München: „Kauf Lokal“ – warum wir wieder öfter in unserer Stadt kaufen sollten

16. Februar 2016 von in ,

Das Buch schnell online bestellt – mit Prime Versand. Die Sale-Bestellung aus Italien, der neue Küchenstab aus dem Onlineshop, die Pizza vom Lieblingsitaliener und Klamotten ohne Ende. Am Abend warten die Pakete auf einem im Gang, und die einzigen, die das Bestellen nervt, sind deine Nachbarn. Onlineshoppen ist heute so einfach wie nie. Aus Bequemlichkeit, Zeitmangel, Langeweile oder weils so schnell geht: Wir shoppen online, weil es praktisch ist. Weil es sich leichter integrieren lässt, in einen Alltag voller Stress und Zeitdruck. Und yes, auch ich bin ein ziemlicher Online-Shopping-Fan.

Dass der Stress rein gar nicht so viel weniger ist, als wenn ich direkt vor Ort Dinge kaufen würde, wurde mir erst letztens bewusst. Ich wollte einen Couchtisch. Hatte mich in ein Modell von Ikea verliebt – und bestellte das gute Stück nach Hause. Wie praktisch: Kein Drive-Now mieten und bis an den Rand Münchens fahren. Das Paket wurde geliefert, als ich nicht zu Hause war, und wieder mitgenommen. In eine Filiale am anderen Ende Münchens. Eine Zweitzustellung klappte nicht, auch beim dritten Mal kam das Paket nicht. Das Ende vom Lied: Wochen später fuhr ich doch zu Ikea.

Auch wenn Ikea nicht das beste Beispiel für lokales Einkaufen ist, ist es jedoch ein Beispiel dafür, dass Onlineshoppen eben auch Stress und Zeitaufwand bedeuten kann. Genauso, wie wir gefühlte Stunden in der Post verbringen, um Rücksendungen abzugeben. Mal ganz abgesehen von den vielen, vielen Paketboten, die für einen Hungerlohn die oftmals schweren Pakete durch die Gegend schleppen müssen – und mein Gewissen immer schlechter wird.

Spätestens nach dem Ikea-Fail war mir klar: Ich muss wieder öfter lokal einkaufen. Bewusst Geschäfte ansteuern, Münchens Boutiquen ansehen, lokale Produkte abseits von Lebensmitteln und Dinge nicht nur durch den Computer kaufen. Bei Büchern funktioniert das bei mir ziemlich gut – nur mit dem Problem, dass ich immer mit mehr aus dem Laden gehe, als geplant. Aber auch das ist für den lokalen Buchhändler ja gut.

Seit dieser Woche haben die Münchner Geschäfte und Lokale eine neue Initiative gegründet, die sich genau diesem Thema widmet: „Kauf Lokal“. Lieblingsshops und Brands wie die Jungs von SHRN und der Robinson Bar, A Kind of Guise sowie Aqua Monaco, VOR und Superdanke sind mit am Start. Das gemeinsame Ziel: Der Stadt ein eigenes Gesicht geben – abseits der vielen uns bekannten Handelsketten.

Und das wollen wir natürlich unterstützen – auch wenn wir zugegebenermaßen schon ziemliche Online-Shopping-Addicts sind. Doch wenn wir nicht auch lokal einkaufen gehen, verliert München seine Identität an die großen Retailer. Besondere Dinge und neue Ideen haben dann keinen Platz mehr. Um die vielen Local Heroes mit ihren eigenen Produkten vorzustellen, gibt es derzeit einen Pop-Up-Store im Münchner Traditionshaus Hirmer. Hier können die Produkte der lokalen Shops vier Wochen lang gekauft werden – und so einer breiteren Masse in München bekannt gemacht werden.

Und jetzt unsere Frage an euch: Welche lokalen Geschäfte oder Brands mögt ihr in München besonders? Bei welchen lokalen Shops in eurer Stadt kauft ihr ein – und warum? Oder seid ihr absolute Online-Shopping-Addicts?

Den Pop-Up-Store mit den lokalen Brands  findet ihr im Hirmer in der Kaufinger Straße 28. Geöffnet ist der Laden von 9.30 bis 20 Uhr.

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6 Antworten zu “München: „Kauf Lokal“ – warum wir wieder öfter in unserer Stadt kaufen sollten”

  1. Leider wohne ich nicht in München, aber ich fahre öfters hin um genau diese lokalen Shops aufzusuchen. Meine Route führt stets über Bean zu Sprout und Harvest, Beastin (früher bot die Türkenstraße noch mehr) und dann per Abstecher über die 5 Höfe (Muji und Hautnah) bis ins Glockenbachviertel, dort geht’s dann zu Soda, Rocket und in kleinere Shops. Bei Schwittenberg versuche ich auch manchmal mein Glück.
    In Stuttgart geht uns sowas ziemlich ab, wir haben nur eine kleine Concept Mall, die genau dieses Ideal der lokalen Shops versucht aufrechtzuhalten.

  2. Seid unsere neue Mall in der Stadt eröffnet hat, bin ich wieder viel öfter in der Stadt unterwegs und schaue mir in den Läden nach meinen gewünschten Produkten um. Meistens verbinde ich das Shoppen mit einem tollen Mädelstag, bei dem Essen und Quatschen nicht fehlen darf. Inzwischen kenne ich auch schon einige verkäuferinnen in meinen Stammläden, in denen es oftmals nur beim Kaufen oder Umschauen gar nicht bleibt, und ein kleines Gespräch einfach dazugehört.
    Klar ist es super einfach, schnell und bequem am Abend mit Jogginghose und Schlappershirt auf der Coach mit wenigen Klicks den neuen Mantel, die angesagten Schuhe oder den aktuellen Lippenstift einer LE zu shoppen, aber die Bummeltage in der Stadt und das Stöbern in den kleinen Läden möchte ich nicht mehr missen :-)

    LG Manuela
    Blush & Sugar

  3. Super Artikel Antonia! Finde ich klasse und werde da auch wieder mehr darauf achten. Es gibt so tolle Sachen in München. Mein Freund hat gerade seine Firma DBike gegründet – so können lokale Produkte, auch was das Thema Same Day Delivery betrifft, mit Amazon & Co mithalten.

  4. Wunderbarer Gedanke. Bücher versuche ich, so gut wie möglich, immer in einem kleinen Buchladen in Mainz (Bukafski, sehr zu empfehlen) zu kaufen. Dort bestellen sie auch alles, was nicht da ist. Auch, wenn es um Dekoartikel gibt, gibt es hier Fuchs und Bente (mit bspw. Bloomingville). Bei Kleidung wird es meist schon schwieriger, in kleineren Städten gibt es einfach nicht das, was ich suche. Aber wenn ich mal in Hamburg unterwegs bin, wird dort vor Ort gekauft, das Kauferlebnis ist so viel schöner und irgendwie freue ich mich auch etwas mehr, wenn ich etwas anprobiere und es dann mitnehme.

    Deshalb alle Daumen hoch für die Initiative!

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