7 Tipps für einen entschleunigten Dezember

5. Dezember 2019 von in

„Ich habe für mich jetzt offiziell die stade Zeit eingeläutet“, schrieb mir eine Freundin vor ein paar Tagen, samt Einladung zum Adventsteetrinken und dem Philosophieren über den perfekten Sauerteig. Und während ich in mein Handy tippte, dass der Dezember immer die absolute Oberstresszeit für mich ist und ich mich melde, sobald ich Zeit für ein Tee-Zeitfenster finde, fragte ich mich mal wieder, wann die „stade Zeit“ für mich eigentlich verloren gegangen ist. Denn eigentlich war da mal was, der Dezember war früher tatsächlich entschleunigt, jeden Tag mit Weihnachts-Vorfreude aufgeladen und irgendwie der allerschönste Monat des Jahres. Bis es sich irgendwann umdrehte und aus der staden Zeit die Zeit der besonders frühen Deadlines wurde, in der schon im November die To Do Listen anwachsen mit allem, was vor Weihnachten eben noch so erledigt werden muss.

Klar, um diese Erledigungen kommt man nicht herum. Doch lässt mich der Gedanke der „staden Zeit“ seit ein paar Tagen nicht los, und ich frage mich, ob das Konzept denn nicht trotzdem möglich wäre. Ob ein Dezember kein Hetzen vom einen To Do zur Weihnachtsfeier sein muss, sondern auch etwas anderes sein kann: Die Jahresend-Entschleunigung, das Einstellen auf ein neues Jahr, und ein langsames Loslassen des Alltagstrubels. Vielleicht kann ein Dezember tatsächlich auch entschleunigt sein – hier kommen ein paar Ideen, wie wir etwas Ruhe in den schnellen und vollgepackten Monat bringen.

Sportroutine

Eigentlich einfach, im Dezember aber doch meist unschaffbar: In den letzten Monaten habe ich in der Weihnachtszeit jedes Mal konsequent jegliche Sportroutine verloren, an die ich mich davor gewöhnt hatte – und den Sport mit viel Glühwein und Plätzchen ersetzt. Dieses Jahr ist das bisher anders, denn durch Urban Sports Club und meine parallele Fit Star Mitgliedschaft habe ich momentan so unendlich viele Möglichkeiten zur Auswahl, dass ich gar nicht anders kann, als sie zu nutzen. Dieses Jahr habe ich zum einen Jivamukti Yoga lieben gelernt, denn die Mischung aus beruhigenden Atemübungen und Mantren mit den fordernden und fließenden Asanas ist genau das richtige für mich. Mit der anderen Neuentdeckung habe ich mich selbst überrascht: Als meine Freundin Lea sagte, ich solle mal zum „Body Pump“ mitkommen, wollte ich nicht kneifen, auch wenn ich mein Leben lang Fitnessstudio-Kurse gemieden habe. Von den 60 Minuten Langhanteltraining war ich aber sowas von überwältigt, dass ich seitdem regelmäßig zu Body Pump bei Fit Star oder zu Hot Iron bei body&soul gehe – kein Training hat bisher so effektiv so viele Muskeln auf einmal erreicht, war aber trotzdem immer gut schaffbar. Ich bin gespannt, wie es mit meiner Sportroutine weitergeht, aktuell bringt sie mir vor allem Ruhe, Ausgleich und ein richtig gutes Gefühl!

Räuchern

Auch das Räuchern habe ich in diesem Jahr für mich entdeckt, und mir für den Dezember etwas ganz besonders Schönes besorgt: Ein Räucherkistchen mit 24 Mischungen für jeden Tag des Advents, die ich abends auf dem goldenen Räucherstövchen, von dem ich euch hier erzählt habe, anzünde. Die Mischungen bestehen aus getrockneten Blüten, Tannennadeln, verschiedenen Hölzern und Weihrauch-Harzen und bringen tatsächlich eine ganz besonders magische Stimmung in den Raum. Ich liebe dieses kleine Ritual, für das spätestens vor dem Schlafengehen Zeit ist.

