Der Reise-Dresscode

1. Mai 2014 von in ,

Der eigentliche Stress vor einem Städteurlaub beginnt definitiv schon vor der Reise – denn wenn wir mal ehrlich sind, fünf Tage in Rom oder London sind schön und bereichernd, aber Entspannung ist etwas anderes. Freunde der Mode stellen sich dann die Frage, wie man für einen Kurztrip packt. Der kleine Koffer muss her und irgendwie mit multifunktionalen Teilen gefüllt werden, die sowohl gut aussehen und Stil haben (ich scheiße auf Normcore, an dieser Stelle), als auch für jede Gelegenheit passend sind. Der Regen muss einkalkuliert werden, eventuelle Sonnentage, man ist den ganzen Tag auf den Füßen, also sind Sneaker oder Birkenstocks ein Muss, und Bar- oder gar Clubbesuche sind ebenso absehbar. Nachdem man stundenlang das Gepäck perfektioniert hat und sich zurücklehnt und entspannt, kommt aber die eigentliche herausfordernde Frage:

Was ziehst du beim Flug an?

Denn ja, liebe Freunde, diese Frage ist für uns – Bloggerinnen, Modeaffine, Shoppingfans – eine ernsthafte Herausforderung. Und in der A-Promi-Welt sind die sogenannten Flughafenlooks zu einer Religion geworden. Ähnlich wie die Einkauflooks mit Starbucksbecher in der Hand. Ich bin ja kein Star, aber quetscht eine Emma Watson auch ihre Beautyprodukte in eine Plastiktüte, muss sie auch ihre Schuhe ausziehen, wenn’s piepst, und wird sie auch beschämt mit ihren ungleichen, leicht verschwitzten Socken hinter dem Scangerät auf ihr Hab und Gut warten? Ich glaube nicht. Die haben diese Probleme nicht und können deshalb sofort in die „13 Celebrity airport looks to inspire your spring travel wardrobe“ von Who What Wear aufgenommen werden.

Und ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber wenn nun ein Nicht-Superstar versucht, einen Celebritylook am Flughafen zu adaptieren, dann geht das doch erst mal nach hinten los. Ich verstehe, wenn man am Flughafen nicht aussehen möchte, wie ein unscheinbarer Tourist. Eine Gratwanderung beizubehalten, die den eigenen Stil repräsentiert und nicht nach einem peinlichen Wannabe aussieht, ist schwerer als gedacht. Wenn man mal so drüber nachdenkt.

Reise Dresscode
Jeans: Selected, Shirt: Chinti and Parker, Jeansjacke: Acne Studios, Rucksack: A.P.C. x Eastpack, Sneaker: Vagabond

Ist es klug, sich á la Kate Moss XL-Ketten um den Hals zu schwingen und eine Symphonie am Schalter zu garantieren? (Herzklopfen… bitte pieps nicht, bitte pieps nicht!)

Ich glaube zu den Olsen Twins muss man nicht mehr viel sagen. Lagenlook schön und gut, aber die zwei Süßen waren ganz offensichtlich noch nie im harten Leben der Durchschnittstouristen. Keiner will es sich mit dem gestressten Sicherheitsteam verscherzen (Mantel aus! Pulli aus! Der zweite und dritte Pulli muss auch weg! Hut weg! Gürtel weg! Haben sie ein Smartphone mit sich? In die Kiste damit!) und mit den ungeduligen, augenverdrehenden Mitreisenden hinter einem erst recht nicht. Effizienz, Schwestern!

Überraschend gut hingegen hat es Rosie Huntington geschafft, die Problematik stilvoll und ganz im Modekodex umzusetzen. Sie hat sich den Lagenlook für den Starbucksbecher auf der Straße aufgehoben und den Hut aufbehalten. Der passt halt nicht in den Minikoffer. Platz zwei belegt Emma Watson (trotz kleines Disses im oberen Absatz) – Klug wie sie ist, hat sie sich auf Basics verlassen und den Schmuck im Handgepäck verstaut. Die Oxfords lassen sich bei Bedarf super an- und ausziehen. Lily Aldrige belegt Platz drei – sie ist sehr minimalistisch angezogen, aber dass sie keine Tasche bei sich trägt, kaufe ich ihr nicht ab.

