehe hin und wieder joggen, versuche mich gesund und vegetarisch zu ernähren und poste hin und wieder Essen auf Instagram. Nur: Ich dokumentiere es nicht und gebe niemanden den einen Weg vor. Warum? Weil ich keine Ahnung habe, was für andere richtig ist. Ich kenne nur meinen Körper, bin auch nur ihm gegenüber verantwortlich und kann am Ende machen, was ich will. Doch immer mehr Blogger, die in keinster Weise Ernährungswissenschaften oder Sportwissenschaften studiert haben oder professionelle Unterstützung haben, promoten Low-Carb-Vegan-Wenig-Essen, entwerfen Essenspläne und zelebrieren das Detoxen.

„Das machen andere Medien doch auch – wie die Freundin, Brigitte, Glamour und Co.!“

Klar, Kritiker werden damit argumentieren. Aber: Das sind Zeitschriften. Und der Leser kann meiner Meinung nach besser differenzieren. Der Unterschied bei Modeblogs: Als Blogger wird man für manchen zur Person, die der Leser kennt. Der er vertraut. Und der er womöglich vieles glaubt. Wo er schnelle Diät-Ergebnisse eher sieht, als an Models in Zeitungen. Und es weniger kritisch hinterfragt. Weil der Abstand fehlt.

Und sobald es ums Thema Ernährung und Gesundheit geht und fragwürdige Tipps gegeben werden, werde ich hellhörig und vorsichtig. Denn: Ja, ich glaube schon, dass man – ab einer gewissen Anzahl an Lesern (die nicht nur Familie sind) – auch eine gewisse Verantwortung gegenüber dem Leser hat. Schließlich bekommen diese anonymen Leser eben auch nur den Blogger-Lebensanteil mit. Und ziehen am Ende falsche Schlüsse. Gleichzeitig müssen junge Mädchen – die mögliche Zielgruppe – meiner Meinung nach eigentlich nicht Detox machen. Genausowenig wie die meisten Blogger. Und wenn doch: Dann doch bitte für einen selbst. Und mit Experten. Und nicht mit windigen Plänen aus dem Netz und weil es gerade hip ist.

Bei aller freier Entfaltung beim Bloggen muss man sich eben seiner Vorbildfunktion bewusst sein. Und sorgsam mit ihr umgehen. Und sei es, dass man Leser, Geld oder eine tolle Reise verliert. Das gute Gewissen, der Austausch mit den Lesern und das Wissen, behutsam mit sich und anderen umgegangen zu sein, bleibt. Und deshalb gibt es heute ein Fazit, dass im Leben sowie im Internet immer gelten sollte: erst denken, dann posten.

Was meint ihr? Bin ich zu kritisch? Womöglich sogar zu ängstlich? Oder trägt man als Blogger doch Verantwortung? Wie seht ihr das aus Leser-Sicht? Ich freue mich auf eure Meinungen!

Alle unsere Kolumnen auf einen Blick findet ihr hier.

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85 Antworten zu “Kolumne: Erst denken, dann posten!”

  1. Deshalb lese ich euren Blog, super Kolumne und genau deiner meinung aber sowas von.

    Viele wollen womöglich das schnelle Geld machen und Fame erlangen ohne Rückrad zu besitzen,

    oder ansatzweise Kritisch mit dem ganzen umzugehen.

  2. Ein sehr schöner Post. Gerade aus diesem Grund lese ich euren Blog so gerne. Man merkt das ihr euch Gedanken macht und eben nicht jedes Sponsoring Angebot annehmt. Und dieser ganze Diät Quatsch nervt mich sowieso. Abgesehen davon, dass vegane Ernährung für mich keine tolle neue Diät ist, sondern einfach was mit einer Entscheidung zu tun, dass für die eigene Ernährung kein Tier leiden sollte.
    Ich sehe das auch so, dass man als Blogger schon eine gewisse Verantwortung trägt. Man ist ein öffentliches Medium und sollte sich schon drüber bewusst sein was man postet. Ich würde auch sagen, dass es eine persönlichere Bindung zu einem Blog gibt als zu einer Zeitschrift. Sicher, jeder ist natürlich selbst nochmal für sein eigenes Verhalten verantwortlich, aber wie du schon schreibst: „Bei aller freier Entfaltung beim Bloggen muss man sich eben seiner Vorbildfunktion bewusst sein. Und sorgsam mit ihr umgehen“

    • Dankeschön! Wir versuchen wirklich, den richtigen Weg zu finden. Und auch wir diskutieren oft untereinander und sind uns gegenüber sehr kritisch. Aber auch wir machen Fehler. Aber wie du sagst: Man hat eine sehr persönliche Bindung zum Blogger – und der muss ich mir als Autor bewusst sein!
      Liebe Grüße!

  3. Schön, dass man so einen Post endlich mal wieder liest, mich stört diese Welle des Geschenke abgreifens von Bloggern auch immer mehr, die früher oft mit Liebe gestalteten Posts werden bei vielen nur noch zu Verkaufsshows, Hut ab vor Euch, dass ihr da „echt“ bleibt!

  4. Find ich sehr gut – man muss nicht jeden Mist mitmachen.

    Dass du euren Lesern keinen Ratenkauf für Luxusgegenstände schmackhaft machen willst finde ich sowieso gut; Blogger haben nun eben eine starke Vorbildfunktion, und with great power comes great responsibility etc.

    Gleichermaßen kann es ja auch für den Blogger ordentlich nach hinten losgehen, wenn jeder Quatsch angenommen wird und die Leser das eben durchschauen. Man sollte als Blogger schon eine gewisse Integrität behalten, und wenn man sich so offensichtlich verkauft wie manche das tun nur um irgendwo ein paar Freebies abzustauben kann ich mir nicht vorstellen dass das den Leserzahlen gut tut.

    Deshalb lese ich ja Blogs – weil da echte Menschen dahinter stecken, die über ihre eigenen Interessen schreiben und denen ihre Leser was wert sind. Wenn ich gesponsorten Mist lesen will der aus meinem geringen Selbstwertgefühl Kapital schlagen will blätter ich beim Friseur durch die GLAMOUR.

  5. Sehe ich genauso, euer Blog ist echt einer der wenigen denen ich 100 % vertraue. Bleibt so kritisch, man lernt so etwas sehr zu schätzen in dieser viel zu schnellen und nicht überdenenkenden Bloggerwelt :)

  6. Natürlich ist jeder erstmal für sich selbst verantwortlich und als vernünftiger Mensch sollte man imstande sein, selbst einschätzen zu können, was man glaubt und was nicht. Wie dies auf einigen Blogs ausgeschlachtet wird, finde ich allerdings im besten Fall leichtfertig, im schlimmsten Fall zynisch.
    Da wird für ein Rasiergel oder einen Nagellack gereist, ein bestimmter Onlineshop oder eine Schuhmarke zieht sich wie ein roter Faden durch den Blog, monatlich tauchen neue „absolut umwerfende“ Produkte in Favoritenvideos auf, auf einmal darf man dies und das nicht essen.. und das alles unter der Überschrift „Ich bin wie du, ich bin dein bester Freund, vertrau mir!“.
    Die wenigsten kennzeichnen ein Sponsoring und wenn, dann nur so dezent, dass man es nur bei einer Suche findet. Dass Manche die Produkte nicht nur zugeschickt bekommen sondern richtige bezahlte Werbung machen, das gibt allerdings kein Mensch zu.

    Als ich neulich auf dem von mir am längsten gelesenen Blog einen Werbetext über ein Mobiltelefon fand, der einer Broschüre hätte entnommen worden sein können, hat sich bei mir der Magen umgedreht. Jemand, der „seit Jahren mein Freund war“ hat mir urplötzlich schamlos einen Werbetext aufgetischt.

    Sobald ich merke, dass ein Autor nicht mehr authentisch ist, höre ich auf, seinen Blog zu lesen. Vielleicht weiß ich deshalb nicht, welche Ratenzahlungskaufseite du meinst (Designerklamotten auf Rate… Muss das wirklich sein??), haha. Danke, dass ich sowas hier nicht lesen muss :D Und allgemein Respekt an euch drei, dass ihr nicht auf jedes Angebot eingeht, für ne Tüte Chips oder ne Flasche Shampoo.

    • Danke! Und ja, dieses Gefühl, dass mir „ein Freund“ (der Blogger) jetzt irgendwie was auftischen will, hatte ich auch schon. Das kann ich gut nachvollziehen.
      Mir persönlich ist eben auch als Leser Authenzität wichtig genauso wie Transparenz.
      Liebe Grüße!

  7. WOW! Endlich spricht es mal jemand aus! Ich finde auch, dass es echt Überhand genommen hat, mit diesem Ach bin healthy und so weiter und so fort. Schließlich gibt es genügend Menschen die Bloggern nacheifern. Und zum Thema Kooperationen, ich finde, dass euch der Spagat sehr gut gelingt, manchen anderen leider nicht. Manchmal hat man das Gefühl, dass der wahre Grund des Bloggens, nämlich die Leidenschaft des Schreibens oder Fotografierens oder halt das Teilen seiner Meinungen immer mehr in den Hintergrund gerät…
    Tolle Kolumne!
    Alles Liebe, Linn
    linnmaira.blogspot.com

  8. Zu kritisch bist du auf keinen Fall. Ich würde dir, in allen angesprochenen Punkten recht geben!
    Verantwortung den LeserInnen gegenüber wird leider auf zu vielen Blogs klein geschrieben.

