My Neck, My Back

25. Mai 2014 von in

Dass das Thema Sexy-Sein zu einem sehr schwierigen gehört, haben wir nun schon öfters diskutiert. Doch die Frage verfolgt mich immer wieder: Was ist sexy?

Wenn ich einen Abend mit lieben Freundinnen verbringe, steht schon mal fest, dass Frauen oft ein völlig anderes Bild von Sexyness haben als Männer. Und irgendwie ist es ja auch klar. Wir als Frau haben immer die Möglichkeit, unsere Brüste anzusehen oder unseren Hintern, für Männer ist das Preisgeben der weiblichen Extremitäten ein Sexsignal. Und für viele nicht Gang und Gäbe (Jungs, gebt es doch mal zu). Frauen, die sich in offensichtlich aufreizenden Kleidern unwohl fühlen, wie auch ich, mögen das Spiel mit dem Subtilen. Beispielsweise eine Boyfriendjeans oder Marlenehose kombiniert mit einem Spaghettiträgertop aus Seide aka einem Hauch von Nichts. Wenn man nun mit kleinen Brüsten gesegnet ist, empfiehlt es sich, überhaupt keinen BH drunter zu tragen oder einen ungepolsterten Spitzen BH ohne Bügel aka ebenfalls einem Hauch von Nichts. Dazu vielleicht noch ein paar Sneaker oder Oxfords und die Haare entweder verwuscheln oder locker zusammen binden und schon hat sich die perfekte Balance aus aufreizenden Sexsignalen und lässigen „I woke up like this“-Signalen gefunden.

Vor allem, wenn das obige Spaghettiträgertop mehr Rücken zeigt als Dekolleté! Denn eigentlich ist der Rücken so etwas wie der Antiheld unserer Sexyness. Denn er ist zugegebenermaßen keine Brust, er ist kein Nippel und auch keine angefeuchteten Lippen, aber der Rücken zeigt zu viel Haut, um nicht mit Erotik assoziiert werden zu können und zu wenig, um tatsächlich automatisch daran zu denken. Wer seinen Rücken zeigt, hinterlässt einen Platzhalter. Einen Platzhalter, bei dem man nicht weiß, wie man ihn füllen soll. Er ist verführerisch und lässt all die „Was wäre wenn?“-Gedanken offen und sich vielleicht sogar duplizieren – und manchmal mögen wir doch das Spiel mit dem Ungewissen.

Also, Freunde, zeigt mehr Rücken! Wer ist ebenso Fangirl von ihm?

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12 Antworten zu “My Neck, My Back”

  1. ich liebe rückenausschnitte!

    (und bin ehrlich gesagt fast enttäuscht, dass es diese saison soviel rückenfreie ware gibt, möchte das nämlich nicht als „massentrend“ sehen).

  2. Ich stimme dir in allen Punkten zu! :D Ich bin ein totaler „Rückenfetischist“ auch bei Männern..
    Ich liebe Rückenakte und das Outfit, was du uns so schön mit Worten gemalt hast :)

  3. Ich liebe auch rückenfrei!
    Trage seeehr ungern bis nie einen tiefen Ausschnitt, aber dafür Rückenausschnitt umso lieber ;)

  4. Ich finde Rückenausschnitt auch total schön und ist echt eine neckische aber stillvolle alternative zum Dekollté, allerdings finde ich es schade, dass die meisten kleider und Tops dann direkt immer so komplett rückenfrei sind, sodass diese wirklich nur ohne BH geträgen werden können.
    Das können ( wie ich zum Beispiel :D ) auch nicht alle Frauen! Aber das kümmert die Modeindustrie ja eh nie ;D

  5. Ich gebe dir absolut Recht, Amelie, neckische Rückenausschnitte sind raffinierter als ein tief ausgeschnittenes Dekolleté. Nur hat mich dein Ausdruck „mit kleinen Brüsten gesegnet“ getroffen. Ich bin nicht mit kleinen Brüsten gesegnet. Und dieser Artikel spricht genau die Tatsache im Modezirkus an, die mich nicht nur verunsichert, sondern auch mehr und mehr nervt: Frauen sollen laut Modediktat k(l)eine Brüste haben, Models mit Cup B binden ihre Oberweite ab oder werden gar nicht erst für Laufstegjobs engagiert, sondern an Unterwäschemagazine weitergereicht.
    Das Meiste, was heute an den Kleiderstangen der Läden hängt, ist ab einer gewissen Körbchengrösse schwer zu tragen (wie Jasmin schon angemerkt hat, sieht das flatterleichte Top mit einem anständigen BH eher unschön aus und ohne ist es bei einer gewissen Oberweite schlicht untragbar).
    Es geht mir bei dem Ganzen nicht mal nur darum, dass eine Frau heute dünn zu sein hat (das gehört in eine andere Debatte) – sie soll auch noch möglichst androgyn sein.
    Und so fehlen mir – vor allem im Sommer – modische Inspirationen von Frauen, die nicht mit kleinen Brüsten „gesegnet“ sind. Es kann doch nicht sein, dass ich mich für mein D schämen muss und dass sich bei der deutschen Durchschnittskörbchengrösse von 80C keine Bloggerin mit weiblichen Formen findet, die sich stilvoll kleidet?!

