Öko-Philosophie mit Stil: Die Taschen von EARLY

15. November 2013 von in

Der Nachhaltigkeitstrend ist so präsent wie noch nie und vielleicht fängt es langsam an zu nerven, dass jeder von guter Qualität spricht und von Ausbeutung, aber es ist wichtig. Und auch wenn viele nur reden und nicht handeln – es ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Das Problem ist jedoch oft, dass wir so wenig aufgeklärt sind und schlichtweg nicht wissen, ob hochpreisige Teile tatsächlich ethisch korrekter sind als Kettenprodukte. Woher auch? Die Produktionsbedingungen sind eine Thematik, die von den meisten Konzernen verschwiegen wird.

Deshalb freuen wir uns immer, wenn kleine Designer auf amazed zu kommen. Designer, die uns ihre Philosophie vorlegen, die uns erklären, wie viel Handarbeit und Liebe in jedem einzelnen Teil steckt und warum es sich lohnt, für ihre Produkte mehr Geld auszugeben. Valerie Sietzy, die Designerin des Taschenlabels EARLY , könnte man charmant als Müslitante mit unheimlich viel Stil bezeichnen. Sowas braucht es und ich freue mich, dass immer mehr dieser kleinen Labels auf den Markt kommen, die sich gegen große Ketten behaupten. Die Philosophie von EARLY ist eine Liebeserklärung an Design, Qualität und Ästhetik und das sieht man in jedem einzelnen Stück der simplen Lederprodukte.

Für ihre Taschen nimmt Valerie pflanzlich gegerbtes, naturbelassenes Leder, welches unter dem Ecopell-Siegel zu dem umweltfreundlichsten Leder der Welt zählt. Alles ist Made in Germany, die Produkte werden auf Auftrag gefertigt – es gibt kein großes Lager, keine Großproduktionen oder ähnliches.

Die Preise sind dementsprechend stolz, angefangen mit Clutches und simplen Ledertäschchen für rund 60 Euro gehen die Preise aufwärts über Geldbeutel für 80 Euro hinzu großen Taschen aus butterweichem Leder, die als Rucksäcke umfunktioniert werden können, für 500 Euro. Doch gerade die Lederpouches für 60 Euro eignen sich in Silber, Grau, Schwarz, oder gar einzigartige Vintagelederarten aus den 70ern, hervorragend für Weihnachten – vielleicht ein Geschenk an mich selbst?

Hier geht’s zum EARLY Onlineshop.

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24 Antworten zu “Öko-Philosophie mit Stil: Die Taschen von EARLY”

  1. Was den Umweltaspekt und die Produktionsbedingungen angeht, finde ich das super. Einen Punkt finde ich jedoch immer wieder schwierig und ich finde nicht wirklich eine Antwort darauf: Neben Öko-Materialien und fairen Arbeitsbedingungen – weiß man auch etwas über die Haltung/den Umgang mit den Tieren? Liebe Grüße

  2. Es ist natürlich eine gute Idee und ein Schritt vorwärts (ist ja klar, dass man nicht von heute auf morgen die Welt ändern kann), aber ich verstehe den Bezug von Öko-Philosophie und Produktion aus echtem Tierleder nicht so ganz. Oder habe ich da was falsch verstanden und das Leder kommt entstammt gar nicht echten Tieren? Denn für mich ist es so: wenn ich mich für Nachhaltigkeit entscheide, entscheide ich mich gegen Tierausbeutung. Meinetwegen sollen die Tiere glücklich gewesen sein, dennoch gibt es keinen Grund für mich eine Tasche für die absichtlich ein Tier getötet wurde zu kaufen. Ich bin keine große Ökotante, aber ich denke, wenn man sich ein Konzept setzt, sollte man es auch konsequent durchziehen. Man kann die gleichen Taschen aus aus hochwertigem Kunstleder, in Deutschland herstellen. Somit wirkt das Konzept auf mich ein wenig pseudo: die-Anbieter-verkaufen-sich-dem-Ökotrend-entsprechend, in Wirklichkeit jedoch agieren sie ihren eigenen Interessen entsprechend. Das soll keine Hasstirade sein, nicht falsch verstehen, die Taschen sind wirklich schön, aber ich finde Hinterfragung solcher Konzernskonzepte recht sinnvoll. Was sagt ihr?
    Liebe Grüße

