Neverending Summer: 10 wirklich gute Sommerfilme auf Netflix

22. August 2019 von in

Der Sommer steuert aufs Ende zu und irgendwie ist alles ein bisschen langsamer als sonst. Es ist eine ganz besondere Stimmung, die zu dieser Jahreszeit herrscht, und es gibt nur wenige Filme, die es schaffen, diese flirrende Energie einzufangen. Netflix hat einige von ihnen im Angebot. Hier kommen meine zehn Favoriten – nicht nur für heiße Sommertage, sondern auch für alle kälteren Tage danach: Wenn man sich den Sommer dann doch wieder sehnsüchtig zurück wünscht.

Spring Breakers

Faith, Candy, Brit und Cotty wollen einfach nur raus. Die vier Freundinnen fiebern euphorisch auf ihre Spring Break hin – so euphorisch, dass sie sogar ein Diner ausrauben, um das nötige Geld zusammen zu bekommen. In Florida angekommen verlieren sie sich komplett in einem Rausch aus Drogen und Sex – und werden eingebuchtet. Der Drogendealer Alien, gespielt von James Franco, zahlt ihre Kaution und nimmt sie mit in seine Welt. Was dann folgt, ist ein irrer Trip aus Maschinengewehren, Rausch, Liebe, Hass, Jetskis und Palmen. Dieser Film ist wahnsinnig und poetisch.

Wer früher stirbt ist länger tot

Der elfjährige Sebastian lebt mit seinem Vater und seinem älteren Bruder in einem kleinen Dorf in Oberbayern. Sein Vater leitet die Dorfwirtschaft alleine, seit seine Frau bei Sebastians Geburt gestorben ist. Der jedoch glaubt, sie wäre bei einem Unfall gestorben, bis sein Bruder ihm die Wahrheit sagt und den Bub in ein moralisches Dilemma befördert: Denn der glaubt jetzt fest, einmal im Fegefeuer zu landen. Um diesem Schicksal zu entgehen, versucht er, unsterblich zu werden. Er lernt, dass man unsterblich werden kann, indem man sich fortpflanzt. Als er seine hübsche Lehrerin Frau Dorstreiter fragt, ob sie eventuell mit ihm vögeln wollte, handelt er sich noch mehr Ärger ein. Danach beschließt er, Gitarre spielen zu lernen – das kann schließlich auch unsterblich machen. Als er merkt, dass all das nichts bringt, entschließt er, stattdessen seinen Vater zu verkuppeln und so seine Schuld zu sühnen  – und bringt das ganze Dorf in Aufruhr. Dieser Film ist ein unglaublich liebenswertes, bayerisches Sommermärchen.

Dirty Dancing

 

Ja, dieser Film strotzt vor Klischees und Kitsch, aber „Dirty Dancing“ bleibt auch nach über 30 Jahren irgendwie trotzdem charmant. Die Geschichte um die für die damalige Zeit skandalöse Sommerliebe zwischen der 17-jährigen Frances „Baby“ Houseman und ihrem Tanzlehrer Johnny bietet mehr als eine bloße Romanze: Es geht auch ums Erwachsenwerden, um gesellschaftliche Stigmata, Generationenkonflikte und Sex.

Life of Pi

Basierend auf dem hochphilosophischen Roman „Schiffbruch mit Tiger“ von Yann Martel erzählt der Film die Lebensgeschichte des jungen Pi, dessen Vater einen Zoo im indischen Pondicherry besitzt. Als die Familie mitsamt Zoo nach Kanada auswandern will, kommt es unterwegs zu einem tragischen Schiffsunglück. Seitdem treibt Pi auf einem Rettungsboot mitten auf dem Ozean dahin. Der einzige Mitüberlebende, mit dem er sich das Rettungsboot teilen muss, ist ein bengalischer Tiger namens Richard Parker. Auf wundersame Weise baut Pi eine Verbindung zu dem Tier auf und muss seinen gesamten Einfallsreichtum aufwenden, um Richard Parker zu dressieren und sie so beide zu retten.

Beach Rats

Es ist Sommer auf Coney Island und Frankie ist gelangweilt. Ziellos driftet er zwischen den hohen Erwartungen seiner Familie und den kriminellen Aktivitäten seiner machohaften Freunde hin und her, mit denen er trainiert, Drogen nimmt und am Strand rumhängt. Während er nach einer eigenen Identität sucht, beginnt Frankie, Datingseiten für ältere schwule Männer zu besuchen. Gleichzeitig geht er eine Beziehung mit Simone ein. Er schwankt zwischen den Welten – und sein Doppelleben droht bald. aufzufliegen. „Beach Rats“ ist ein fesselnder, stiller Film, bei dem der Teufel im Detail liegt. Pluspunkt: Regisseurin und Kamerafrau sind beide weiblich.

