Reisen & Video: L.A. Lovestory – Part II
Ach, L.A. Je mehr Tage vergehen, desto mehr begreife ich erst, was ich da alles gesehen habe in diesen wenigen Tagen im März. Die kalifornische Schönheit der Natur, die sich in jede deiner Ecken erstreckt. Den Pazifik, der so rau und riesig ist wie auch seine Strände. Und dieses unfassbare Licht, das ich noch nie irgendwo gesehen habe.
Es ist nicht leicht, eine solche Stadt zu greifen, festzuhalten und das rüberzubringen, was sie mit einem macht. Und trotzdem habe ich versucht, so viel wie möglich davon zu konservieren – entstanden ist dieses Video voller L.A.-Momente, L.A.-Licht und Sonnenschein!
Und weil ich euch in Teil 1 noch lange nicht alles von Los Angeles erzählt habe, geht es hier weiter mit meiner Lovestory – 7 weitere Tipps für die Stadt der Engel:
Point Dume Malibu
Wenn man wie wir schon in Santa Monica verweilt, dem äußeren nordwestlichen Winkel der Stadt, ist ein Ausflug nach Malibu fast Pflicht – schon allein deshalb, weil eine Fahrt den Pacific Coast Highway entlang so viel schöner ist, als sich durch den L.A.-Innenstadtsverkehr zu kämpfen. Etwa 40 Minuten von Santa Monica entfernt befindet sich das erste wunderschöne Strand-Highlight Malibus: Point Dume, eine Klippe, die über dem Malibu State Beach mit seinen sagenhaft schönen Strandvillen thront. Von hier aus sieht man links, rechts und vor einem nur Wellen, die an den Strand und die Klippen schäumen, und bei leicht bewölktem Himmel den beeindruckendsten, purpurroten Sonnenuntergang. Und weil das alles ja nicht reicht zum glücklich sein, sprangen plötzlich auch noch unzählige Delphine in der Brandung, als wir da so saßen und in den knallroten Himmel starrten.
Getty Center
Kaum weniger beeindruckend ist das Getty Center, das letztes Jahr seinen 20. Geburtstag feierte und eines der kulturellen Höhepunkte und Knotenpunkte der Stadt ist. Der Ölmagnat und Kunstmäzen J. Paul Getty, in den 60er-Jahren die reichste Person der Welt, ließ das Getty Center vom Stararchitekten Richard Meier bauen – fertig wurde es erst lange nach seinem Tod-, und erschuf damit so viel mehr als Ausstellungsräume für seine 50.000 Werke umfassende Kunstsammlungen. Das Getty Center ist ein Ort, der sich nicht nur geographisch über die Stadt erhebt – es liegt auf einem Berg in Brentwood, hat eine eigene Autobahnausfahrt und ist nicht mit dem Auto, sondern nur per Magnetbahn erreichbar. Das Auto stellt man in der Tiefgarage ab, dann schwebt man mit der Bahn nach oben und lässt den ganzen Tumult der Stadt hinter sich. Noch nie habe ich so eine ruhige, ausgeglichene Stimmung erlebt wie oben in der gesamten Museumsanlage, obwohl das Museum voller Besucher war. Es ist so weitläufig, dass die Anzahl der Menschen kaum eine Rolle zu spielen scheint – und ganz nebenbei ist das komplette Museum kostenlos und ohne Anmeldung besuchbar!
Getty Villa
Was neben dem Star-Museum auf dem Berg allerdings fast untergeht, ist der Vorgänger des gigantischen Museumsbaus: Kurz vor seinem Tod 1976 eröffnete J. Paul Getty sein erstes Museum in Los Angeles, das kein normales Museum ist, sondern der Nachbau der römischen Villa dei Papiri bei Herculaneum. Sie liegt ähnlich wie das Eames House in Pacific Palisades mit Blick auf den Pazifik und beherbergt heute die Antikensammlung der Getty Foundation – schon das Gebäude und die gesamte Anlage sind allerdings auch ein Kunstwerk. Es handelt sich zwar nicht um die originale Villa dei Papiri in Herculaneum, aber um ein naturgetreues Abbild, das das Original sogar überholt: Die tatsächliche Villa ist eine Ausgrabung und nicht vollständig erhalten, die Villa in Los Angeles ist so, wie das Original im alten Rom wirklich war. Ein einzigartiger Gedanke, römische Kultur in Los Angeles aufzubauen und der Anfang des gesamten Getty-Imperiums.
