Und plötzlich war da „Stress“
Ungefähr zur selben Zeit tauchte übrigens der Ausdruck „Stress“ erstmal in dem Kontext auf, den wir heute kennen: Körperliche Ermüdung durch die Masse an Verpflichtungen, die wir täglich schultern. Unannehmlichkeiten, die vorher als selbstverständlich angesehen wurden, wurden nun zu Problemen, die jede Person selbst zu lösen hatte – das gilt auch für die Erholung. Es ist kein Zufall, dass gleichzeitig einige der bis heute erfolgreichsten Wirtschaftszweige entstanden sind: Ferienressorts, Wellnessangebote, All-Inclusive-Hotels. All diese „abgepackten“ Formen des Tourismus funktionieren vor allem deswegen so gut, weil es inzwischen als selbstverständlich gilt, dass wir ab und zu einen Ausbruch aus unserem grauen Alltag brauchen. Und je weniger man im Urlaub selbst organisieren, regeln, machen muss, desto besser: Man bezahlt für die Auszeit vom täglichen Schaffen und dafür, dass einem anstrengende Aufgaben abgenommen werden. Von Leuten, die an diesen Orten arbeiten. Welch Ironie!
3 Antworten zu “Freizeitstress: Wie sehr „brauchst“ du Urlaub?”
danke für diesen kleinen geschichtlichen exkurs! hab auch grad gelesen, dass menschen die stark gestresst sind auch im urlaub nicht abschalten können. deshalb ist es sicher wichtig, den alltag entspannend zu gestalten, da habt ihr vollkommen recht.
Jop, da stimme ich dir zu.
Sag mal liebe Jowa, Hast du eigentlich noch weitere Literatur-Empfehlungen aus dem soziologischem Bereich? Lese gerade Eva Illouz und bin ganz angetan. (Hab ich irgendwo mal aufgeschrieben, nach dem du es empfohlen hast).
[…] okay, wir haben die letzte Zeit die Themen Urlaub und Reisen auf amazed nicht gerade in den Himmel gelobt. Das geben wir ja zu. Aber auch wir brauchen manchmal eine […]