    Und ich werd ich nicht müde zu sagen, dass ihr es geschafft hat einen sehr klugen Blog auf die Beine zu stellen, auf dem nicht nur oberflächliche Modesachen präsentiert werden. Weiter so!

  9. Da fallen mir doch spontan 1, 2 Menschen ein, die gerade betreiben, was du im Post beschreibst. Aber man nennt ja keine Namen. Hach scheen. Super Post ; )

  10. Euer Blog hat sich wirklich zu meinem Liebling entwickelt – ihr habt alle drei sehr gesunde Lebenseinstellungen und ich freue mich immer sehr,über eure Posts,denn man merkt,dass sie echt sind. Egal ob jetzt Outfits, Beauty oder kritische Texte wie dieser,ihr verstellt euch nicht. Macht weiter so!

    Zum Thema: ich finde es auch kritisch,wenn immer die ganzen Chinamodeshops großartig beworben werden – zum einen ist der Versand/Zoll da ein Thema,die Herstellungsbedingungen und die ganzen „tollen Teile“ fallen nach einmal waschen auseinander. Wer das seinen Lesern nicht mitteilt,sondern schön die Shops promotet,macht mMn etwas falsch, bzw. wird einige Leser enttäuschen.

    • Dankeschön! Das freut uns sehr!

      Zum Thema Chinamodeshops. Hier habe ich beispielsweise viel über die Leser gelernt. Vorher war ich mir dem Thema gar nicht so bewusst und finde es toll, dass hier der Leser kritisch dem ganzen gegenüberstand. Seitdem habe ich meine Meinung auch geändert!

  11. Doch, ich denke dass es 80% der Blogger da draussen um folgendes geht:
    Pressegeschenke – Events – Ruhm. In exakt dieser Reihenfolge.
    Das merkt man daran, dass gesponserte Posts doch immer etwas zu positiv ausfallen. Denn wenn ich das beworbene Produkt dann ausprobiere und es gravierende Mängel hat, die noch nicht mal angesprochen werden, denke ich mir „wie kann das nicht aufgefallen sein“? Klar, manchmal funktionieren manche Dinge wie z.B. Beauty-Produkte interindividuell unterschiedlich, aber es hängt auch von objektiven Dingen ab.
    So werden in einem angeblich „Naturkosmetik“-angehauchten Blog die Inhaltsstoffe plötzlich nicht angegeben, wenn die beim gesponserten Produkt sch***e sind.
    Manche schreiben auch ganz offen, dass sie keine negativen Kritiken veröffentlichen möchten, mit der Begründung sie wollten nicht „super negativ“ wirken und alle „damit runterziehen“. (Erst vor 2 Tagen wieder gelesen.) In Wirklichkeit steckt wohl dahinter, dass sie es sich mit (potenziellen) Sponsoren nicht vermasseln wollen.
    Schöne neue Werbe-Welt, denn das sind viele Blogs für mich nur noch, Reklametafeln, Werbung.
    Nein danke.

    • Liebe Ulrike,
      aber genau das finde ich sehr schade. Da blutet wirklich mein Journalisten-Herz. Weil ich finde, dass Blogs eigentlich so eine tolle Möglichkeit sind, sich kreativ zu entfalten. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass Blogs langfristig bestehen können, wenn sie von Anfang an auf Geschenke, Events und Ruhm ausgerichtet worden sind.
      Ich finde Transparenz und ehrliche Meinung wichtig – und ich lasse mir beispielsweise keine Meinung vorgeben. Aber: Dieser Blog ist eben auch in erster Linie Herzensprojekt und nicht nur Geldquelle. Wir können es uns leisten, auch Dinge abzusagen!
      Ich hoffe, du findest in dem Pool der vielen Blogs noch wenige, die dir trotz allem gefallen!
      Liebe Grüße!

  12. Schöne Kolumne, die das Dilemma der Bloggerwelt sehr gut auf den Punkt bringt. Ich finde, im Endeffekt kreiert man als Blogger(in) seine eigene Marke (auch wenn das so harsch klingt) und steht deshalb in der Verantwortung seine Marke eine Identität zu geben. Ich habe nichts gegen gesponsorte Posts oder das Vorstellen von Produkten, schließlich müssen wir alle von etwas leben – aber nur, wenn es zur Ausrichtung des Blogs passt. So wie amazed, wo ihr das meines Erachtens ganz gut ausbalanciert.
    Ansonsten verliert man gegenüber den Lesern an Integrität. Aus meinem Reader sind schon einige Blogs geflogen, weil das Konzept, das mich anfänglich so begeistert hat, einer Flut an kostspieligen Produktvorstellungen gewichen ist.

    • Liebe Marla,
      genau! Das Wort Marke hat mir gefehlt. Der Blog braucht eine Ausrichtung, eine Identität – und zu der müssen auch die Kooperationen und Werbe-Angebote passen. Da hast du Recht. Und auch wir überlegen oft lange, passt das? Ist das für uns alle drei in Ordnung? Etc. So können wir hoffentlich viel ausbalancieren. Den uns ist Authenzität wirklich wichtig.
      Danke für deinen Kommentar :)

  13. Eine gute Kolumne, wie immer :)
    Ich denke, man hat eine große Verantwortung als Blogger, die sehr viele leider unterschätzen. Ich lasse mich unglaublich schnell um den Finger wickeln, wenn nur mein Lieblings-YouTuber ein neues tolles Produkt in die Kamera hält. Das war früher noch schlimmer, jetzt hat sich das glücklicher Weise gelegt und ich hinterfrage mehr und mehr das Produkt, den Blogger und mich selbst.
    Bei sponsored posts bin ich immer vorsichtig – ob das wohl wirklich so gut ist? Viele Blogger schreiben ja noch dazu, dass sie ihre eigene Meinung sagen, aber komplett vertrauen kann man doch da nie.
    Ich finde deine und eure Vorsicht gut und sinnvoll. Heutzutage erzielen wohl Firmen bessere Resultate durch Blog-Posts als durch eigene produzierte Werbung.

    Liebe Grüße!

    • Danke!
      Sich selbst, den Blogger und das Produkt zu hinterfragen ist wichtig. Nur kann ich das eben nicht von allen von vornerein als Blogger verlangen. Und deswegen glaube ich, greift – wie du sagst – eben eine Verantwortung.
      Bei sponsored posts handelt es sich ja meist um Advertorials, also bezahlte Postings, und ja, da darf man sicherlich sehr kritisch sein. Gleichzeitig kann ich aber für uns sprechen: Wir lassen uns keine Meinung vorgeben und schreiben auch bei bezahlten Postings unsere ehrliche Meinung. Ich denke – und hoffe -, dass das viele andere auch so machen. Ganz klar ist auf jeden Fall: Unternehmen haben Blogs als gute, schnelle, oft weitaus günstigere und direkte Werbequelle erkannt.
      Liebe Grüße!

  14. Eure Einstellung zu dem Thema ist wirklich toll. Ich lese einige Blogs schon jahrelang und bin bei einigen Mädels echt enttäuscht wie sich deren Blog entwickelt hat. Wo es anfangs um coole Outfits ging, günstige wie auch mittelteure Teile miteinander kombiniert, geht es heute nur noch um viel zu übteuerte Designerstücke, offensichtlich gesponsert, Ständige Reisen nach NY & Co unter dem Deckmantel bekannter Marken und Aufforderungen bei irgendwelchen Gewinnspielen von irgendwelchen Sponsoren mitzumachen…
    Ich hoffe dann nur immer dass jüngere, naivere Mädels, die die Blogs auch verfolgen, nicht versuchen die gleiche Entwicklung mitzumachen und sich total Verschulden…
    Es ist auch in der Bloggerwelt inzwischen sehr auffällig geworden welcher Hersteller gerade eine Blogger-Promoting Ründe dreht. Da poppen auf einmal zig Posts auf, wo alle Blogger das gleiche Produkt promoten. Albern…

  15. Ich finde deine Einstellung super. Ich teile sie auch.

    Was ich vor allem toll finde ist, dass ich denke, dass deine/eure Lesergruppe schon etwas älter ist, als bei anderen Bloggerinnen, und ihr trotzdem so denkt. So handelt.

    Ihr seid echt vorbildlich! Weiter so!

    • Liebe Antonia,
      vielen lieben Dank.
      Ich glaube auch, dass unsere Leser nicht ganz so jung sind, aber nichtsdestotrotz haben auch wir eine Art Verantwortung. Alter schützt ja nicht immer zwingend vor falschen Ansätzen ;)
      Liebe Grüße!

  16. Sehr guter Post! Kann dir dabei nur zustimmen. Die Blogger übernehmen nicht nur Verantwortung sondern verlieren durch diese Verhalten auch an Authentizität, die ihr euch bewahrt habt. An euch können sich auch Frauen/Mode Zeitschriften ein Beispiel nehmen, denn momentan sieht es so aus: liest man eine, hat man alle gelesen.