Dumplin‘

Die 16-jährige Willowdean „Will“ Dickson, ein texanisches Original, ist schlagfertig, gutherzig und liebenswert. Von ihrer Mutter, einer ehemaligen Schönheitskönigin, wird sie nur „Dumplin'“, also quasi „Pummelchen,“ genannt. Weil ihre Mutter durch ihre Karriere im Misswahl-Business immer schwer beschäftigt war, wurde Will von ihrer Tante Lucy großgezogen, die ihr nicht nur sehr ähnlich sah, sondern ihr auch die Liebe für Dolly Parton und die richtige Portion Selbstbewusstsein mitgegeben hat. Seit Lucys Tod ist die Situation bei den Dicksons angespannt. Als Will herausfindet, dass ihre Tante mit 16 auch einmal Schönheitskönigin werden wollte, sich aber vom Schönheitsideal hat einschüchtern lassen, beschließt sie einen „Protest in Heels“ und meldet sich für die örtliche Misswahl an. Was dann folgt, ist eine feministische Tour de Farce – mit Wohlfühlfaktor. Die Lovestory fehlt übrigens auch nicht.

The Sunshine Makers

Diese besondere Dokumentation widmet sich den 60er-Jahren in Amerika. Nick Sand und Tim Scully, ein ungleiches Paar, werden aus Versehen zu den Begründern des LSD-Hypes. Ihre eigens produzierte Droge, „Orange Sunshine“, verbreitet sich schneller über Nordamerika, als die Politik reagieren kann: Und wird zum unentbehrlichen Teil der Hippie-Ära. Sand hatte eine große Vision: LSD für alle – und der Weltfrieden wird folgen. Sein Kumpel Scully, ein rationaler Wissenschaftler, sieht das Ganze kritisch. Und es kommt anders: Beide landen im Knast. „The Sunshine Makers“ erzählt nicht nur von einer verrückten Zeit und einer verrückten Vision, sondern auch von zwei sehr unterschiedlichen Personen, die aus Versehen im selben Boot landen. Und das Beste: Die Geschichte ist wahr.

American Beauty

 

„In weniger als einem Jahr bin ich tot“. So stellt sich Lester Burnham gleich zu Beginn selbst vor und nimmt das Ende dieses Hollywood-Klassikers vorweg. Seinen Lebenswillen hat er aber eigentlich schon zu Beginn des Films verloren: Er führt ein trostloses Vorstadt-Dasein; seine Frau ist freudlos, seine Tochter zickig, und die morgendliche Masturbation in der Dusche ist das Highlight seines Tages. Bis die Midlife-Crisis kommt und Lesters Leben aus den Fugen hebt: Er kauft sich einen Oldtimer, fängt wieder an zu kiffen und verknallt sich in eine Freundin seiner Tochter. Und dann eskaliert alles. So deprimierend dieser Plot auch klingt, im Endeffekt geht es in „American Beauty“ um die Schönheit in der Welt – trotz oder gerade wegen all den hässlichen Details.

Die Reise des jungen Ché

Zwei Männer auf Motorrädern brettern durch die endlosen Weiten der Anden. Sie wollen von Argentinien nach Florida. Ernesto Guevara, später weltweit bekannt als Ché, und Alberto Granado sind zwei ungleiche Freunde: Der eine ein extrovertierter Genussmensch, der andere ein verkopfter Mediziner, in dem sich auf dieser beschwerlichen Reise durch Südamerika eine politische Idee verfestigt. „Die Reise des jungen Ché“ ist eine dieser Biografien, die nicht versucht, ein ganzes Leben in 120 Minuten zu pressen. Stattdessen wird sich auf nur eine der vielen Phasen in Ché Guevaras Leben konzentiert, diese dafür aber auserzählt.

Ferris macht blau

 

 

 

„Ferris macht blau“ aus dem Jahr 1986 ist ein echter, locker-flockiger Sommerferien-Klassiker. Der 16-jährige Ferris, gespielt von einem milchgesichtigen Matthew Broderick, hat keinen Bock auf die Schule und beschließt, blau zu machen. Er spielt seinen Eltern eine Krankheit vor und das Abenteuer geht los: Zusammen mit zwei FreundInnen schnappt er sich den Ferrari seines Vaters und macht sich auf zu einem schönen Sommertag in Chicago. Aber währenddessen riecht der Schuldirektor den Betrug…

 

Bildcredits: Buena Vista International, A24, DreamWorks, Neon

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