    • Jasmin und Almidea, ich stimme euch vollkommen zu. Auch ich finde flatterige, rückenfreie Shirts wunderschön. Und toll, dass es Frauen gibt die das tragen können. Ich träume auch manchmal davon einfach mit einem schwarzen Spitzen-Triangel-BH rumlaufen zu können, wie Amelie so schön beschrieben hat. Leider würde das ziemlich schlimm aussehen ;-)
      Also hoffe und warte ich, dass es irgendwann auch mal schöne, rückenfreie Outfits für uns etwas üppiger ausgestattete Frauen geben wird.
      Amelie, ein wunderschönes Outfit hast du da beschrieben!

      • Vielen Dank für deinen Kommentar – an dich kann ich nur dieselbe Nachricht richten, wie an Almidea. Bitte lies ihn dir doch durch, vielleicht öffnet euch das ja etwas die Augen, es würde mich zumindest sehr freuen :). Liebe Grüße!

        • Danke, Amelie. Mein Kommentar war in keinster Weise als Kritik an dir oder deiner Wortwahl gedacht, ich hoffe du hast das nicht so verstanden. Deine Nachricht kann ich nur voll unterstützen (wollte ursprünglich in meinem Kommentar schon etwas Ähnliches schreiben hatte es dann aber gelassen). Daher schrieb ich ja oben auch (völlig frei von Ironie): Toll, dass es Frauen gibt die das tragen können.
          Liebste Grüße

    • Liebe Almidea, es tut mir Leid, dass dich mein Kommentar zu „kleinen Brüsten“ getroffen hat. Doch gibt es immer eine schöne Alternative für einen anderen Körperbau. Auf den Laufstegen sind die Models dünn und androgyn, im Playboy haben sie riesige Brüste. Wie viele Frauen lassen sich operieren und ihre Brüste vergrößern, nur um den Männern zu gefallen? Viele Mädchen mit flachem Busen haben wiederum Schwierigkeiten, ein Bikinioberteil gut auszufüllen und sich darin am Strand wohl zu fühlen, ihnen ist es peinlich, sich vor Männern auszuziehen und ein Dirndldekolté sieht an ihnen auch nicht gut aus. Midiröcke und knöchellange Trenchs sehen an besonders kleinen Personen erdrückend aus, die Farbe Gelb an extrem blassen Mädchen eher schlecht als recht.

      Was ich damit sagen möchte: Es gibt selten ein Kleidungsstück, das für alle Körper wie geschaffen ist – und das ist auch eigentlich schön so, sonst würden wir uns alle ja noch ähnlicher anziehen. Wichtig ist nur, sich selbst und seinen eigenen Körper zu kennen und sich mit ihm anzufreunden. Das ist jetzt weit ausgeholt, aber ich hoffe, du verstehst, was ich damit sagen möchte.

      Außerdem finde ich trotzdem, dass ein tiefer Rückenausschnitt absolut großartig an Mädchen mit größeren Brüsten aussehen kann! Nur vielleicht kein halb durchsichtiges, flattriges Etwas mit Spaghettiträgern, Spitze aka „Hauch von Nichts“, da das schnell ein bisschen zu viel sein kann. Wenn du mit große Brüsten gesegnet bist, genieß es und zeige sie so, wie du sie zeigen möchtest und denke immer daran: Es gibt millionen Mädchen, die sie gerne hätten und die deshalb mehrere Tausende Euro dafür auszugeben bereit wären!

      Ganz liebe Grüße :)

  6. Liebe Amelie, vielen Dank für deine Antwort. Ich hoffe, du hast das nicht als Angriff auf dich verstanden, ich war auf der Suche nach Inspiration für den Sommer wohl einfach mal wieder gefrustet ob der vorherrschenden Bilderflut von flachbusigen Mädchen in zarten Flatterkleidchen.
    Es scheint mir, dass der Trend hin zur flachen Brust als eine Abgrenzung der emanzipierten, chicen und intellektuellen Modewelt vom vulgären und vollbusigen Playboybunny verstanden wird. Eine attraktive, modebewusste Frau mit grosser Oberweite passt da nicht hinein. Daher kommt es wohl nicht von ungefähr, dass Frau Beckham in der Modebranche erst dann Glaubwürdigkeit erhielt, nachdem sie sich ihre Implantate hat entfernen lassen.
    Und wie das halt so ist mit allen „Trends“ der Modewelt, setzt sich irgendwann ein Ideal im Kopf fest – und das ist im Falle des 21. Jahrhunderts nun mal schlank und androgyn.
    Obwohl ich mir bewusst bin, dass es Schwachsinn ist, einem unerreichbaren Schönheitsideal nachzueifern, ist es frustrierend wenn der eigene Geschmack (alles jenseits von Dirndl und weit ausgeschnitten!) gepaart mit der eigenen Figur nicht zum Angebot in den Kleiderläden passt – und davon können wohl, wie bereits von dir erwähnt, alle Körpertypen ein Liedchen singen.

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