Was haben wir also gelernt? Man kann sich tatsächlich den einen oder anderen Tipp bei den A-Promis abholen. Eine simple Bluse, eine Jeans oder Rock und Schuhe, die sich leicht an- und ausziehen lassen, machen’s. Wer ein Urlaub in den Süden plant, zieht den Hut einfach schon für den Flug an, damit es keine Quetschereien gibt.

Happy Urlaub!

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12 Antworten zu “Der Reise-Dresscode”

  1. Ich stehe auf Leggins, vor allem auf Langstreckenflügen und auch wenn man Flipflops (im Hochsommer) trägt, sollte man Socken dabei haben. Zieht trotzdem leicht und mit Socken kann man die Füsse auch irgendwo hochstellen.

  2. Haha, ein toller Post! Da musste ich tatsächlich schmunzeln und an meinen letzten Paris-Trip denken, bei dem Hut und Latzshorts vielleicht keine so gute Idee waren :D

  3. Ich achte penibel darauf, kein Metall am Körper zu tragen: weites langes Hemd, offener Cardigan, Jeggins und Schuhe zum Reinschlüpfen sowie ausnahmsweise ein Baumwollbeutel- bequem, so stylish wies eben noch geht, ohne affig zu sein, und man piepst nicht.

  4. Die Illustration ist wirklich der Hammer, super gelungen und dein Outfit würde ich genau so tragen wenn ich verreise und einen Sommer Urlaub mache. Wenn bei mir allerdings in Großstädte wie London geht, muss es bei mir ein super schickes Outfit sein, klingt blöd aber es gibt nichts besseres als am Flughafen herum zu stolzieren und alle glauben zu lassen, man würde ein super wichtige Reise antreten. :-)

    Much love xxx
    http://christinanista.blogspot.com

  5. Wie schön, dass ihr jetzt mit einer Illustratorin zusammen arbeitet!! :) Ich muss sagen, ich mach mir mittlerweile kaum noch Gedanken über Flughafenoutfits, aber ich mache auch allermeistens innereuropäische Wochenend-Städtereisen, das heißt keine langen Flugzeiten, dafür geht es nach der Ankunft, und nachdem das Gepäck irgendwo eingesperrt wurde, gleich los. Insofern muss das Outfit natürlich schon bequem sein, eben städtetripbequem (die Herausforderungen hierbei hast du ja sehr treffend beschrieben :) ), aber nichts speziell für den Flug, und eher noch ne Lage mehr, die dann halt schnell ausgezogen werden muss, oder die Kette wandert vor der Security mal schnell in die Handtasche. Ich achte darauf, einen Schal griffbereit zu haben, aber das hab ich eigentlich eh meistens. Falls ich mich doch noch schnell umziehe, oder beim Nachhauseflug etc trag ich gern Kapuzenpullis. Aber in meiner Flug-Pendelzeit zwischen Uni und Heimat hatte ich auch oft die Security-Check-unpraktischsten Sachen an, weil dieses und jenes dann doch noch mit musste, und man gerade Stiefel oder Jacken schlecht noch in den Koffer packen kann. Ich muss sagen, ich finde dieses ganze Prozedere am Flughafen prinzipiell ziemlich stressig, da ist es fast schon egal, ob ich jetzt auch noch Schuhe ausziehen muss und so. Aber zu Promis: als ich den Posting Titel gelesen hab, musste ich auch gleich an Rosie denken. Die sieht immer super aus, und zumindest semi-praktisch (naja, die Schuhe….), dabei immer noch schön understated. Liebe Grüße!

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