    • Liebe Amelie,
      toller Post mal wieder und auch die Taschen gefallen mir wirklich gut!
      Zu den Kommentaren: ich finde die „Leder-Frage“ auch immer wieder schwierig. Ich habe für mich festgestellt dass Ledertaschen bei mir einfach um ein vielfaches länger halten, robuster sind und nicht so schnell kaputt gehen. Andererseits mache ich mir als Vegetarierin schon Gedanken um die Lederproduktion. Wenn es um Nachhaltigkeit geht, sollte man aber auch die hier schon in den Kommentaren angebrachten Nachteile von Kunstleder beachten, das ja bei der Produktion auch Massen an Abfallstoffen hervorruft. Ich kenne mich da leider noch viel zu wenig aus, mache es aber momentan für mich so, dass ich Leder kaufe, dafür aber nur maximal 1-2 neue Taschen pro Jahr. Das finde ich für mich in Ordnung.
      Aber ich freue mich immer wenn ihr hier kleinere Designer oder Labels vorstellt, die sich um solche Dinge auch Gedanken machen. Also bitte damit weitermachen. Für mich wird das auf keinen Fall langweilig!

  3. Leder an sich zu benutzen ist wieder ein anderes Thema, das Thema des Vegetarismus/Veganismus. Zunächst geht es hier um Nachhaltigkeit in dem Sinne, dass die Taschen nicht in Bangladesh oder anderen fremden Ländern produziert und Menschen dafür ausgebeutet werden, sondern die Taschen werden in Deutschland und nur auf Anfrage von der Designerin selbst gefertigt. Wir möchten gerne auf solche Labels hinweisen, bei denen man kein schlechtes Gewissen haben muss, damit Ausbeutung zu unterstützen.

  4. Liebe Milena, ich kann Nachhaltigkeit im Sinne von Veganismus und Nachhaltigkeit im Gegenspiel zur menschlichen Ausbeutung gedanklich durchaus voneinander unterscheiden, jedoch ist es eher erstrebenswert als ein Kleidungsproduzent, der den Begriff Nachhaltigkeit in seiner Verkaufsphilosophie benutzt, auch die vollkommene Nachhaltigkeit (im Rahmen der heutigen Möglichkeiten) durchzusetzten. Gibt es bestimmte Gründe für die Verwendung von Tierhaut, in diesem Beispiel, die sie unumgänglich macht? Ich sehe das definitiv nicht so. Diese zugegebenermaßen schönen Taschen, wären wenn aus Kunstleder bestehend, doch nicht weniger schön. Mich würde interessieren, wie der Hersteller seine Entscheidung Tier zur Produktion seiner Taschen zu benutzen im Konzept „Nachhaltigkeit“ legitimiert.

    • Für mich, auch wenn das bestimmt nicht gefällt, ist Leder definitiv die bessere Variante als Kunstleder – dieses Thema ist wohl aber ein ewiger Streitpunkt.
      Wenn man aber so weit gehen möchte, über Nachhaltigkeit von Leder nachzudenken, sollte man bedenken, dass Rinder wegen des Fleisches und nicht wegen der Lederproduktion geschlachtet werden und die Verwendung des „Abfallproduktes“ Haut nachhaltiger gesehen werden könnte als die chemische Herstellung von Kunstleder. Ich verstehe aber trotzdem, dass man gerne auf tierische Materialien komplett verzichten möchte – wo wir aber wieder beim Thema Vegetarismus und nicht beim Thema Nachhaltigkeit sind.