  17. Hey, ich habe mir den Artikel durchgelesen, nicht aber die Kommentare. Doppelungen daher nicht ausgeschlossen;)

    Ich finde deine Einstellung total gut und bei mir ist dieses Thema auch sehr präsent. Ich finde es gehört auch viel Mut (oder Idiologie) dazu gut bezahlte Angebote abzulehnen. Kurzfristig ärgert man sich vielleicht über einen vermeintlichen Verlust, dennoch denke ich dass es euren Blog langfristig aufwertet und ihr an Glaubwürdigkeit gewinnt.
    Qualität statt Quantität!
    Ich könnte ellenlang zu diesem Thema herum „senfen“, aber die wichtigsten Aspekte hast du für mich abgedeckt ! ;)

    • Liebe Alix,
      ach, hier doppelt sich so einiges, aber das macht ja nix :)

      Danke! Ich kann nachvollziehen, wenn jemand sich weitaus schwerer tut, gut bezahlte Angebote abzulehnen, wenn man eben über den Blog seinen Hauptverdienst bestreiten will. Trotzdem glaube ich – wie du – dass es langfristig mehr bringt, auch gut bezahlte Angebote, die nicht zu einem passen, abzulehnen. Aufgrund der Glaubwürdigkeit!
      Also sind wir einer Meinung ;) doppelt-gemoppelt ;)

  18. Mehr Transparenz – das finde ich unglaublich wichtig in der Blogosphäre. Aber leider geht der Trend leider gerade eher in die andere Richtung, oft steigt man nicht mehr durch: Was ist Empfehlung, was ist gesponsort und was kommt noch von der Person selbst? Man verliert so schnell Glaubwürdigkeit. Schade finde ich ebenfalls, wenn Blogger ihre „Wurzeln“ verlieren und sich zu sehr im Modezirkus oder der „Professionalität“ verirren, ohne an ihre eigenen Anfänge zu denken.

    Ich glaube, den kritischen Leser verschreckt man so eher. Ein Blog, das ich immer für seine eigene Meinung geschätzt habe, hat in letzter Zeit auch vermehrt Artikel online gestellt, die sich sehr nach gekaufter Meinung anhörten – und nun ist mir der Lesespaß an jenem Ort leider auch ein wenig vergangen.

    • Liebe Nina,
      Das mit den Wurzeln ist ein wichtiger Aspekt. Darüber habe ich noch gar nicht so nachgedacht, aber das stimmt. Die Wurzeln bzw. die Identität müssen definitiv erkennbar bleiben – und hier fehlt mir mittlerweile oft die Leidenschaft für das Medium Blog an sich. Also das Schreiben. Das Mitteilen von tollen Dingen. Gleichzeitig ist das vielleicht auch ein Wandel.
      Ich hoffe trotzdem, dass es noch viele Blogger da draußen gibt, die eben ähnlich denken – und es Leser gibt, die das honorieren.
      Liebe Grüße!

  19. Ich klatsche gerade Beifall, schade dass du es nicht hören kannst ;-)
    Richtig, richtig und nochmal richtig. Die Sache mit den überschäumenden Kooperationen und gierigen Bloggermädchen die jeglichen Spaß am Bloggen nur von den größtmöglichen Geschenken abhängig machen, ist ja mittlerweile fast schon ein alter Hut. Ich habe mir auch schon meine Gedanken darüber von der Seele geschrieben, wie so viele andere. Aber so langsam gebe ich auf diesem Gebiet fast die Hoffnung auf. Da kann man keinem ins Gewissen reden. Da herrscht bei vielen einfach zu viel Unverständnis.
    Aber das mit dem Detox-Wahn ist etwas ganz anderes und eine Sorge, die mich auf meinen virtuellen Reisen durch die Instagram Welt auch schon lange begleitet. Gerade bei Bloggerinnen und Blogleserinnern spielt das Thema Abnehmen fast immer eine Rolle, sind wir mal ehrlich. Wie viele Kommentare gibt es unter Bildern von viel zu dünnen Bloggerinnen wie „oh ich hätte auch gerne deine Beine“ oder „Ich will unbedingt so schön dünn sein wie du“. Grundsätzlich halte ich es nicht für falsch über gesunde Ernährung und Sport zu schreiben, aber der Grad ist tatsächlich sehr schmal. Irgendwann wird die ein oder andere Bloggerin vielleicht mal eine Mail von einer besorgte Mutter erhalten, deren minderjährige Tochter das mit dem Detox vielleicht ein bisschen zu ernst genommen hat. Und dann sind wir wieder an dem Moment angekommen, in dem sich alle fragen: Wie konnte das passieren?

    • Liebe Laura!
      Danke! Absolut, das Thema „Welche Kooperation passt wirklich zum Blog“ und „Wie viel ist zu viel“ ist im Grunde harmlos und ein alter Hut, den sich jeder wie er mag aufziehen kann. Der Leser entscheidet am Ende.
      Aber eben das Thema Ernährung liegt mir echt im Magen. Wie du finde ich es an sich gut, wenn man sich gesund ernährt und Sport macht. Aber der Grat ist wirklich sehr schmal. Und da geht vieles einfach zu weit! Danke, dass ich damit nicht alleine dastehe, ich hatte da wirklich Sorgen!
      Liebe Grüße!

  20. Im Prinzip schreiben alle Blogger, dass sie trotz sponsoring ihre eigene Meinung kund tun. Mag stimmen, vielleicht aber auch nicht.
    Aber an dem Sprichwort „einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul“ ist was Wahres dran.

    Kritisches Denken, so wie du es beschreibst, ist sicher notwendig und das finde ich gut.
    Aber es gäbe noch eine weitere Möglichkeit für mehr Glaubwürdigkeit, die aber wahrscheinlich kein Blogger wirklich in Betracht ziehen wird: Produkte nur zur Ansicht, d.h. sie nach dem Testen wieder zurück zu schicken, um dem Argument der eigenen „Bereicherung“ zu entgehen. Aber mal ehrlich, wer würde das machen? Viele sehen die Produkte wohl als „Bezahlung“ für den Post oder zumindest als „Goodies“ an.
    Mal ehrlich, würdet ihr allein aus Gründen der Glaubwürdigkeit Dinge (die euch viell. sehr gefallen) wieder zurück schicken?

    • Liebe Ulrike!
      Da hast du Recht – und ich glaube auch, dass unterbewusst, da schon ein wenig Einfluss genommen wird. Das spreche ich keineswegs ab. Nichtsdestotrotz lassen wir uns beispielsweise nicht abhalten, unsere ehrliche Meinung zu schreiben. Wenn ich etwas nicht gut finde, ist es egal, ob es geschenkt war oder ob ich es gekauft habe. Aber natürlich ist das auch Vertrauenssache – zwischen Blogger und Leser. Alle Zweifel wird man bei dir beispielsweise dann wohl nur ausräumen können, wenn wir alles zurückschicken würden.
      Was mich zum zweiten Punkt bringt: Ich kenne einige Redaktionen, in denen viele Sachen zurückgeschickt werden. Und finde das auch gut. So bewahrt man sich Unabhängigkeit. Andere behalten dafür vieles, wie beispielsweise Rezensionsexemplare (ohne Rezension). Gerade unaufgefordert zugesandte Sachen bleiben dann ewig in den Redaktionen liegen. Auch wir haben viele unaufgefordert zugesandte Sachen daheim liegen, die wir weder besprechen werden noch uns dazu verpflichtet fühlen. Weil wir uns bewusst sind, was ein Instagram-Bild beispielsweise wert ist. Und nur weil mir ein Unternehmen netterweise was zuschickt, heißt das nicht sofort, dass ich es in die Kamera halte.
      Aber wenn ich jetzt so drüber nachdenke, gerade bestimmte Sachen wie Kosmetik könnte man wirklich auch zurückschicken – nach dem Testen. Aber ich beispielsweise kaufe mir auch vieles einfach, weil ich nicht gut warten kann ;) und gerne ausprobiere (was mich aber wieder zum Punkt bringt: Ich habe einen Job abseits des Blogs – und bin quasi weitaus unabhängiger). Und natürlich würde ich lügen, wenn ich sagen würde, es ist total doof, dass ich hin und wieder tolle Kosmetikartikel zur Verfügung gestellt bekomme. Aber: Für mich ist das beim Bloggen nicht essentiell oder mein Antrieb (sondern das kreative Entfalten, Schreiben, Mitteilen, der Austausch etc.) Meine Intention war eben nie, Geschenke zu bekommen.
      Bei Kleidungsstücken fände ich es unauthentisch, mir Dinge für ein Foto zuzuschicken zu lassen. Schließlich will ich meinen authentischen Stil zeigen. Aber als Beispiel: Wir bekommen oft Angebote, uns Dinge aus Kollektionen auszusuchen. Wenn wir dann nur ein Teil schön finden, den Rest aber nicht, entscheiden wir uns in der Regel trotzdem dagegen. Wichtig ist, denke ich, eine gute Vorauswahl zu treffen und einfach nicht alles anzunehmen, weil man es geschenkt bekommt. Genauso wie nicht alles kostenfrei zu zeigen, weil man es eben umsonst zugechickt bekommen hat. Im Vorfeld sollte man Marke/Unternehmen/Wert prüfen und dann reinen Gewissens für sich und die Leserschaft entscheiden. Das Argument: „Ich brauche jetzt grad eine neue Handcreme“ sollte kein Argument für eine gesponserte sein. Genauso wie wir beispielsweise Angebote mit konkreten (Meinungs-)Vorgaben grundsätzlich ablehnen. Aber klar: Wenn ich unaufgefordert meine Traumjacke zugeschickt bekomme, wird es schwer, diese zurückzuschicken. Indem ich dem Leser aber transparent sage, dass ich sie zugeschickt bekommen habe und toll finde, ist der Leser zumindest involviert und weiß, woran er ist.

