Der Geschmack von Rost und Knochen

14. Juni 2014 von in

Bei 30 Grad einen Film zu schauen ist nicht gerade die ultimative Beschäftigung. Aber auch in der heißesten Zeit des Jahres gibt es Sommergewitter oder mal einen ruhigen Abend. Oder einen regnerischen Katertag wie heute, an dem mal nicht mehr die knallige Hitze nach draussen lockt. Was auch immer für ein Anlass – jeder, der zwischendurch mal Lust auf einen guten Film hat, sollte sich unbedingt einen ansehen: Der Geschmack von Rost und Knochen.

Zugegebenermaßen bin ich ein unglaublicher Marion Cotillard Fan und finde jeden Film mit ihr von Grund auf schonmal gut. In diesem hat sie aber eine ganz besonders intensive Rolle, die sie wahnsinnig gut spielt: Sie verliert beide Unterschenkel. Nun bin ich nicht unbedingt Fan von solchen „Schicksalsfilmen“, der Geschmack von Rost und Knochen ist aber eigentlich etwas anderes. Eine Liebegeschichte ohne jeglichen Kitsch und getränkt mit ziemlich viel Bitterheit – und dazu eine intensiv-schöne Bildästhetik, die einen völlig fesselt.

Ali, der aus einem schwierigen Milieu kommt, wohnt für einige Zeit mit seinem Sohn bei seiner Schwester in Antibes und schlägt sich mit Securityjobs durch. Als Türsteher lernt er die schöne Stéphanie kennen, die gerne ohne ihren Freund tanzen geht. Als sie in eine Schlägerei gerät, fährt er sie heim. Kurz darauf trennt sie sich von ihrem Freund. Bei einem normalen Arbeitstag als Schwertwaltrainerin passiert auf einmal ein Unfall, große Bühnenteile und auch sie selbst fallen ins Wasser, hinein zu den Schwertwalen. Aus der Bewusstlosigkeit wacht sie erst im Krankenhaus wieder auf – mit amputierten Unterschenkeln.

Völlig desillusioniert zieht sie in ein Sozialhilfeapartement, das sie erstmal kaum verlässt. Nach einiger Zeit meldet sie sich bei Ali, der rau genug ist, sie nicht mitleidig zu behandeln. Sie gehen spazieren und spontan im Meer schwimmen, was ihr erstes schönes Erlebnis nach dem Unfall ist. Zwischen illegalen Kämpfen um Geld und vielen Quickies besucht Ali Stéphanie immer wieder und die beiden kommen sich auf langsame und holprige Weise näher.

Ein Film, der auf mehrere Weisen unter die Haut geht und den man nicht nur einmal sehen will. Hier gehts zum Trailer:

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5 Antworten zu “Der Geschmack von Rost und Knochen”

  1. Nachdem ich den Film gesehen hatte, saß ich erstmal ’ne Stunde rum und musste das Ganze verdauen. Die Geschichte ist wirklich ergreifend und das Schicksal der beiden geht total unter die Haut. Ganz großes Kino!

  2. Toller Film Geschmack! leider komme ich den Letzten Monat kaum an den TV :( geschweige den, chillig mit dem liebsten einen Film zu schauen! ich fange an diesen Sommer zu hassen! Sorry für die negative Stimmung, aber das musste einfach mal sein!

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