Südtirol: Von gutem Wein und dem Hotel Schwarzschmied, der Villa Arnica und dem Parkhotel Mondschein

23. August 2022 von in

Südtirol als Reiseziel entdeckte ich vor genau drei Jahren zusammen mit Amelie. Im heißen August reisten wir nach Lana, das kleine Örtchen südlich von Meran, das weniger bekannt, weniger überfüllt, aber mindestens genauso schön ist. Lana liegt malerisch inmitten von Bergen, Apfel- und Weinplantagen und kleinen Schlösschen auf den Berghängen, und in Lana scheint die Sonne, das kann ich nach meinem zweiten Besuch bestätigen, anders als an anderen Orten. Das Licht hier ist wirklich magisch, denn die Sonne taucht die Berge in blaues und alles andere in goldenes Licht. Zu jeder Tageszeit fühlt man sich in Lana wie in einem Monet-Gemälde, und wenn sich die heiße August-Luft zu einem Gewitter zusammenbraut und die Abendsonne nach dem Regenguss hervorkommt, explodiert der Himmel zu noch spektakulären Farben.

Was Lana besonders macht, ist nicht nur das Licht. Es sind auch die umliegenden Berge, die so viel entspannter, naturnaher und schöner sind als die großen Ski- und Wandergebiete über Meran. Es ist die Lage nahe der Südtiroler Weinstraße, die Lanas Umgebung unzählige besondere Weinkellereien verschafft. Und es sind ein paar ganz besonders stilvolle Hotels, die sich in Lana angesiedelt haben – und die Tradition des Südtiroler Ortes mit einem Design- und Stilverständnis verbinden, das mich immer wieder verzaubert.

Die Brüder Klaus und Moritz Dissertori stecken hinter den Hotels, die jedes Interior-Herz zum Klopfen bringen: das Hotel Schwarzschmied, die Villa Arnica, das Reichhalter und seit Neuestem auch das Parkhotel Mondschein in Bozen, Südtirols Hauptstadt, durch die jeder Weg nach Lana führt. Vor drei Jahren verbrachten Amelie und ich jeweils zwei Nächte in der Villa Arnica und im Reichhalter, einer renovierten, 500 Jahre alten Mühle mitten im Altstadtkern von Lana. Und verliebten uns so sehr in den südtiroler Ort, dass es mich diesen August wieder nach Lana führte.

Das Schwarzschmied, ein vier Sterne Wellnesshotel, bildet das Herzstück der vier Dissertori-Hotels, von denen sich alle bis auf das Parkhotel Mondschein in Lana befinden. Im Schwarzschmied hat man alles, was man sich wünschen könnte: Zimmer mit großem Balkon und einem Blick auf Weinreben, die Dorfkirche Lanas und die Berge. Einen großen Pool mit genügend Liegen, auf den schon morgens die ersten Sonnenstrahlen fallen. Umwerfendes Design im ganzen Hotel und eine große Auswahl an den besten Coffeetable-Books und allen zeitgenössischen Kochbüchern, die mein Herz begehren könnte. Ein großes, gesundes Frühstücksbuffet, das keine Wünsche offen lässt. Und ein noch gigantischeres Abendessen, ob 4-Gänge-Menü oder etwas aus der großen Karte. Wir haben in der ganzen Woche wirklich sehr oft sehr gut gegessen, aber meine kulinarischen absoluten Highlights waren eine Parmesancremesuppe und Entrecôte mit Trüffelkruste im Schwarzschmied-Restaurant.

Und was man außerdem im Schwarzschmied bekommt: ein Programm, das ich selten so in einem Wellnesshotel erlebt habe. Jeden Tag gibt es morgens eine Fitness- oder Yogastunde, die entweder im Schwarzschmied-Yogaraum oder im Yoga-Glashaus im Garten der Villa Arnica nebenan stattfindet. Außerdem geführte oder auch meditative Wanderungen, Yin Yoga am Abend, eine Yoga- und Tee-Zeremonie im Arnica-Garten oder auch Grillabende in der Villa Arnica, eines der wenigen Programmpunkte, die nicht inkludiert sind aber sich sehr lohnen.