      Aber ich denke nochmal über das Thema „Dinge zurückschicken“ nach. Das ist ein interessanter Punkt, auf den ich so spontan erstmal keine allgemeingültige Antwort geben kann. Glaubwürdigkeit steht für mich an erster Stelle. Ich hoffe, wir kriegen diesen Spagat zwischen Sponsoring und Authenzität gut hin.
      Liebe Grüße!

      • Danke für deine ehrliche Antwort :) Es ist interessant zu erfahren, wie ihr mit dem Dilemma des Sponsoring umgeht. Und ich finde es vorbildlich dass ihr solche Ansätze in Betracht zieht.

        Die Frage mit dem zurückschicken hat mich ja selbst sehr beschäftigt – was wäre wenn ICH einen Blog hätte, wie würde ich mit den ganzen kostenlosen Beigaben umgehen? Einerseits hasse ich unauthentische, „gekaufte“ Blogeinträge. Aber würde ich andererseits selbst die Überwindung aufbringen, Sachen die mir gefallen zurückzusenden?
        Und da ertappt man sich dann halt selbst.

        Ich denke man muss in dieser Frage selbstkritisch bleiben und ab und zu sein Handeln hinterfragen, insofern finde ich es super dass ihr euch mit dem Thema beschäftigt und diese Diskussion ins Rollen gebracht habt. Meinen Respekt habt ihr dafür.

        Grüsse, Ulrike

        • Das andere Extrem ist, dass es manche Leser als Authentizität verstehen, wenn man einen Blog komplett ohne „Profit“ schreibt, also jedes Produkt zurückschickt, keine Werbung schaltet und nichts gesponsertes macht. Das macht mich dann auch traurig, denn ich habe studiert und stecke den Großteil meiner Arbeitszeit in diese Seite – was auch entlohnt werden sollte.
          Wie man die schmale Gratwanderung geht und für was für Kooperationen man sich entscheidet, ist dann die andere Sache. Aber Dinge zurückzuschicken, wenn es nichts an der im Post vertretenen Meinung ändert, ist für mich überzogen.

      • wow wirklich, das gibt es ? ich bin wirklich zu naiv und was so alles hinter der bloggerszene abgeht bekommt man wohl wirklich nicht mit.. es gibt meinungsvorgaben bei manchen sponsoring posts ?! was zur hölle …
        mit dem geschenkten gaul ist eine sache (die sachen haben einfach einen anderen wert, wenn man nicht dafür zahlen musste) aber das ist ja wirklich die krone des ganzen

  21. Du sprichst mir aus der Seele! Ich würde den Artikel sofort eins zu eins untschreiben, ich sehe das nämlich ganz genau so. Leider geht dieses Denken aber bei sehr vielen Bloggern scheinbar unter bzw. wird überhaupt nicht beachtet, was meiner Meinung nach nicht so sein sollte.
    Ich habe deinen Artikel in meinem aktuellen Blogpost verlinkt, ich hoffe das ist in Ordnung :)

  22. Ich finde es unheimlich toll, dass ihr trotz eures Erfolgs so kritisch geblieben seid. Klar, ein einfacher Blogger mit wenigen Lesern, der ohnehin kaum was gesponsert kriegen würde, kann leicht sagen, dass man bei Kooperationen total aufpassen muss. Sobald er selber in der Position ist, sieht er es dann meistens doch anders und nimmt, „was er kriegen kann“.

    Was aber immer in dieses Thema einfliesst, ist die Frage der Vergütung – die bei Bloggern, die sehr professionell und mit grossem Zeitaufwand bloggen, ja immer aktuell ist. Selber betreibe ich erst ganz kurz und noch mehrheitlich für mich selber aus Freude einen Blog und bin trotzdem erstaunt, wie viel Zeit sowas in Anspruch nimmt. Zeit, die man natürlich gerne investiert, aber bei Bloggern wie euch, die das nicht nur als kleine Nebenbeschäftigung machen, dann ja auch irgendwann ein Brot auf den Tisch stellen soll. Da bleibt manch einem vielleicht keine Wahl, will er den Blog professionell betreiben. Als Aussenstehender kann ich nicht beurteilen, wie sehr besagte Blogger auf das Geld angewiesen sind, kann es mir aber vorstellen. Wisst ihr da mehr?

    Die Ernährungssache finde ich auch ganz heikel. Rezepte sind toll, die poste ich auch – wenn auch vor allem ungesunde :D – aber sobald das bestimmende Wort im Post „kalorienarm/kohlenhydratarm“ ist, sendet man schon ein falsches Signal an junge Menschen. Ich muss aber auch anmerken, dass Veganismus eben keine Diät, sondern bei richtiger Anwendung eine vollwertige Ernährungsform darstellt, die man aus ethischen und/oder gesundheitlichen Gründen praktiziert, aber hoffentlich nie wegen der Figur. Als Veganerin wollte ich das doch gesagt haben, auch wenn ihr es sicherlich wisst. :)

    • Vielen lieben Dank!
      Diese „Ich nehme mit was geht“-Mentalität ist eben womöglich die falsche. Und sobald man den Blog professionell und als Job betreiben will, stellt sich natürlich viel eher die Frage, was lehne ich ab, was nehme ich an. Wichtig ist hierbei einmal das Wissen, was bin ich wert (heißt: nicht unter Wert verkaufen), gleichzeitig sich eben nicht nur mit Tasche und Gutscheinen abspeisen zu lassen (schließlich nimmt mein Vermieter keine Tasche). Man muss gut verhandeln, sorgfältig auswählen und am besten mit ganz ganz viel Leidenschaft dabei sein. Dann denke ich, ergibt sich vieles von selbst. Am Ende, denke ich, setzt sich Qualität und Authenzität hoffentlich langfristig durch.

      Absolut, vegane Ernährung kann eine vollwertige, gesunde Ernährung sein. Das wollte ich auch gar nicht widerlegen. Momentan fällt dies aber immer öfter im Rahmen von Diät und Detox – und das stört mich ein wenig. Weil es eben falsche Signale senden kann. Allein schon, weil man als Leser eben doch nicht 24 Stunden dabei ist. Aber klar: Gesunde Sachen, viel Obst & Gemüse sowie wenig Zucker sind nie verkehrt. Aber das weiß man wahrscheinlich auch ohne Modeblogger ;)

      Liebe Grüße!

  23. Ich weiß nicht, wer hier alles als Blogger oder Leser kommentiert hat, möchte als Blogger aber auch mal ein bisschen was dazu sagen. :)
    Tatsächlich hab‘ ich nie bewusst über meine Verantwortung den Lesern gegenüber nachgedacht, was vermutlich auch daran liegt, dass ich nie mit einer richtigen Intention begonnen hab‘.
    Vor knapp 5 Jahren hätte ich nicht mal den Gedanken gehabt, dass es auch nur möglich wäre, Produkte zu bekommen, geschweige denn, für etwas, das ich auf meinem kleinen Blog blogge, bezahlt zu werden. Als ich angefangen habe, war ein Blog ein Tagebuch. Klar, mit einem Thema, das ich mir ausgesucht habe und das sich auch mit der Zeit verändert hat, aber es war einfach MEIN Blog, mit meinen Themen und dem, was mir gefällt.
    Und ich denke, ich kann mit Stolz sagen, dass er das auch heute noch ist. Man beweihräuchert sich ja immer ungern und Eigenlob stinkt – trotzdem würde ich behaupten, dass ich in meinem Blogbereich, also Plus Size und High End Kosmetik, zu den größeren Blogs gehöre und es stimmt auch, dass ich eine Verantwortung habe – darüber nachgedacht hab‘ ich wie gesagt noch nie so recht, weil für mich einfach selbstverständlich war, dass auf meinem Blog nur das landet, was ich selbst auch gut finde.
    Beim Thema „Ratenzahlung“ musste ich aber doch kurz mal an mich selbst grummeln, denn da hast du Recht – ich selbst hab‘ eine Seite empfohlen, bei der das möglich ist, weil ich die Tasche für meinen Blogpost dafür zum Einkaufspreis bekommen habe. Tatsächlich würde ich selbst aber auch die Möglichkeit der Ratenzahlung nutzen. Die Frage ist halt: bloß weil ich das machen würde – würden das die Leser auch? Klar, man hat immer so eine kleine Statistik, wie das Alter der Leser aussieht und ich würde auch behaupten, dass allein durch mein Luxuskosmetikthema die Leser auch etwas älter aussehen – aber was ist mit den Jüngeren? Ich schäme mich jetzt gerade gar nicht dafür, dass ich das empfohlen habe, aber denke ehrlich gesagt jetzt zum ersten Mal so darüber nach.
    Gleichzeitig kommt mir aber hier der Gedanke: ich selbst bin alt genug, um selbst zu entscheiden, wofür und auch WIE ich mein Geld ausgebe. Muss ich deshalb in erster Linie auch an die Leser denken, bei denen es vielleicht nicht so aussieht? Das widerspricht sich ein bisschen, aber verstehst du, was ich meine?
    Am Ende denke ich, dass ein Leser trotz allem auch in der Lage sein muss, zu wissen, was er selbst ausgeben kann, wie er Geld ausgibt und wie er mit meinen Informationen umgeht. Natürlich hab‘ ich auch eine Verantwortung, wenn ich dem Leser einen bestimmten Lebensstil „vorblogge“, aber ich lese zum Beispiel auch den Blog von Chiara Ferragni und bin mir dessen bewusst, dass das nichts ist, was ich mir leisten kann, also eifere ich ihr auch nicht nach, sondern habe einfach Freude daran, den Blog anzuschauen und die teuren Sachen anzuschmachten.
    Ich denke, ich kann hier noch ein ganzes Weilchen weiterschreiben, aber komme mal zum Punkt:

