Es duftet nach Herbst: 5 Bücher für die ersten kühlen Wochenenden

Für viele ist der Sommer die Lesezeit. Ob am See, im Freibad oder im Garten: Da werden die Bücher weggelesen. Ich habe diesen Sommer auch einige tolle Bücher verschlungen, doch für mich beginnt jetzt erst, im Herbst, die wirkliche Lesezeit. Dann, wenn die Tage regnerisch oder kalt sind, man mehr drinnen als draußen ist, oder sogar mal einen ganzen Nachmittag im Café verbringt, während es draußen nebelig und grau ist, liebe ich es, mir Bücher zu schnappen und einfach abzutauchen.

Genug Lese-Vorrat habe ich. Jedes Mal, wenn ich in einen Buchladen gehe, komme ich mit mindestens drei Büchern raus. Und dann habe ich das große Glück, auch immer wieder Rezensionsexemplare zugeschickt zu bekommen. Damit ihr auch so ganz, ganz, ganz langsam in den Herbst starten könnt, Bücher in der Herbstsonne genauso wie an Regentagen lesen könnt, gibt’s 5 Buchtipps!

5 Bücher für die ersten kühlen Tage – oder zum Lesen in der Herbstsonne

Coco Mellors – Cleopatra und Frankenstein

Kennt ihr diese herbstlichen Reels aus New York? Meine Sehnsucht, irgendwann in diese Stadt zu reisen, ist beim Anblick dieser besonders groß. Bislang reise ich nur in Büchern (und Filmen) in den Big Apple. Eines davon ist Coco Mellors Debütroman „Cleopatra und Frankenstein“. Das Buch dreht sich um Cleo, Mitte 20, britische Kunststudentin und irgendwie immer pleite. Und es geht um Frank, Mitte 40, Amerikaner, wohlhabender Inhaber einer Werbeagentur, alles erreicht – und trotzdem auf der Suche. Die ungleichen Menschen treffen sich an einem Silvesterabend in New York und verlieben sich Hals über Kopf. Es ist wild, es ist aufregend, es ist unkonventionell, aber auch anstrengend, fordernd und verrückt. Es entwickelt sich eine Liebe, die beide an die Grenzen bringt, ihr Umfeld staunend und mit Sorgen zurücklässt und das Glück in vielen Facetten auf- und absteigen lässt.

Emma Cline – Die Einladung

Das neue Buch von Emma Cline lag eines Tages bei mir im Briefkasten. In die Story habe ich mich direkt verliebt, vielleicht auch, weil sie irgendwie an The Affair erinnert. Es ist Sommer in den Hamptons, die Saison endet bald. Vor allem für Alex, die nicht zu den Reichen und Schönen dieses Ortes gehört, sondern nur durch Zufall ein Teil davon sein darf. Sie ist Gast, eingeladen – auf Zeit und für einen bestimmten Zweck. Das bekommt sie merklich zu spüren, als Simon sie vor die Tür setzt, als sie sich einen Fauxpas leistet. Nicht wissend, wohin sie soll, irrt sie durch die Hamptons. Zurück nach New York traut sie sich nicht. Ohne Geld, ohne Mittel, aber mit jeder Menge Menschen, die vor allem dieses von ihr wollen. Hier in den Hamptons ist sie sicher – und so lässt sie sich treiben, von Zufallsbekanntschaft zu Zufallsbekanntschaft. Ein spannender, intensiver Roman über Macht im Großen wie Kleinen und ihre Auswirkungen.

Verena Kessler – EVA

Für Eva Lohaus ist die Antwort klar: Nur ein Geburtenstopp kann die Welt noch retten. Als Klimaaktivistin ist sie gegen Kinder – und diese teilt sie auch. Vorrangig mit ihren Schwestern Sina und Mona. Sind ist sich unsicher, kann sie überhaupt Kinder bekommen? Und was, wenn es niemals klappt? Mona hingegen hat bereits Kinder und fragt sich, wer sie wäre, wenn sie keine hätte? Alle drei Schwestern hadern mit den eigenen Lebensentwürfen, verurteilen und kritisieren sich, manchmal ist da auch Mitleid, selten Empathie. Und erst eine andere Begegnung ändert den Blick der Schwestern auf das Muttersein. Verena Kessler begibt sich in ihrem Roman „Eva“ auf die Suche nach der Kinderfrage und verschiedenen Antworten für weiblich gelesene Menschen.

Robert Seethaler – Der letzte Satz

Bücher von Robert Seethaler enttäuschen eigentlich nie. „Der letzte Satz“ war ein Geschenk – und es ist eine berührende Geschichte. Gustav Mahler, ein großer Künstler, ist auf dem Weg von New York nach Europa. Auf der Schiffsreise lässt er sein Leben noch einmal Revue passieren. Erinnert sich an seine Tochter, an die Liebe seines Lebens und schmerzhafte Ereignisse. Es ist seine letzte Reise – aber er ist nicht allein.

Tarkan Bagci – Heartbreak

Moderne Liebesgeschichten bekommen mich immer. Direkt aus dem Leben, nah, sehnsüchtig, schmerzhaft und emotional. „Heartbreak“ von Tarka Bagci erzählt von Marie, die plötzlich von ein auf den anderen Tag ihren Freund verliert. Er taucht ab, und ihre Welt bricht zusammen. Und es erzählt von Tom, der als Musiker gerade seinen großen Aufstieg plant, bis plötzlich ein Zwischenfall alles verändert. Zwei Menschen, deren Morgen am Abend plötzlich anders aussieht. Und die unerwartet zueinander finden. Eine herzergreifende Geschichte mit viel Humor.

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