Cherry Picks #33

14. Oktober 2018 von in

Fotos: Clairette, Vice, Unsplash

Das Wichtigste an diesem Sonntag zuerst: In Bayern ist heute Landtagswahl. Wer noch nicht wählen war oder die Briefwahl verpasst hat, sollte dringend jetzt noch wählen gehen. Nie war unsere demokratische Stimme wichtiger als zuvor, und auch wenn wir alle ziemlich müde von der politische Lage in Deutschland sind, ist es unsere Pflicht, zu wählen und mitzubestimmen. Also, auf auf zum Wählen.

Neben der Landtagswahl war aber auch so die Woche einiges los: Der Sonderbericht zum Klimawandel schockte, trotzdem war mir die Aufruhr medial irgendwie zu wenig. Der Kommentar der Süddeutschen Zeitung spricht mir hier aus dem Herzen. Wir alle wissen, es ist nicht mehr kurz vor 12, sondern längst schon viertel nach. Nichtsdestotrotz machen wir alle schön weiter wie zuvor. Kaufen SUVs, fliegen für ein Wochenende hier hin und das nächste dorthin, kaufen Plastik und essen alle immer noch viel zu viel Fleisch. Nach mir die Sintflut ist das Motto, doch die großen Auswirkungen des Klimawandels kommen im schlimmsten Fall viel eher als gedacht.

Ebenfalls diese Woche: 1 Jahr #metoo. Wie weit wir noch von einer gleichberechtigten und veränderten Gesellschaft entfernt sind, zeigen nicht nur Fälle wie Kavanaugh und Co., sondern auch der Fall von Sigi Maurer in Österreich. Die österreichische Politikerin wehrte sich gegen die sexistischen Äußerungen und publizierte jene öffentlich. Sicher, nicht ganz in Ordnung, betrachtet man das Thema Selbstjustiz, aber nicht verwunderlich, wenn man sich all jene Geschichten anhört, wie Frauen online oft immer noch Opfer von Sexismus und Beleidigung werden. Die Folge: Der Täter wurde zum Opfer und Sigi Maurer zur Täterin. Verurteilt zu einer Geldstrafe wegen übler Nachrede. Die Botschaft: Frauen, haltet lieber den Mund und wehrt euch nicht. Eine fatale Botschaft für all jene Frauen, die sich auch wehren möchten. Einen guten Kommentar zum Thema gibt es hier.

Passend dazu noch ein Artikel der mit dem Mythos der falschen Beschuldigung aufräumt. Wann immer eine Frau eine Vergewaltigung anzeigt, taucht schnell die Frage auf: War das wirklich so? Die Süddeutsche Zeitung räumt mit Vorurteilen auf und beschreibt, warum diese Frage ein Problem unserer Gesellschaft ist.

Wie sehr Hass im Netz Frauen trifft und wie schwierig es ist, damit umzugehen, hat für Vice Alexandra Stanic aufgeschrieben. Ich verfolge sie schon länger auf Instagram, wie sie sich gegen Diskriminierung und Feminismus stark macht. Was man oft nicht sieht: Der Hass, der ihr entgegen schmettert. Zu behaupten, all jene Nachrichten machen nichts mit ihr, ist rigoros. Wie oft sie wegen dieser Nachrichten weint und sich machtlos fühlt, lest ihr hier. 

Ein anderes wichtiges Thema: Wut bei Frauen. „Frauen, die in der Öffentlichkeit stehen, dürfen keine Wut zeigen. Wut ist unweiblich und unattraktiv. Serena Williams schmeißt ihren Schläger kaputt und legt sich mit dem Schiedsrichter an? Ungehörig, unsportlich, hysterisch! John McEnroe hat aus dem gleichen Verhaltensmuster ein Markenzeichen gemacht, das ihm Werbedeals und Filmauftritte als selbstironischer Choleriker einbrachte.“ Danke für diesen Text, Alena Schröder!

Und zu guter Letzt noch ein wunderbarer Artikel der noch wunderbareren Claire. Paris Fashion Week klingt glamourös und aufregend. Einen Real-Life-Bericht, wie es wirklich ist, lest ihr hier. Ich musste sehr schmunzeln.

Wie es wirklich ist, zur Paris Fashion Week zu fahren

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