    Ein Blog ist wirklich etwas Persönliches, das vergessen zum Teil die Blogger selbst, die nur auf Gratisprodukte etc. aus sind, aber zum Teil tatsächlich auch manche Leser, die Ansprüche stellen, immer das Aktuellste lesen wollen und dabei vergessen, dass das einfach auch die Produkte braucht, die uns geschickt werden und auch ein Blog muss bezahlt werden, je professioneller er wird, desto teurer wird das Ganze.
    Glücklicherweise sind wir aber eigentlich alle in der Lage, zu erkennen, wer bloggt und wer nur auf Produkte, Reisen, Events und Ruhm aus ist und entsprechend alles als das Nonplusultra darstellt.
    Ich denke deshalb, das gerade in der Geld-Ebene gar nicht so viele Probleme da sind, sondern eher auf der mentalen, so wie zB in Sachen Ernährung – das sehe ich viel problematischer, weil das sicher mehr schiefgehen wird. Was nicht heißt, dass sich ein Leser geldtechnisch übernehmen könnte, weil der Blogger etwas wie zB die Ratenzahlung angepriesen hat. ;)

    Mensch, jetzt hab‘ ich grad so viel geschrieben und blick‘ grad erst mal selbst nicht mehr durch, aber ich hoffe, man versteht, was ich meine?
    Auf jeden Fall stimme ich dir zu. Ein Blogger hat Verantwortung, sollte nur über das Schreiben, was er auch unterstützt und ehrlich gut findet und sich nicht von Geschenken beeinflussen lassen und vor allem auch daran denken, dass er eben jemand ist, mit dem man sich einfacher identifizieren kann als mit einer Zeitschrift und daher doch eine gewisse Manipulation der Leser ermöglichen kann. Es ist wichtig, vorher nachzudenken, worüber man schreibt.
    Danke für deinen tollen Artikel!

    ♥ Lu

    • Liebe Lu,
      erstmal vielen Dank für deine lange Antwort und auch danke für das Lob :)
      Du hast natürlich recht, in erster Linie kommt auf einen Blog erstmal all das, was einem selbst gefällt. So ist es bei den meisten, die einen Blog beginnen. Aber mit der „Macht“ kommt eben auch die Verantwortung.
      Weil ich finde es zu einfach zu sagen, naja, der Leser muss schon wissen, was er wie sich leisten kann. Natürlich setze ich das in erster Linie mal voraus, aber sicher sein kann ich mir nicht. Und gerade junge Mädchen neigen auch dazu, eben nicht so reflektiert das Tun von jemanden zu betrachten, den sie cool finden. Weißt du, was ich meine?
      Und, dass du beispielsweise heute zum allerersten Mal über diese Sache mit der Ratenzahlung nachgedacht hast, finde ich in dem Fall schon erschreckend. Weil ich wahrscheinlich das komplette Gegenteil bin und alles zehnmal durchdenke, bevor ich was mache. Ein Mittelweg ist wahrscheinlich besser. Aber ich kann den Gedanken nachvollziehen, wenn man erstmal ein tolles Angebot bekommt, dass der erste Impuls ja klar ist. Wir als amazed haben das Glück, dass wir zu dritt sind – und zwei einem immer bremsen können und nochmal reflektieren, ist das wirklich das, was wir wollen.

      Eine Chiara ist für mich nochmal eine andere Nummer. Da finde ich der Spalt zwischen dem Ottonormalmensch und ihr so groß, dass man viel mehr differenzieren kann, als mit jemandem, der einen normalen Job hat, einen erfolgreichen Blog führt und hin und wieder auf Events geht. Das ist für mich viel näher am Leser, als jemanden, der durch die Welt reist, Designer-Klamotten trägt. Das ist dann mehr Glamour als Blog. Versteht man das? Ich finde, da muss man schon differenzieren.

      Und natürlich kann ich mit 27 Jahren ganz anders differenzieren, als eben jemand mit 15. Aber ich als 27-Jährige muss mir meiner Darstellung und Veröffentlichung im Internet sowie meiner Wirkung auf andere bewusst sein.
      Aber wie ich auch oben schreibe. Diese ganzen Sponsoring-Sachen sind im Grunde harmlos und jeder kann da selbst seinen Weg finden. Richtig wichtig wird es eben erst bei Themen wie Ernährung, wo es eben um die Gesundheit und um das Bild geht, das man vermeintlich vorlebt.

      Aber gut, ich komme aus dem Printbereich – ich gehe mit Artikelveröffentlichungen ganz anders um, als jemand, der nur „bloggt“ und der quasi über dieses Wachsen des eigenen Blogs und dem Thema Leserschaft zum ersten Mal konfrontiert wird. Aber gerade deswegen bin ich manchmal vielleicht (zu) kritisch.

      Wie auch immer, um zum Punkt zu kommen. Ja, wir Blogger haben eine Verantwortung. Aber eben nicht nur uns gegenüber (Ehrlichkeit, Authenzität, Meinunsfreiheit), sondern eben auch gegenüber dem Leser. Und es ist wichtig, immer darüber nachzudenken, bevor man schreibt.

      Liebe Grüße
      Antonia

      • Definitiv! Ich setze natürlich nicht voraus, dass der Leser wissen muss, was er selbst macht, sondern schaue schon auch, was von meiner Seite aus auch in Ordnung ist. Aber das ist ein Gedanke, den ich schon öfter hatte – ich meine, ganz so blöd können die Leser ja nicht sein! Aber das ist jetzt auch nur ganz grob gesagt. Natürlich bin ich mir dessen bewusst, dass ich von allen Seiten aus kritisch an die Sache rangehen muss – andererseits hoffe ich dennoch, dass meine Leser wissen, auf was für einem Blog sie sich befinden – und die Themen sind klar dargestellt.
        Was die Ratenzahlungsgeschichte angeht: natürlich habe ich in dem Moment darüber nachgedacht, nicht in dem gleichen Sinn wie gerade eben, sondern, ob ich sowas vorstellen möchte – ich hab‘ das nicht daran festgemacht, welches Angebot ich vor mir habe, sondern, ob ich das selbst auch nutzen würde, wenn ich jetzt nicht die Tasche günstiger bekommen hätte. Für mich ist Ratenzahlung eine Option (auch wenn ich der Meinung bin, dass man im Normalfall nur das Geld ausgeben sollte, das man auch in dem Moment in der Hand hat und ausgeben kann), was teilweise auch ein bisschen an meiner Herkunft liegt – in Brasilien ist Ratenzahlung nämlich allgegenwärtig und ich bin damit quasi auch großgeworden, weil ich es so von meiner Familie kenne. Dass das beim typischen Leser meines Blogs nicht so ist, ist natürlich klar. ;)
        Wie gesagt: ich habe meinen Blogpost daran festgemacht, was für MICH okay ist und das ist meiner Meinung nach auch schon mal eine ganze Ecke wichtig.

        Gut, Chiara ist ein krasses Beispiel, aber es gibt auch hier in Deutschland viele Blogger, die viele Designertaschen haben, viel reisen etc. – und auch bei denen ist mir klar: entweder ich arbeite dafür und spare (in der jungen Version wäre das dann: ich spare mein Taschengeld und hoffe auf einen Zuschuss von Opi) oder ich kann mir das eben nicht leisten.
        Tatsächlich hab‘ ich aber auch oft das Gefühl, dass viele Leser so gar nicht denken, wenn sie einen Blogpost lesen und das ist der Ansatz, an den ja auch irgendwie dein Artikel anknüpft – ich hab‘ oft das Gefühl, der Leser sieht nur das Endergebnis, denkt nicht darüber nach, was für Arbeit hinter einem Blogpost steckt, und denkt auch nicht darüber nach, was der Blogger an sich so macht (ob er zum Beispiel für sein Geld arbeitet) und der erste Gedanke ist dann „Will ich auch.“ – das ist vermutlich auch ein Ansatz, warum so viele Blogs entstanden sind, die nur auf Gratisprodukte aus sind. Zumindest hab‘ ich das im Beautybloggerbereich so im Gefühl.
        Und das ist ja eigentlich der Punkt, ab dem auch der Blogger darüber nachdenken muss, WAS er zeigt, WIE er es zeigt (und auch irgendwo WARUM er es zeigt). Wie gesagt: ich stimme dir ja absolut zu. :)
        Ich mache mir ja glücklicherweise auch täglich Gedanken um das ganze Bloggen und das Drumherum, über das, was ich schreibe, das was ich den Lesern vermitteln will und natürlich auch, wer ich in der ganzen Bloggersache bin, welchen Stellenwert ich selbst habe (ich würde mich zum Beispiel NIE für irgendwelche Tampons auf dem Blog prostituieren). Es ist halt auch ein Geben und Nehmen und so wie wir den Lesern vieles bringen, kann man auch von den Lesern viel lernen und sich aufeinander abstimmen.
        Was Ehrlichkeit, Authentizität und Meinungsfreiheit angeht, sind das für Blogger die absolut wichtigsten Attribute, die ich auch immer wieder „predige“. :)

