Cherry Picks: Von Mini-Röcken, Solidaritätsforderungen und einer Social-Media-Auszeit

7. Oktober 2021 von in

Die Tage sausen nur so an mir vorbei, ich kann nicht glauben, dass schon fast wieder Wochenende ist. Zeit, um im Internet ein bisschen rumzuschauen, habe ich kaum – und trotzdem sind mir in den vergangenen Wochen einige lesenswerte Artikel über den Weg gelaufen. Los geht’s.

Mir mag es einfach nicht in den Kopf, warum unsere Gesellschaft Opfern sexueller Gewalt erstmal immer nicht glaubt. Sondern sich in erster Linie einmal mit dem Täter solidarisiert und ihn in Schutz nimmt. Ja, falsche Anschuldigungen sind furchtbar, aber die Statistik, sie spricht eben eine ganz klare, andere Sprache. Der Spiegel hat sich der Geschichte von Ines Anioli und Luke Mockridge angenommen. Während ich die Reportage sehr differenziert und wichtig fand, wurde mir bei den Kommentarspalten unter dem Artikel schlecht. Margarete Stokowski formulierte in dieser Woche ganz fabelhaft, warum #Metoo in Deutschland längst noch nicht angekommen ist. 

„Der erste Reflex ist oft immer noch Täterschutz, und zwar obwohl Mädchen und Frauen permanent davor gewarnt werden, dass Übergriffe passieren können. Die Unschuldsvermutung ist ein sinnvolles rechtliches Prinzip, aber zu viele Leute legen sie so aus, dass sie im Grunde erst glauben würden, dass ein Übergriff stattgefunden hat, wenn sie direkt dabei waren und Blut haben spritzen sehen. Aber so läuft es üblicherweise nicht.“


Passend dazu schrieben die Pinkstinks-Macher*innen einen Artikel über die Männerwelt & #Metoo. Denn auch hier besteht noch so viel Nachholbedarf. „Wo bleiben all die Männer, die seit Jahren immer wieder davon sprechen, von solchen Dingen “entsetzt” zu sein und jetzt aber mal wirklich andere Männer nicht mehr davon kommen zu lassen? Nun, die sitzen alle Zuhause und sagen lieber nichts.“ Die Stille macht mich, macht viele Frauen, und vor allem die Opfer wirklich fertig. Wir brauchen Männer, die sich endlich mit uns Frauen, mit den Opfern sexueller Gewalt, solidarisieren. Ihnen zur Seite stehen und sagen: Ich glaube dir erstmal.
Bei so viel Frustration und Entsetzen im Internet, brauchte ich was zum Lachen. Der New Yorker hat das geschafft. In seinem Artikel „What toddler parents post vs. what is actually going on“ sieht man das wahre Leben – zauberhaft.

 

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Ein Beitrag geteilt von Eugenia Viti (@eugeniaviti)

Um kurz vor 17.30 Uhr am Montag schickte ich noch eine Whatsapp, doch sie kam erst Stunden später an. Facebook hatte einen mega Server-Ausfall, und wir blieben auf dem Trockenen. Ehrlicherweise: So schlimm fand ichs nicht. Ich schaffe es auch ganz gut ohne Instagram, Facebook & Whatsapp. Statt SMS zu schreiben, tat ich nichts. Las ein wenig auf Twitter, ein Buch und ging früh ins Bett. Wie wichtig Auszeiten für uns alle in den sozialen Medien sind, hat das Zeit Magazin aufgeschrieben. Keine Neuheit, aber vielleicht diese Woche ein Anlass zum Umdenken.

Ich liebe True Crime, Aktenzeichen XY ist mein Muss jeden Monat. Neben Podcasts und Dokumentationen lese ich auch gerne Interviews und Reportagen rund um das Thema True Crime, Verbrechen und Gefängnisse. Wie passend war diese Woche dazu das Interview des SZ Magazins mit einer Gefängnis-Seelsorgerin. Ein toller, empathischer Einblick in eine Welt, die uns viel zu oft verborgen bleibt.

 

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Ein Beitrag geteilt von Diet Prada ™ (@diet_prada)

Ich hatte es befürchte, die Fashion Weeks der vergangenen Wochen haben es nun bestätigt: Der Mini-Mini-Mini-Rock aus den 2000er-Jahren feiert sein Comeback. Nicht nur, dass ich entsetzt darüber bin, dass ich nun wirklich langsam alle Modetrends zum zweiten Mal erlebe, dieser Modetrend war nun wirklich nicht auf meinem Wunschzettel. Ich bete heimlich, still und leise, dass wir im Jahr 2021 nun wirklich alle wissen, so kurz, das geht einfach nicht. Oder?

 

 

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Ein Beitrag geteilt von Angela Doe (@angeladoe)

Sonst stolperte ich diese Woche noch bei Angela Doe über ein Wohn-DIY, das sogar ich machen würde. Und ich bin wahrlich untalentiert in Sachen Basteln und Werken. Aber so eine schwarze Gläserwand, davon träume ich auch. In dieser Wohnung wird es platztechnisch wohl nichts mehr, aber vielleicht in einer größeren Wohnung irgendwann. Das perfekte DIY für kalte Tage. Also los mit euch, ab in den Baumarkt.

 

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