„Dieses: ,Darüber spricht man nicht‘ beschützt die Täter. Das war mir wirklich eines der Anliegen für diesen Text, dass man die Scham wieder dahin schiebt, wohin sie gehört. Die Menschen, die geschlagen wurden, die missbraucht wurden, die vergewaltigt wurden, die haben sich nicht zu schämen. Die anderen haben sich zu schämen. Dazu muss man aber das Sprechen über diese Erfahrungen anders gestalten.“
Die großartige Autorin Carolin Emcke stößt die Debatte um #metoo erneut an, in ihrem neuen Buch „Ja heißt Ja“ geht sie auf das Darüber-Sprechen ein. Edition F hat ein schönes, so wichtiges Interview mit ihr geführt, in dem ich viele Zeilen unterstreichen wollte, zustimmend nicht und am Ende sofort das Buch von ihr orderte. Wer die vielleicht klügsten und wichtigsten Gedanken zur Debatte lesen will, klickt hier.
2 Antworten zu “Cherry Picks #21”
Danke für den Hinweis auf den Text zur Prostitution. Von feministischer Seite wird allzu oft pro Prostitution argumentiert, auch auf diesem Blog hier. Es führen jedoch nur ein Bruchteil der Prostituierten ein selbstbestimmtes Geschäft, die große Mehrheit wird einfach ausgebeutet.
Ja, ich bin da wie gesagt immer zwiegespalten. Ich finde aus feministischer Sicht sollen sich Frauen jederzeit natürlich für den Beruf der Prostituierten entscheiden dürfen, gerade im Escort-Bereich ist das ja meist eine freiwillige Entscheidung, aber das ist ein minimaler Prozentsatz, in dem die Frauen fair und (größtenteils) gut behandelt werden. Die Masse, der Frauen, die in der Prostitution arbeitet, wird jedoch ausgebeutet, gezwungen (von anderen, aufgrund von wirtschaftlichen Notlagen, familiären Druck etc). Das darf man einfach nicht vergessen. Sie werden nur sehr viel seltener gehört.