        • :)
          Ja, wir sind ja im Grunde einer Meinung ;) und natürlich gibt es auch immer Einzelfallentscheidungen. :)

          Und du hast recht, wie oben Milena schreibt. Viele Leser erwarten Authenzität und Ehrlichkeit, aber eben am besten ohne Werbung und Sponsoring. Dass ich aber meine Arbeitskraft in diesen Blog stecke, dafür auch entlohnt werden will (und am besten nicht mit Gutscheinen), ist dann womöglich verwerflich. Ich denke, dass hier beide Seiten noch lernen müssen. Aber ich glaube auch, dass der Leser es eben mehr versteht, wenn man relativ transparent, nicht inflationär, sondern auserwählt mit solchen Dingen umgeht. Genauso wie, wenn der Leser einen Mehrwert für sich erkennen kann. Und da komm ich wieder zu dir und uns: Du bist ja auch sehr transparent ;)

          und wie gesagt: Am Ende kann/darf/muss jeder Blogger das für sich selbst entscheiden. Ich persönlich bekomme eben nur Bauchschmerzen, wenn es zu undurchsichtig ist und nicht mehr zur Identität des Blogs passt. Genauso wie wenn es um das Thema Diät/Ernährung geht.

          Ansonsten, Amen. :)

          • Genau, Amen! :) Danke jedenfalls für den Artikel nochmal und auch für’s Anregen meiner Gedanken – ich denke ja, man merkt, dass mir da auch was an all dem liegt, was du angesprochen hast und man merkt auch, welcher Blogger nach diesen Prinzipien „arbeitet“ und welche nicht. ;)

          • Absolut! Man merkt das auf jeden Fall. Und wie ich oben schreibe, auch wir machen Fehler, lernen dazu etc. :) Ist ja nicht so, dass wir unfehlbar sind. Ich finde das Thema einfach nur grundlegend wichtig. Für uns alle :)

  24. hey :-)
    bin durch diesen post auf euren blog aufmerksam geworden & muss sagen, dass gerade dieses thema ziemlich wichtig ist. du hast ein paar sehr schlaue sachen angesprochen & ich denke auch, dass es stimmt, dass (vor allem) junge mädchen und auch teenager den blogs und somit auch den dahinterstehenden bloggerinnen mehr vertrauen schenken als vielleicht einer zeitschrift.
    supi analysiert !! :)

  25. Ich bin keine typische Modeblogleserin. Dass es etwas wie Modeblogs gibt, habe ich sozusagen erst durch die Freundschaft meines Freundes mit Amelie erfahren ;) Ich mochte ihren Blog wegen der Fotografien und der schönen Texte/Gedichte und auch Meinungen und habe dadurch immer mal wieder nicht nur ihren sondern auch andere Blogs angeklickt, deren Bilder und Texte ich toll fand. Modeblogs haben also nicht wegen der Mode einen Mehrwert für mich, sondern wenn ich sie ästhetisch und interessant finde, also merke da steht ein Individuum dahinter. So geht es mir mit einigen Texten von amazed. Vor allem eure Kolumnen finde ich sehr spannend, ihr seid erfrischend anders und deshalb für mich als weniger modeaffinen Menschen auch lesens- bzw. sehenswert. Lange Rede kurzer Sinn: Wenn ich mich nun also heutzutage wieder mal wahllos durch Modeblogs klicke fühle ich mich wie auf einem Dauerwerbesender wie QVC, hier wird mir neben Billigklamotten (sooooo toll, der Chinashop), Smartphones ( ähm ja, danke ich habe schon ein HTC) und Diätdrinks (10 Kilo in 5 Wochen) nun auch versucht Küchenzubehör aufzuschwatzen…Alles ist sooo toll… Und hat eine Wunderwirkung…Achja, und wenn ich jetzt sofort die FB-Seite Like bekomme ich noch den Sparschäler dazu… Ätzend. Bleibt also eurer Linie treu, und veröffentlicht weiter so gute , kritische Texte! Liebe Grüße Steffi

    • Liebe Steffi,
      vielen Dank. Das freut uns umso mehr, wenn wir jemanden begeistern können, der gar nicht so den Zugang zu Modeblogs hat. Wir bemühen uns einen guten Mittelweg zwischen typischer Modeblog und Magazin mit Kolumnen zu sein. Es ist schön, wenn es gelingt! Danke!

  26. Man muss immer abwägen, was man mit seinem eigenen Gewissen klar machen kann! Ich würde auch nicht eine Seite für Ratenkauf bewerben, viel zu oft hat man bereits gehört das dies für junge Leute eine Schuldenfalle ist! Ch hoffe nicht für meine Leser! Alles was man bewirbt sollte man gut finden und dahinter stehen :) dann klappt es auch mit dem reinen Gewissen!

  27. Wow, ganz schön viele Kommentare. Also, sollte ich hier etwas erwähnen, was schon geschrieben wurde, dann tut es mir leid.
    Das Thema ist wirklich interessant und auch ich setze mich häufiger mit dieser Frage auseinander. Dass Blogger eine Verantwortung haben, ist glaube ich nicht wegzudiskutieren. Aber man muss auch mal ganz klar sagen, dass das nicht nur in den Bereichen so ist, die du ansprichst. Das fängt ja schon beim Konsum an sich an. Suggerieren wir nicht irgendwie alle den jungen Mädels, dass teure Klamotten der geilste Scheiß sind? Oder dass es MAC sein muss, anstatt Balea? Die Frage ist doch, wo wir die Grenze ziehen. Ist es nicht auch irgendwo verantwortungslos, auf dem Blog Produkte vorzustellen, die an Tieren getestet wurden (und ja, da kann ich mich auch nicht von frei sprechen)…Aber so ist das Leben. Es wird immer Menschen geben, die hübscher, schlanker, reicher sind. Genau wie das, was man in den Zeitschriften zu sehen bekommt, ist auch das, was man auf den Blogs zu sehen bekommt, nur eine Facette.
    Es mag verantwortungslos klingen, aber ich erwarte von meinen Lesern, dass sie meine Beiträge und Worte mit Hirn lesen. Und das, was man auf Blogs häufig lesen kann, ist weitaus harmloser als das, was man in den tiefen des Internets noch so alles finden kann.

    Was diese Ernährungssache angeht. Auf der einen Seite hast du Recht. Auf der andere Seite muss man ganz klar sagen, dass das ja eigentlich das Tolle am Internet ist. Das man sein Wissen und seine Erfahrungen mit anderen teilen kann. Es kommt natürlich immer darauf an, wie man so etwas verkauft. Sich bei der Thematik als Experte zu geben, nur weil man einen Weg gefunden hat, der für einen selbst gut funktioniert hat, ist tragisch.
    Aber Blogger produzieren ohne Ende sinnvolle und hilfreiche Inhalte.
    Aber wie du schon sagst, es ist wohl einfach schwer, den Mittelweg zu finden. Ich glaube, am besten fährt man, wenn man sich einfach auf sein Bauchgefühl verlässt :)

    • Liebe Juli!
      Absolut! Auch das Anpreisen von Konsum ist grenzwertig, da stimme ich dir absolut zu. Und auch ich erwarte/ hoffe, dass mein Leser mitdenkt. Mir fehlt einfach nur manchmal, das Gefühl, dass Blogger sich der Verantwortung bewusst sind. Wenn ich merke, der Blogger ist reflektiert, kann ich auch besser reflektieren.
      Aber wie du sagst, es ist ein sehr schmaler Grat. Weil einerseits ist es eben toll, dass man sich so frei entfalten kann, andererseits kann es auch schnell kippen.
      Und um dieses Bewusstsein geht es mir.

      Und ja: Auf sein Bauchgefühl zu hören ist wahrscheinlich das beste!
      Liebe Grüsse!

  28. Toller Artikel, toll geschrieben, wichtige sich Gedanken zu machen und sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
    Aber ihr braucht euch alle 3 nicht schämen, wenn ihr mit diesem Blog etwas verdient, oder Artikel behaltet, die ihr getestet habt. Für diese ausgesprochen gute Arbeit und Einsatz den ihr bringt um so einen super Blog zu präsentieren mit professionellen Artikel dürft ihr auch ausser Lob durch Kommentare Honorare erhalten.
    Weiter so!

  29. In Sachen Kooperationen, mit dem Blog Geld verdienen und als Blogger von Werbepartnern ernst genommen werden waren die Mode- und Lifestyleblogger vielen anderen Bloggern ja irgendwie immer vorraus und langsam habe ich das Gefühl dass die Szene da so ein bisschen auf der Stelle tritt, was professionellen Umgang mit Werbepartnern angeht. Klar gibt es solche und solche und schwarze Schafe gibt es überall. Aber wie du schon sagst, sollten doch wirklich ALLE fair aus so einer Sache rausgehen, Leser eingeschlossen.

    Reiseblogger haben sich beispielsweise vor paar Monaten mit einem Kodex bemüht eine „freiwillige Kennzeichnungspflicht“ einzuführen, um so mehr Transparenz gegenüber dem Leser zu schaffen und dieser selbst entscheiden kann welche Beiträge für ihn relevant sind und welche vielleicht aufgrund eines Sponsorings eher nicht. (http://reiseblogger-kodex.com/)

    Danke auf jeden Fall für deinen Beitrag Antonia. Ich finde es wichtig, solche Themen mal anzusprechen und bei Kooperationen in erster Linie an die Leser zu denken.