    • Liebe Jana und liebe Alle,

      Ich weiß, die artgerechte Tierhaltung und industrielle Verwertung von echtem Leder ist ein berechtigtes, und deshalb immer wieder kehrendes Argument, das ich auf jeden Fall verstehe und unterstütze.
      Nur so zum Denkanstoß:
      Zur Herstellung von Kunststoff, auf den immer wieder als Alternative zu echtem Leder verwiesen wird, benötigt man Erdöl. Und das ist – im Vergleich zu Leder – ein nicht-nachwachsender Rohstoff, der in einigen Jahren verbraucht sein wird.

      Wenn man also von Nachhaltigkeit reden möchte, erreicht man vielleicht auf Dauer mehr, wenn man auf artgerecht und fair produziertes Leder zurückgreift?

      • Nicht alle Alternativen benötigen Erdöl.
        Es gibt chemische Fasern, die aus nachwachsenden Rohstoffen (Holz) bestehen. Obwohl ich nicht weiß, ob die sich als Lederimitat eignen und die Herstellung mag auch bedenklich sein. Es ist ein schwieriges Thema und besonders in Blogs kursieren viele „Halbwahrheiten“.
        Deshalb finde ich diesen Post super. Er stellt ein tolles Label vor und ich bin noch immer der Meinung, die Nachfrage bestimmt das Angebot, man kann als Konsument die Firmen dazu bringen mehr auf Nachhaltigkeit zu achten. Mag etwas naiv klingen, aber wenn jeder sich ein Teil pro Saison von einem Label kauft, das auf Nachhaltigkeit achtet, summiert sich das und dadurch wird es auch für große Firmen lukrativ.

  5. Emdlich mal ein Blogger der sich auch für solche Dinge interessiert. Und nicht imme nur die selben Marken präsentiert, die, wie wir alle wissen, nicht unbedingt sehr ökologisch handeln bzw herstellen. Meiner Meinung nach sind auch die Preise ein überwindbares Hinderniss. Ich denke, dass man für ein Produkt bei dem man genau weis wie es hergestellt wurde doch leichter Geld ausgeben kann wie für ein Prodkukt bei dem man nicht weiß wo es hergkommt.
    Leider muss ich sagen, dass die meisten Produkte aus ökologischer Herstellung auch dementsprechend „öko“ aussehen. Diese Taschen sind jedeoch traumhaft schön und schlicht!
    Liebe Grüße!

  6. Den Begriff Nachhaltigkeit kann man mittlerweile wirklich nur noch vorsichtig benutzen, weil dann doch jeder ein bisschen was anderes drunter versteht und da auch viele Sachen mit reingepackt werden, die da eigentlich nicht reingehören. So haben faire Produktionsbedingungen und bis zu einem gewissen Punkt auch artgerechte Tierhaltung nicht per se etwas mit Nachaltigkeit im Sinne von Umweltverträglichkeit zu tun und Nachaltigkeit schließt faire Produktionsbedingugen auch nicht automatisch mit ein. Klar sind das alles erstrebenswerte Dinge, aber man sollte denke ich doch aufpassen, da nicht Sachen über einen Kamm zu schweren die an sich nicht zusammen gehören.

    Ob nun aber Leder (aus biologischer oder konventionellter Haltung) als nachwachsender Rohstoff, Kunstleder aus Platik oder Kunstleder aus nachwachsenden Materialien am nachhaltigsten ist wird sich vermutlich schwer in absoluten Zahlen ausdrücken lassen (aber wenn jemand welche hat, fände ich das sehr interessant :) ) und von demher wird eh jeder nach dem endtscheiden was einem persöhnlich am wichtigsten ist und jegliche Diskussion was jetzt besser ist ist also eh müßig :)

    Die Taschen sind auf jeden Fall wirklich sehr schön und ich finde sie jetzt nicht unbedingt so extrem teuer. Also billig sind sie natürlich nicht aber es wurden auf diesem Blog auch schon andere Labels vorgestellt, die weitaus hoherpreisiger angesiedelt waren und vermutlich in der Herstellung nicht teurer.