Ausstellungstipp „Die Fäden der Moderne“

Wenig hat für mich eine entschleunigendere Wirkung als eine gute Ausstellung. Seit gestern ist in der Münchner Hypo Kunsthalle eine Ausstellung zu sehen, die Interior-Liebhabern besonders gefallen wird: Es geht um Künstler wie Matisse, Miró, Picasso und Le Corbusier, die dieses Jahr in Form von Bildern und Grafikern wie der Blaue Akt von Matisse zum großen Interior-Trend wurden. Ihre einzigartigen graphischen Werke der Moderne stellt die Hypo-Kunsthalle nun in Form von Tapisserien, also Wandbehänge, aus – ein zweiter Trend, den man aus dem Wohnbereich kennen sollte. Mehr zu der neuen Ausstellung „Die Fäden der Moderne“ findet ihr hier!

Spazieren im Nymphenburger Park

Dieser Ort hat nicht nur auf mich eine ganz besondere Wirkung: Der Nymphenburger Schlosspark mit seinen prunkvollen Statuen und verwunschenen Wegen, seinen Seen und Tempeln ist malerisch, ganz klar. Was den Park aber so besonders macht, ist das Prinzip des „Lustwandelns“, das hier schon immer herrscht: Der Schlosspark ist einzig und allein dafür da, dass man hier lange Spaziergänge führt und sich an der Schönheit dieses Ortes erfreut. Aus diesem Grund wurde er schon im 18. Jahrhundert für die adeligen Wittelsbacher angelegt, und auch heute darf man hier weder Fahrradfahren, noch Hunde von der Leine lassen. Ein bisschen streng und für den einen oder anderen bestimmt spießig, für mich aber einer der schönsten Orte für lange Spaziergänge, die ultimativ entschleunigen.

Bücher im Dezember

Gerade bin ich in der Luxussituation, dass mein Bücherstapel auf dem Nachttisch voller Bücher ist, auf die ich so richtig Lust habe – und immer wieder neue dazukommen, während ich die alten noch gar nicht fertig gelesen habe. Da wäre zum Beispiel Madeleines „Starkes weiches Herz“, ein sehr weises Buch des Philosophen Alain de Botton über den Lauf der Liebe, mit „Die dunklen Winkel des Herzens“ eine Neuerscheinung aus dem Archiv meiner Lieblingsautorin Francoise Sagan, Wolfgang Herrndorfs „In Plüschgewittern“, und der Bauhaus-Roman „Blaupause“ von Theresia Enzensberger.

Ausmisten

Ob das Entschlacken der Wohnung tatsächlich noch vor Weihnachten stattfinden wird, wage ich momentan noch zu bezweifeln. Spätestens aber in den dann auch wirklich ruhigen Tagen zwischen den Jahren möchte ich mich von so einigen Dingen lösen, die nicht mit ins neue Jahr genommen werden müssen. Ausmisten hat immer eine klärende und beruhigende Wirkung auf mich, zum Jahresende finde ich die Tätigkeit aber ganz besonders magisch. Und zwar, wenn man wirklich radikal ausmistet: Alles aus dem Kleiderschrank herausräumt und nur das wieder einräumt, was bleiben soll. Alle Regale nur noch mit dem bestückt, was man mag. Und in den Küchenschränken alles in den Müll wandern lässt, was seit Langem im Schrank herumsteht. Für das neue Jahr wünsche ich mir eine entschlackte Wohnung ohne alten Ballast, und für das Ausmisten ist der Dezember da.

Backen

Das Plätzchenbacken ist glücklicherweise eine fest verankterte Tradition, die dem Dezember Entschleunigung verleiht. Denn zum Teigausrollen, Plätzchen Ausstechen und Verzieren braucht es Zeit und Muse. Noch mehr Zeit braucht eine ganz bestimmte Backkunst, und zwar das Backen von Sauerteigbrot, das ich mir seit einiger Zeit vornehme. Allein das Ansetzen des Sauerteigs aus Roggenvollkornmehl und Wasser braucht mehrere Tage bis knapp eine Woche, denn der Sauerteig muss jeden Tag gefüttert werden und seine Bakterienkulturen entwickeln. Wenn aus diesem Sauerteigansatz ein Brot werden soll, muss der Teig weitere zwölf bis 24 Stunden gehen, und wird dabei immer wieder geknetet – für manche wahnsinnig aufwendig, für mich eine wahnsinnig entschleunigende Angelegenheit. Wer von euch hat schon Sauerteigerfahrung und Tipps für Anfänger wie mich?

Bild im Header: Kera Till

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