Filmtipps für einen Herbsttag

13. Oktober 2013 von in ,

Es ist kalt, es ist grau und es regnet. Ein perfekter Herbsttag! Statt sich vor die Haustür zu begeben, bleibt man am besten daheim und macht es sich mit Tee, Keksen und Kerze gemütlich. Genau für diese Tage braucht man schöne Filme. Filme, die man immer wieder ansehen kann. Die einen nicht überfordern, sondern einen gemütlichen Tag noch gemütlicher machen. Hier sind meine drei Filmtipps für solche Tage – mit viel Witz, Musik, Liebe, auch traurigen Momenten.

Bandits.
Deutsche Filme finde ich oft schwierig. Viel zu sehr dominiert mir hier in den letzten Jahren die Til-Schweiger-Matthias-Schweighöfer-Komik (Nicht, dass diese Filme nicht gut gemacht sind, aber auf Dauer sind sie doch sehr vorhersehbar und platt – aber ja, manchmal ist sowas auch ganz gut. Trotzdem: Es gibt noch mehr!). Der Film Bandits ist hier für mich eine der schönen Ausnahmen. Der Film aus dem Jahr 1997 ist große Liebe. Es ist ein Film über starke Frauen, über Mut und über die Liebe zur Musik. Vier Frauen, gespielt von Katja Riemann, Jasmin Tabatabai, Nicolette Krebitz und Jutta Hoffmann, sind inhaftiert und gründen im Gefängnis eine Band. Bei einer passenden Gelegenheit nutzen sie ihre Chance und flüchten. Mit ihrer Musik – sie hatten ein Demoband vor ihrer Flucht an einen Musikproduzenten geschickt – sind sie die perfekte Story für die Boulevard-Zeitungen. Und so gelangen die vier Frauen auf ihrer Flucht zu einer riesigen Fangemeinde, während die Polizei sie jagt.
Der Soundtrack, der den ganzen Film begleitet, wurde von den Schauspielerinnen selbst eingesungen. Gott, habe ich die Songs geliebt – und bis heute sind sie toll. Aber vor allem ist der Film ein schöner Film. Über Mut, über Träume und über zweite Chancen.

About a boy – oder der Tag der toten Ente
Dass ich Nick Hornby mag, habe ich bereits in meinen Buchvorstellungen erwähnt. Dass man einen Nick Hornby Roman so gut verfilmen kann, hätte ich damals nicht gedacht. Aber About a boy mit Hugh Grant ist für mich so ein „Glücklich-Mach“-Film. Er ist lustig, hat traurige Szenen, viel Emotionen sowie Witz und vor allem eine gute Botschaft.
Der Film handelt von Will Freeman, einem selbstverliebten Single, der sein Leben genießt, Frauen kennenlernen und sich möglichst um nichts und niemanden kümmern will. Auf einem seiner Dating-Pirschzüge lernt er Marcus kennen, einen zwölfjährigen Buben, der ein Außenseiter ist und eine selbstmordgefährdete Mutter hat. Obwohl die beiden völlig unterschiedlich sind, nähern sie sich an und werden Freunde. Mehr und mehr verstrickt sich Will in Marcus‘ Leben – und das hat Folgen.
About a boy ist wirklich herzerwärmend, hat viel Witz und macht Spaß. Und die Botschaft? „Es ist egal, wer um dich herum ist, Hauptsache, es sind Menschen, die du magst und die dich mögen.“ True!

Im Winter ein Jahr
Hier ist eine weitere Ausnahme des deutschen Films. Caroline Link ist wohl Deutschlands beste Regisseurin. Fast alle Filme von ihr finde ich persönlich wirklich gut – und sehr, sehr menschlich. Die Familie steht thematisch immer im Vordergrund. Ihr Film Im Winter ein Jahr ist wohl mein Favorit. Es geht um Lilli (gespielt von Karolin Herfurth), deren Bruder Alexander sich vor einem Jahr das Leben genommen hat. Um einer Erinnerung an ihre Kinder zu haben, möchte Lillis Mutter eine Fotografie der beiden auf Leinwand gemalt. Dafür engagiert sie den Maler Max (Josef Bierbichler). Während er sich von Alexander mithilfe von Videos ein Bild machen soll, schickte die Mutter Lilli zu dem Maler. Doch Lilli findet die Idee alles andere als toll, ein Porträt von ihrem toten Bruder anfertigen zu lassen. Nur widerwillig begibt sie sich zu dem mürrischen Maler. Mit der Zeit lernen sich die beiden jedoch kennen – und Max ist der erste, dem sich Lilli nach dem schweren Jahr öffnen kann.
Dieser Film ist im Gegensatz zu den beiden anderen keine Komödie, sondern ein ernster, einfühlsamer Film. Er hat mich berührt, gleichzeitig fand ich ihn nicht zu schwer, sondern eigentlich lebensbejahend. Er gibt einem die Zuversicht, dass es – egal, wie schlimm es manchmal ist, am Ende doch wieder weiter geht. Ein toller Film.