    Grüße

  7. Hallo Ihr Lieben,

    ich freue mich total über die vielen Kommentare und die Diskussion, die sich durch den Beitrag von Amelie über unser Label entwickelt. Die Argumente von Anna und Milena hätte ich auch angeführt, und tatsächlich interessiere ich mich sehr für eine vegane Alternative zu Leder, und plane auch für die Zukunft eine vegane Linie. Allerdings habe ich bisher kein Material gefunden, das die Aspekte Langlebigkeit und Umweltverträglichkeit gut abdeckt. Links mit Vorschlägen dazu sind mir mehr als willkommen!
    Wir haben unter dem Punkt Editions auf der Website weiterführende Informationen über die Eco Edition, und da findet man auch einen Link zum Lederhersteller Ecopell. Auf dessen Website gibt es sehr detaillierte Informationen zur Produktion. Es gibt auch bei einigen Farben des Herstellers die Möglichkeit nur Leder von Tieren aus Biohaltung zu kaufen. Das werden wir natürlich unterstützen. Ecopell würde auch nur Felle aus Biohaltung verwenden, wenn es genug davon geben würde.
    Es ist sehr schwer alles richtig zu machen, aber ich denke es ist wichtig sich zu bemühen so viel wie es geht richtig zu machen. Daher kommt für mich im Einkauf auch nur Vintagebestand oder vegetabiles Leder in Frage, auch wenn es das doppelte von konventionellem Leder kostet.
    Mein persönliches Konzept ist es, wenige gut produzierte Dinge zu kaufen die ich möglichst lange habe, danach entwickle ich auch die Early Designs. Das Bewusstsein für den Umgang mit Tieren ist in unserem Team sehr ausgeprägt, da fast alle Vegetarier oder sogar Veganer sind. Ich lasse jedem seinen Standpunkt dazu, ob man überhaupt Tierprodukte kaufen sollte, aber für mich ist es wichtig, eine Alternative anzubieten, die eben nicht nach „Müsli“ aussieht, denn aus eigener Erfahrung weiß ich wie schwer es ist sich gut zu kleiden, wenn man nur bei grünen Herstellern shoppen will. Das kann sehr frustierend sein, wenn es keine Alternativen gibt, verändert sich aber leider auch nichts. Mit Early haben wir einen Schritt in die richtige Richtung gemacht und arbeiten daran immer weiter zu gehen. Falls noch Fragen zur Produktion oder zu anderen Punkten bestehen, kann man mich gerne kontaktieren.
    Liebe Grüße an Euch alle!
    Valerie

  8. Ich habe bislang noch nicht geantwortet, da Milena eigentlich schon alles zu dem Thema gesagt hat, was ich selbst auch so sehe. Nachhaltigkeit und Vegetarismus sind zwei paar Schuhe. Ich fühle mich nur leider nicht in der richtigen Position, etwas von veganem oder vegetarischem Leder runterzubeten, weil ich keine Ahnung von solchen Stoffen habe. Was ich allerdings vermute, ist, dass veganes Leder im Endeffekt Plastik / Textil ist, das nicht ansatzweise so eine andauernde Nachhaltigkeit hat, wie echtes Leder und das nur schwer von der Natur hergestellt und auch abgebaut werden kann. Das ist allerdings eine reine Vermutung meinerseits. Ich persönlich möchte Leder nutzen, da ich glaube, dass echtes Leder langfristig die bessere Wahl ist und ich der Meinung bin, dass es immer die klügste Lösung ist, das zu nehmen, was die Natur einem gibt. Und hierbei spreche ich nicht von Massentierhaltung, da bin ich ebenso dagegen.

  9. […] Das Label Early produziert die perfekte Hipbag, die nun seit einigen Tagen die meine ist. Es sieht vielleicht noch etwas gewöhnungsbedürftig aus, und es würde mich nicht wundern, wenn andere Leute bei dem Anblick die Augen verdrehen – aber ich liebe sie. […]

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