Little Ruby
Ein gutes Restaurant in L.A. ausfindig zu machen, ist ungefähr so schwer wie ein Sandkorn im Strand zu finden, denn bekanntlich hatte der Healthy-Hype zur Folge, dass es die abgefahrensten und raffiniertesten Restaurants hier an jeder Ecke gibt. Bowls, Kale, Breakfast Burritos, selbst glutenfreie Kost kann man in so gut wie jedem Restaurant erwarten, und die Experimentiermöglichkeiten sind grenzenlos. Und doch gibt es natürlich Unterschiede bei der Restaurantfrage: Es gibt die normalen, und es gibt die besonders schönen, in denen man absolut alles auf der Karte liebt und sich extrem wohl fühlt. So ein Restaurant ist Little Ruby, das man zum Frühstück, Brunch, Lunch, Dinner und auch immer dazwischen besuchen kann. Es liegt auf dem Santa Monica Boulevard mit Blick auf die Strandpromenade und bietet australisch angehauchte LA-Küche an – mein absolutes Highlight neben dem Avocadotoast waren die Spaghetti mit Garnelen, Kale und Limette!
Venice Beach Overlook: Hotel Erwin
Venice Beach ist ein magischer Ort, nicht nur wegen des glitzernden Venice-Signs, des Skateparks und all der Menschen, die von früh bis spät den Boardwalk entlanglaufen. Um den Ort so richtig fassen zu können und den Sonnenuntergang ganz besonders schön zu erleben, steigt man am besten nach oben – zum Beispiel ganz einfach auf die Rooftop-Bar des Hotel Erwin. Es befindet sich direkt am Venice Beach und jeder kann mit dem Aufzug zur Rooftop-Bar hochfahren. Von dort aus hat man eine fantastische Aussicht auf den Strand und das ganze Viertel, kann auf Sofas sitzen und auch noch Drinks bekommen – muss man aber auch nicht!
Venice Canals
Ursprünglich wurde das ganze Venice-Viertel und im Besonderen die mit venezianischen Treppen überspannten Kanäle Anfang des 20. Jahrhundert von Abbott Kinney gebaut, der aus seinem neu gekauften und ein bisschen sumpfigen Land am Pazifik einen großen Badeort namens Ocean Park formen wollte. Den Park mit Pier gibt es heute noch, die Kanäle ebenfalls, allerdings ist es heute ein Wohngebiet – mit den allerschönsten kleinen Häuschen, die man sich nur erträumen könnte. Während man an den Kanälen entlangspaziert und die blühenden Vorgärten voller Palmen und Lichterketten bestaunt, kann man schon mal ins Träumen kommen – hier ein Haus und eine kleine Familie, und man wäre vermeintlich immer glücklich. Zum Glück braucht es dazu mehr als ein schönes Häuschen, und das Glück ist auch zu Hause oder sonstwo zu finden. So und so, ein Spaziergang durch die Kanäle beflügelt ungemein!
Parkhausdächer
Immer, wenn ich in einer neuen Stadt bin, will ich sie irgendwie greifen können. Das ist bei den Ausmaßen von L.A. fast unmöglich, und doch ist für mich immer und überall die beste Taktik, den Blickwinkel zu verändern und mir die Stadt aus der Vogelperspektive anzuschauen. Deshalb halte ich immer die Augen offen nach Dächern, auf die man steigen kann – das wären entweder Rooftops, oder, auch sehr empfehlenswert: Parkhausdächer. Nun findet man Parkhäuser in L.A. wirklich an jeder Ecke, denn absolut jeder ist mit dem Auto unterwegs – was den Tipp für diese Stadt noch besser macht. Alleine in Santa Monica habe ich mindestens zehn Parkhäuser gesichtet, auf die man ganz einfach steigen oder mit dem Aufzug fahren kann. Von hier aus die Stadt erwachen zu sehen war ein unbeschreiblich schönes Erlebnis!
3 Antworten zu “Reisen & Video: L.A. Lovestory – Part II”
Hi Milena,
woher ist diese super schöne Tasche? Liebe Grüße!
Die ist von Mango, aber leider schon ausverkauft :(
Sehr schöner Bericht, sehr schöner Film.
Du zeigst auf jeden Fall ein anderes L.A., als man es sonst kennt.
Und schon mit diesem Randgebiet wird man kaum fertig.
Muss man also bald wieder hin!