Das Schwarzschmied ist ein Hotel für die ganze Familie, das heißt, Kinder sind hier willkommen – auch am Pool. Der Lautstärkepegel am Pool ist natürlich ein anderer als in Adult Only Hotels wie der Villa Arnica, dafür muss sich niemand mit Kindern hier unwohl fühlen. Kinder gehören am Pool, beim Frühstück und beim Abendessen ganz natürlich zum Hotel Schwarzschmied dazu, und es ist tatsächlich eines der wenigen Wellnesshotels, in dem ich mir selbst eine Reise mit Kindern vorstellen könnte. In den allermeisten Hotels fühlt man sich mit Kindern, die eben nicht immer still dasitzen, einfach unwohl und nicht ganz erwünscht – das ist im Schwarzschmied definitiv nicht so.

Ein Sprung in den Pool der Villa Arnica musste natürlich trotzdem sein, wenn ich schonmal dort war. Denn der Pool mit dem offenen Poolhouse und dem großen Gemüsegarten daneben ist einer der schönsten Orte, an dem ich jemals war. Man fühlt sich einfach immer wie in call me by your name und wird in eine ganz wunderbare Stilwelt entführt.

Wie in einem Wes Anderson Film wiederum fühlte ich mich im Parkhotel Mondschein in Bozen, wo wir auf der Rückfahrt noch für zwei Nächte Halt machten. Das Hotel liegt mitten in der Altstadt von Bozen: ein Gebäude mit großem Park von 1330, das 1860 im Belle-Époque-Stil umgebaut wurde und heute eine zeitgenössische Mid-Century-Note bekommen hat. Im Parkhotel Mondschein fühlt man sich, als wäre man direkt im Grand Budapest Hotel gelandet und kann gar nicht aufhören, alle Interior-Details zu bestaunen. Die Zimmer blicken auf den Park, in dem wahnsinnig alte, hohe Bäume und Palmen stehen, dahinter die Bozener Altstadt und die Dolomiten – auch hier konnte ich meinen Blick gar nicht mehr abwenden.

Im Parkhotel Mondschein frühstückt man im Sommer an wunderschönen Tischen und unter den schönsten Sonnenschirmen weit und breit vor den großen Stufen im Park. Abends öffnet hier die Luna Bar, in der es richtig gute Drinks gibt. Und zum Hotel gehört auch das Yogastudio Arise, in dem neben Yoga sogar Tai Chi angeboten wird – leider nicht inklusive. Aber wie im Hotel Schwarzschmied gibt es auch im Mondschein zusätzlich einen Fitnessraum mit den feinsten Holz-Sportgeräten – hier habe ich die Rudermaschine für mich entdeckt!

Zu einem Trip nach Südtirol gehört natürlich zum einen das Wandern, von dem ich euch im nächsten Artikel noch mehr berichten werde. Zum anderen sind wir rund um Lana, Meran und Bozen in einem der feinsten Weinanbaugebiete – ein Besuch in Weinkellereien sollte man in Südtirol also auch einplanen. Wir haben uns diesmal zwei Kellereien angeschaut: den Kränzelhof in Tscherms und die Kellerei Nals Margreit in Nals. Der Kränzelhof hat besonders feine, aber auch teurere Weine im Angebot, in den Weißburgunder Helios habe ich mich so verliebt, dass ich den Duft immer noch in der Nase habe. Wunderschön ist bei einem Besuch im Kränzelhof auch ein Spaziergang durch die riesige Gartenanlage – hier gibt es unzählige blühende Pflanzen, Teiche, sehr viel Kunst und sogar einen großen Irrgarten. Bei Nals Margreit habe ich mich auch in einen Weißwein verliebt, in den Moscato Giallo, den ich nur empfehlen kann!

– vom Hotel Schwarzschmied und vom Hotel Mondschein wurden wir auf jeweils zwei Übernachtungen eingeladen –

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2 Antworten zu “Südtirol: Von gutem Wein und dem Hotel Schwarzschmied, der Villa Arnica und dem Parkhotel Mondschein”

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