  30. Wow, das sind echt ne Menge Kommentare! Und toll, dass so Viele da eine ähnliche Meinung haben. Auch ich finde nicht, dass du bzw. ihr alle bei amazed zu kritisch seid. Als Leser weiss ich genau was du meinst wenn du von gesponsorten Reisen, Chinashops usw. sprichst. Ich habe nichts gegen gesponsorte Posts, wenn das sponsoring kenntlich gemacht wird und die Produkte zum Stil des Blogs passen.
    Ich habe selbst einen ganz, ganz kleinen Blog, und habe das Problem mit dem sponsoring daher nicht so arg. Und ich glaube auch, dass ich da in dem Fall wirklich leicht reden habe, weil mir eben keine so arg verlockenden Angebote gemacht werden. Ich kann auch verstehen dass man da auch mal schwach werden kann. Nur wenn man das Gefühl hat, dass der gesamte Bloginhalt nur noch gesponsort ist, dann hinterlässt das bei mir einfach einen echt schalen Beigeschmack.
    Gleichzeitig merke ich selbst, wie viel Zeit das bloggen kostet, und kann daher auch verstehen dass man, wenn man so viel Zeit da rein steckt auch etwas dafür haben möchte.
    Ich denke also es ist wie du schon gesagt hast eine Gratwanderung, und ich bin froh, dass ihr, wie auch einige andere Blogger, damit so offensiv und für die Leser transparent umgeht.
    Danke also für wieder einmal eine tolle Kolumne. Macht weiter so!

  31. Was mir mittlerweile sehr übel aufstößt ist, dass neuerdings Blogger den Kauf von Stücken der teueren Labels rechtfertigen, indem sie die ausgewählten Teile als „Lieblingsteile“ und „Herzstück“ betiteln. Das kann ich manchmal einfach nicht für voll nehmen. Woher will man denn schon vorher wissen, wie oft und gerne man ein Teil trägt? Noch dazu, wenn man gleich in der aktuellen Saison zuschlägt. Natürlich gibt es manchmal das ein oder andere Teil, dass man anschmachtet und wenn es dann im Sale landet, greift man zu. Aber ist es dann wirklich ein (persönlicher) Klassiker oder wird man eben doch „nur“ schwach und sucht nach einer möglichst plausiblen Rechtfertigung? Ich denke, da fehlt oft einfach die Jahrzehntelange Modeerfahrung, um ein Stück als solches zu beschreiben.
    Klar ist es immer besser in qualitativ hochwertige Teile zu investieren, bestenfalls noch einen aufstrebenden Designer damit zu unterstützen und gleichzeitig den auf Konsum ausgerichteten High-Street-Labels den Rücken zuzukehren, aber ich denke, viele kaufen trotzdem genauso viele Teile ein, nur dass es jetzt eben die teuren Labels sind.

  32. von mir aus könntet ihr komplett auf sponsoring verzichten. für sowas bin ich nämlich null empfänglich. mich interessieren individuelle blogs mit persönlichkeit und charakter, mit konsum von „innen heraus“. diese ganzen geleckten perfekt durchgestylten hochglanzblogs langweilen mich zutiefst. inzwischen turnen mich auffällig (oft) umworbene produkte eher schon ab.
    back to the blogger roots.

    • Liebe Selou,
      ich kann das aus Lesersicht verstehen, dass ein Blog, der keinerlei Sponsoring macht, attraktiver erscheint, weil er halt völlig unabhängig ist. Gleichzeitig muss ich eben auch sagen: Wir stecken hier jede Menge Arbeit und Zeit rein, es ist quasi ein Job in unserem Freiberufler-Dasein – und der muss eben auch entlohnt werden. Um ein richtiges Maß zu finden, wägen wir eben viel ab, sagen vieles ab und machen nur Sachen, die zu uns und dem Blog passen. Ich denke, das ist eine gute Lösung für beide Seiten. Authenzität lassen wir uns so oder so nicht nehmen! Liebe Grüße!

      • hallo antonia,

        meine worte bitte nicht als kritik verstehen, das war schlicht nur meine meinung :) ihr macht das schon!

        mich persönlich würde ja mal interessieren, wie das eigentlich so abläuft. was da für arten von anfragen/ produkte per mail/post oder gar telefon(?) so alles eintrudelt, wie hoch die entlohnung oder „gegenleistung“ aussieht und was man da für verträge eingeht. ich hab ja keine ahnung… vielleicht schreibt ihr ja mal einen blogpost dazu :)

        • Nein nein:) ich verstehe das auch gar nicht als Kritik, ich kann das auch irgendwie nachvollziehen weil es ja auch lange Zeit, gerade am Anfang so war. :) und mittlerweile man als Leser einen oft anderen Eindruck bekommt. Der goldene Mittelweg muss hier gefunden werden:)

          Wenn du genaue Fragen hast, kannst du auch gerne eine Email schreiben:)

  33. Vielen, vielen Dank für diesen schönen Post! Oh wie Recht du hast, mehrmals nickte ich zustimmend. Blogger sind persönlicher, greifbarer, ansprechbar. Doch Blogger lesen auch andere Blogger und wenn die weniger bekannten Blogs Ruhmesluft schnuppern möchten, wird kopiert, was das Zeug hält. Die Masse muss gesättigt werden, also fungieren vor allen Dingen Fashionblogs als bloße kunterbunte Werbereklame. Dabei ist das Gestalten eines Blogs – wie du selbst auch beschreibst – ein herrlich kreativer Schaffensprozess, in welchem man sich austobt und lernt und wächst. Grenzen werden ausgetestet und Wenigen gelingt der Sprung – ohne blindes sponsoring – seinen Lebensunterhalt damit zu verdienen. Es schlummern in vielen jungen Leuten journalistische oder anderweitig himmlisch kreative Fähigkeiten und das Internet ist die Plattform, auf der alles möglich ist, wo die nonvirtuelle Arbeitswelt nichts dergleichen bieten kann für unbekanntes Frischfleisch ohne Bachelor, Master, Diplom, Diplom übers Diplom, welches ein weiteres Diplom voraussetzt….. sprich: ohne Voraussetzungen.Doch in all dem Sumpf tummeln sich schwarze Schafe. Ich hoffe, deine Worte finden vermehrt Anklang! Ich kann den ganzen Massenkitsch über minderwertige Produkte nicht mehr sehen, hören, lesen! Man schalte einmal durch die Youtubemafia mit selbsternannten Schönheiten und Comedians und kann sich daran ergötzen, wie Möchtegerndamen auf ihren Kanälen von ihren Beautythemen (wovon ohnehin abgesehen von der Aufmachung der Videos der Inhalt nicht zu gebrauchen ist) plötzlich zu Kochtutorials und gar Buchrezensionen umschwenken, wo ich mich bei all den Ausführungen frage: Sie können lesen? Ich schäme mich dann wirklich fremd. Umso mehr gilt es an Qualität zu appellieren und sich an seinem eigenen Schaffensprozess zu erquicken – anstatt stets nach recht und links zu schauen um „hip“ zu sein. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank für deine Worte! Manchmals vergisst man, dass es noch Gleichgesinnte gibt! Liebe Grüße

    • Liebe Shiraz,
      ich bin so glücklich, dass es in der Masse der vielen Werbe-Geschenke-abgreif-Ruhm-Blogs Leute wie dich gibt, das das Ganze als großen kreativen Prozess sehen. Danke für deinen Kommentar, bleib deiner Linie treu! Das wird sich am Ende sicherlich irgendwie auszahlen! Liebe Grüße!

  34. Danke, für diesen tollen Post. Mein Blog läuft zwar schon länger, ist aber noch relativ klein, da ich mir von Anfang an erstmal klar werden musste, was ein Blog für mich selbst bedeutet. Mittlerweile habe ich meinen Weg gefunden, aber war letztlich im Bloggerrummel ein wenig verwirrt. Ich kam irgendwie nicht mehr richtig mit und genau über deine Fragen habe ich mir auch viele Gedanken gemacht, schon von Anfang an. Klar hofft man auf Leser mit Köpfchen, aber mal ganz ehrlich: waren wir mit 14 schon so weit klare Schlüsse zu ziehen? Nicht naiv an Dinge ranzugehen und nicht einfach vieles zu glauben? Also ich war mit 14 definitiv noch nicht so, habe Stars und Sternchen vergöttert und noch nicht mal verstanden, wieso sich eine Britney die Haare abrasiert – sie hat es doch soo gut. Ich finde es super, dass du das Thema ansprichst und hoffe, dass es sich einige zu Herzen nehmen. Man kann nicht immer alles richtig machen, nur aus Fehlern lernt man schließlich am meisten. Natürlich öffnen sich durch das Bloggen Türen. Aber viel wichtiger ist ja trotzdem noch, auch wirklich dahinter zu stehen, was und worüber man schreibt. Aber um allein dieses Bewusstsein zu stärken, finde ich deinen Post schon super! Danke dafür!