Welche Filme seht ihr an solchen grauen Tagen? Mögt ihr lieber Komödien? Welcher deutsche Film überzeugt euch? Habt ihr noch Tipps? Immer her damit!

Alles zum Thema Filme auf amazed findet ihr hier auf einen Blick.

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12 Antworten zu “Filmtipps für einen Herbsttag”

  1. ich gucke mir an solchen grauen Tagen total gerne Jane Austen Film und ähnliche Filme, die in der Zeit spielen an. Klingt kitschig, aber ich bin für jede Form von Romantik zu haben und mit einem heißen Tee auf der Couch ist das einfach perfekt. :)

    „Im Winter ein Jahr“ ist auch ein sehr schöner Film, den könnte ich mir auch noch mal ansehen…

  2. ich liebe kammerflimmern.
    ansonsten guck ich ja momentan am liebsten schwachsinnige teenie-filme oder auch gern vernünftiges.sehr guter deutscher film:keine lieder über liebe.sehr gut allgemein:jeff der noch zu hause lebt.oder auch zusammen ist man weniger allein,als buch auch wirklich gut.und wenn man sich freuen will,wie gut das jetzige zeitalter is,kann man sich auch gern game of thrones ansehen.ziemlich gut umgesetzt.
    was ich auch gern seh sind alte ost-europäische märchen!

    • Kammerflimmern mag ich auch sehr, genauso keine Lieder über Liebe :)
      Die ost-europäischen Märchen kenn ich noch aus der Kindheit, aber die mag ich heute gar nicht mehr ;) dafür SISSI! :)

  3. Ich mag deutsche Filme, weil sie doch oft authentischer sind als amerikanische. Im Winter ein Jahr gehört definitiv zu meinen Lieblingsfilmen. Ich mag aber auch sehr „Soulkitchen“, ein Film von Fatih Akin mit Moritz Bleibtreu, „Alle Anderen“ von Maren Ade, „Oh Boy“ mit Tom Schilling, „Das Leben ist nichts für Feiglinge“… Ich könnte die Liste ewig weiterführen :D

    • Liebe Ines,
      Du hast recht, es gibt viele gute deutsche Filme, aber alle von dir aufgezählten, sind kommerziell leider ja weniger erfolgreich. Soulkitchen war toll, genauso wie Gegen die Wand oder Das Leben der anderen. Ich könnte auch noch einige gute aufzählen, vielleicht habe ich mich auch falsch ausgedrückt, leider steht das Gros der Leute halt auf Keinohrhasen (der natürlich süß ist, aber eben nicht mehr). Schreib mir ruhig noch mehr:) vielleicht kenn ich einen ja noch nicht:)
      Liebe Grüsse

  4. tolle auswahl besonder About a boy! den Film hab ich ja schon ganz vergessen..
    Noch ein Tipp ‚My Girl – Meine erste Liebe‘ den kann ich auch immer wieder sehen

  5. Oh, Bandits. Ich war so verliebt in Nicolette Krebitz! Ich habe mich früher immer gefragt, warum ‚Catch Me‘ so nach England klingt. Und ich war schon ein bißchen überrascht, daß die ‚Vorlage‘ von einer englischen Band gesungen wurde.

    Im Herbst LIEBE ich ‚Mermaids‘ (‚Meerjungfrauen Küssen Besser‘), im Ernst, wer kann Neu-England im Herbst nicht lieben? Und Winona Ryder? Und so eine verrückte Mutter? Und ‚Twin Peaks‘. Ja, es ist eine Serie, aber mindestens so gut wie Filme, vor allem, wenn es früher dunkel wird. Und ‚The Royal Tenenbaums‘ (der einzige Film, in dem ich Gwyneth Paltrow und Ben Stiller mag). So ein schöner Soundtrack und so verschrobene, liebenswerte Charaktere. Wahrscheinlich sollen sie gar nicht liebenswert sein.

    Liebe Grüße.

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