  35. Danke für diese Kolumne, die hat mich doch wirklich bewegt, nach längerem Lesen Eures Blogs (bzw. früher Deinem) mal einen Kommentar zu schreiben.
    Ich sehe es genauso wie die meisten hier, für mich ist Sponsoring ok, solange es klar erkennbar ist, die Produkte zum Blog passen und ehrlich bewertet werden (Authentizität fordert auch Platz für negative Kommentare oder Bedenken, gerade dadurch werden Empfehlungen dann ja auch wirkungsvoller). Ihr macht einen tollen Job, von daher seien Euch die Geschenke gegönnt, aber als Leser möchte ich halt trotzdem noch echte Meinungen lesen.
    Ich finde, ihr seid nicht zu kritisch und ich wäre sehr dankbar, wenn ihr das beibehalten könntet :)
    Damit wiederhole ich zwar so Einiges aus den vorherigen Kommentaren, aber das wollte ich auch eben noch mal loswerden. Außerdem großes Kompliment, dass Du auf so viele Leser-Äußerungen noch mal gesondert eingehst!

    • Liebe Clara,
      Danke für deinen Kommentar!
      Wir – und das gute ist eben, das wir zu dritt sind – sprechen uns immer ab und diskutieren wirklich über jede einzelne Kooperation. Ehrliche Meinung ist uns extrem wichtig, dass werden wir uns wirklich beibehalten – genauso wie das Kennzeichnen von bezahlten Postings oder das offene Sagen, wenn etwas ein Geschenk war – wie beispielsweise die Muubaa-Jacke.
      Wir alle wollen authentisch und echt bleiben und hoffen uns, das bewahren zu können:)
      Liebe Grüsse!

    • Liebe Wiebke, Otto ist ein Affiliatepartner – und kein Kooperationspartner. Gleichzeitig wirbt Otto nicht dafür, dass man sich Luxushandtaschen im Wert von mehreren Tausend Euro auf Ratenzahlung kauft, sondern weil Otto seit Jahren ein Versandhandel ist (u.a. auch für Küchen etc), bei dem jeder frei entscheiden kann, was er macht. Ich denke, diese Art von Ratenzahlung ist definitiv eine andere, als die Ausrichtung eines Shop, dessen Konzept die Ratenzahlung für absolute Luxusartikel ist.
      Aber wie gesagt, wir haben mit Otto keine feste Kooperation, setzen aber Affiliate-Links zu dem Shop (das tun wir, um langfristig ein hohes Niveau auf diesem Blog gewährleisten zu können). Das ist ein Unterschied – genauso wie die Ausrichtung. Aber ich denke, du weißt, was ich meine. Liebe Grüße!

  36. Ein wirklich toller Post. Es tut gut, zu lesen, dass ihr euch so viele Gedanken macht und euch eurer Verantwortung bewusst seid – und Konsequenzen daraus zieht.
    Zu deiner Frage: Nein, du bist auf keinen Fall zu kritisch. Das ist Authentizität, Autorität und Bewusstsein. Nicht alles nehmen, sondern bewusst wählen. Besser geht es doch gar nicht :).

  37. Liebe Antonia,

    insgesamt ein wirklich guter Post, es ist schön zu lesen, dass sich auch andere Blogger durchaus Gedanken über solcherlei Themen machen, sie kritisch bewerten und sich ihrer Verantwortung und dem Einfluss, den sie auf ihre Leser haben, bewusst sind.

    Bei dem Thema ‚Eat Clean Low Carb‘ usw. hast du meiner Meinung nach vollkommen recht. Inspiration und gegenseitiges anspornen und motivieren ist schön und gut – aber dafür sollte es meiner Meinung nach Fitnessblogs geben. Das gehört nicht auf Modeblogs, besonders wenn man es von dem Blogger eigentlich teiweise jahrelang anders gewöhnt war, und plötzlich packt auch ihn der Fitnesswahn. Dass man auch mal über so ein Thema schreiben darf, keine Frage, aber mich stört es doch extrem dass jede zweite sich für eine Ernährungsexpertin hält, einem ein schlechtes Gewissen macht mit täglichem joggen und Fitnessstudiogängen (was sicherlich nicht mehr ein normales Pensum an Aktivität ist, 2-3 Mal Sport in der Woche ist für mich normal und gesund..) und es einem unmöglich macht, (wenn man sich denn davon beeinflussen lässt, und das tue ich sicherlich nicht) genussvoll ein paar Chips oder anderen, ungesünderen Kram zu essen. Allein dieser Mist mit dem „Cheat-Day“, dass sich dann 100 mal vor sich selbst gerechtfertigt wird, dass man ja einen Ausnahmetag haben darf, an dem man mal essen darf was man möchte. Was ist das für ein Quatsch, wenn ich nicht gerade wirkliches Übergewicht habe, dann pfeife ich doch auf Cheatdays oder wie sie das auch nennen mögen. Solang alles im Rahmen ist und man ausgewogen ist, darf man jeden Tag essen was man will – dass das nicht 4x McDonalds am Tag ist, dürfte jedem bewusst sein.

    Na ja, soviel dazu.
    Aber wo ich dir irgendwie widersprechen muss, ist die Sache mit dem Sponsoring. Klar, ich lese es natürlich nicht gerne, wenn andere Blogger wirklich jeden Kram annehmen, um kostenlose Gefälligkeiten abzugreifen. Auch ich lehne sehr vieles ab, wenn es zB nicht zu meinem Blogthema passt oder die Konditionen einfach nicht tragbar sind.
    Jedoch denke ich, dass du dieses ganze Verantwortungsding zu kritisch siehst. Wenn, dann würde ich sagen, ganz oder gar nicht. Macht es einen Unterschied, ob ich, sagen wir, eine mittelteure Tasche für sagen wir 200€ gesponsert bekomme, auf dem Blog präsentiere und den Shop verlinke, oder ob ich sie mir selbst kaufe und sie dann wiederum ebenso zeige, und meinen Lesern natürlich auch vor allem nach Nachfragen, nicht verheimliche, von welcher Marke sie ist oder wo sie zu finden ist, falls Interesse besteht. In beiden Situationen fühlt sich der Leser eventuell angesprochen und möchte sie ebenfalls besitzen, doch ob dies jetzt aus einer Kooperation herrührt oder nicht, ist für mich meiner Meinung nach dann irrelevant. Wenn du es so kritisch siehst, dann dürftest du meiner Meinung nach kein Produkt auf dem Blog präsentieren, da du damit deinen Leser durch die fehlende Distanz (mit der du natürlich absolut Recht hast im Vergleich zu Modemagazinen) animierst, es sich vielleicht selbst anzuschaffen – egal, ob selbst gekauft oder gesponsert.
    Und am Ende ist immer noch jeder selbst verantwortlich, was er mit seinem Geld macht. Natürlich würde ich auch nie 3000€ Handtaschen auf meinem Blog präsentieren mit den Worten (drastisch gesagt) „Kauft alle diese Handtasche, nehmt Kredite auf, zahlt in Raten, Los kauft sie, die müsst ihr haben, fragt Mama und Papa“ usw. .. es kommt immer auf das ‚wie‘ an. Und wir werden, auch wenn Blogger sicherlich großen Einfluss haben, in der heutigen Welt nonstop mit Kaufanreizen, Empfehlungen und dem Haben-Wollen-Gefühl zugeballert, da glaube ich nicht, dass Leser es insofern kritisch sehen, dass sie sich verpflichtet fühlen, etwas zu kaufen, nur weil du es auf deinem Blog zeigst.

    Und man muss es auch so sehen, warum nicht eine Reise annehmen, die dich auf gewisse Weise für deine Arbeit als Blogger, die aus eigener Erfahrung sicherlich nicht unerheblich ist, entlohnt? Du wirbst schließlich nicht mit den Worten „los, spielt Lotto, dann könnt ihr sowas auch erleben“, nur weil der Anbieter eventuell diesem Gewerbe entspricht..

    So, das war lang. Also insgesamt hast du wirklich Recht, und natürlich sollte man nicht jeden Müll annehmen, nur weil er kostenlos ist, und ein gewisses Verständnis dafür entwickeln, ob es zum eigenen Blogstil, den man vertreten möchte, passt. Aber ich würde das mit dem Verantwortungsgefühl nicht so eng sehen – die Werbeleute, die dir Sachen anpreisen, juckt das auch kein Stück :).

    Liebe Grüße!
    Vivien

    • Liebe Vivien,

      vielen lieben Dank für deinen wirklich tollen Kommentar :) Wow!
      Du hast natürlich Recht, am Ende des Tages ist jeder Leser für sich selbstverantwortlich – und ich als Blogger rege natürlich so oder so zum Konsum an, ob das Produkt jetzt gesponsert oder eben selbst gekauft ist. Da stimme ich dir zu. Und da sind wir auch schon beim Dilemma. :) Ich denke ja, vielleicht bin ich manchmal zu kritisch, und ich war bspw. früher weitaus kritischer noch beim Sponsoring, sehe es jetzt quasi auch oftmals als „Mit-Entlohnung“, weil der Blog eben auch viel Arbeit macht. Gleichzeitig möchte ich aber hinter den gesponserten Sachen komplett stehen können – und da fallen eben Lotterie oder Ratenkauf raus, weil ich das so oder so nicht so gut finde und nicht auf meinem Blog bewerben will.
      Aber wie du sagst :) ein bisschen lockerer kann ich vielleicht sein, da der Leser ja auch Köpfchen hat:) Danke auf jeden Fall für deine Gedanken!
      Liebe Grüße
      Antonia

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