Watchlist: 10 amüsante Netflix-Serien und Shows zum Abschalten und Runterkommen

1. Juli 2020 von in

Ich glänze gerne mit meinem Wissen, das ich aus Büchern oder wichtigen Dokumentationen habe. Ich liebe es, die neusten Serien auf Netflix und Amazon Prime zu sehen, allein, weil ich aus meinem Filmwissenschaftsstudium noch immer den Anspruch in mir trage, neue Produktionen zu kennen und mich darüber austauschen zu können. Damals im Studium galt jeder als Verlierer, der nicht vor jeder Oscar-Verleihung wirklich ALLE Filme gesehen hatte. Kann ganz schön stressig sein, so ein Film-Leben.
So gern ich auch behaupten würde, ich schaue nur anspruchsvolles Leinwandkino und avantgardistische Serien, so muss ich euch enttäuschen. Es gibt viele Tage, an denen ich abends einfach nur eines will: abschalten und runterkommen. Mich unterhalten lassen, einer Storyline nicht allzu sehr konzentriert folgen zu müssen und mich berieseln lassen.  Doch statt Trash-TV schalte ich dann doch immer noch am liebsten Netflix ein. Denn hier gibt es nicht nur wunderbare Serien, die das Herz wärmen und kurz und knapp unterhalten, sondern auch jede Menge großartiger amerikanischer Reality-Shows, die irgendwie ein Stückchen netter sind, als das RTL-Programm.

Hier kommen meine zehn Netflix-Serien und Shows zum Abschalten und Runterkommen.

Working Moms

Ich liebe Working Moms. Die kanadische Sitcom um vier Mütter aus Toronto bringt mich jedes Mal zum Lachen. Jenny, Frankie, Anne und Kate lernen sich in einer Krabbelgruppe kennen. Fortan durchläuft man mit den Working Moms die Struggles, die Mutterschaft & Karriere mit sich bringen. Was passiert, wenn Kinder in dein Leben kommen, du gleichzeitig die perfekte Mutter, Karrierefrau, Ehefrau und Freundin sein willst? Du scheiterst – und das ist ganz normal. Die Message der Sitcom ist mindestens genauso heilsam, wie der Humor. Das Leben nicht zu ernst nehmen – das hilft.
Für Tage, an denen wirklich alles schief gelaufen ist. Die Working Moms zeigen, es geht noch schlimmer.

How I met your mother

Ein Klassiker, und meine Anlaufstelle für schlechte Tage, seitdem Netflix Friends verabschiedet hat. How I Met Your Mother erinnert mich an meine späte Jugend, in der ich von einer Clique wie in Friends oder How I Met Your Mother träumte. In der ich mich immer in der einen Lieblingsbar mit meinen liebsten FreundInnen sitzen sah und wir uns durch unsere 20er- und 30er-Jahre begleiten würden. Die Lieblingsbars haben gewechselt, manche FreundInnen auch, aber ansonsten bin ich bis heute froh, einige enge FreundInnen in der Großstadt gefunden zu haben, die mich seit Jahren begleiten. How I Met Your Mother versetzt mich immer noch in diese Aufbruchstimmung.
Für Tage, an denen ein bisschen Nostalgie das Herz wärmt.

Grace & Frankie

Immer wenn ich Grace & Frankie sehe, wünsche ich mir ein Strandhaus. Und ich sehe meine Oma und ihre Freundi vor mir. Und ich verliebe mich jedes Mal ein kleines bisschen mehr in Jane Fonda. Die Serie um zwei Seniorinnen, die nach über 20 Jahren Ehe jeweils verlassen werden, weil sich ihre Ehemänner ineinander verliebt haben, ist wundervoll. Was erst kauzig wirkt, wird von Folge zu Folge schöner, bereichernder und macht Mut. Dass sich im Leben jederzeit was ändern kann – egal, wie sicher du dich fühlst, und es sich immer wieder lohnt, einen Neuanfang zu starten.
Für Tage, an denen man ganz hoffnungslos ist. Grace & Frankie geben wieder Mut – und gute Laune!

You Me Her

Was passiert, wenn sich ein Paar gleichzeitig in eine junge Frau verliebt? Man übt sich in Polygamie und probiert das Prinzip der Dreierbeziehung aus. In You Me Her versuchen Jack, Emma und Izzy eine romantische Dreiecksbeziehung zu führen. Das führt zu Hindernissen, Missverständnissen und jeder Menge neuer Erfahrungen. You Me Her zeigt, wie kompliziert Beziehungen sind, wie facettenreich das Leben sein kann und dass man manchmal mutig sein muss, um zu sich zu finden.
Für Tage, an denen das eigene Leben völlig außer Rand und Band scheint. Nach You Me Her relativiert sich einiges.

Virgin River

Einfach mal abhauen und irgendwo neu starten. Manchmal habe ich Lust meine sieben Sachen zu packen und einfach wieder aufs Land zu ziehen. Bevor ich das mache, gucke ich aber erstmal Virgin River. In dieser herrlich kitschigen Serie im Stil von Unsere kleine Farm oder Dr. Quinn zieht Ärztin Melinda nach einer menschlichen Enttäuschung in die Einöde. Nach anfänglichen Schwierigkeiten lernt sie, die Menschen in dem kleinen Ort zu verstehen, lebt sich ein und trifft auch noch einen wundervollen Mann. Doch die Probleme bleiben nicht aus.
Für Tage, an denen nur noch Kitsch pur hilft. Aber es hilft.

Jane The Virgin

Die einzige Telenovela dieser Welt, die ich euch ans Herz legen will. So absurd und doch so gut. Jane, maßgeblich Jungfrau und fest davon überzeugt, den ersten Sex erst nach der Eheschließung zu haben, ist mit Michael zusammen. Die Hochzeit steht an – doch dann passiert’s: Jane wird aus Versehen bei ihrem Frauenarzt künstlich befruchtet. Vater ist Rafael, wohlhabender und gut aussehender Hotelbesitzer, den sie vor Jahren schon mal geküsst hat. Nach dem Schock und dem festen Entschluss, das Kind zu bekommen, bleibt nur die Frage: Michael oder Rafael?
Diese Serie ist so absurd, so lustig und verrückt, dass ich nicht aufhören konnte, sie zu gucken.
Für Tage, an denen ihr einfach nur eine nette, lustige Story sehen und blöde Gedanken verdammen wollt.

Queer Eye

Queer Eye ist ein Klassiker auf Netflix. Aber die liebevolle Reality-Show um fünf queere Jungs, die sich immer einer Person annehmen und ihr das Leben ein bisschen schöner machen, geht ans Herz. In jeder Folge wird sich eine Person geschnappt, die einen kleinen Push in ihrem Leben braucht. Die Fünf beraten die Frau oder den Mann in Sachen Kleidung, Ernährung und Lifestyle, sprechen aber auch über Mut, Veränderung und Wünsche. Die Show ist ziemlich simpel, erinnert ein wenig an die Vorher-Nachher-Show und ist doch etwas ganz anderes. Empathie und Liebe sind hier immer spürbar.
Für Tage, an denen ihr etwas Positives fürs Herz braucht.

Dating Around

Noch eine Dating-Show? Yes! Dating Around ist meine allerliebste Datingshow, da sie liebevoll, niveauvoll und vor allem ehrlich ist. Ja, es ist immer noch eine Reality-Show – und trotzdem, das Prinzip gefällt. Wir Zuschauer können in jeder Folge eine Person beobachten, die drei oder fünf Dates mit unterschiedlichen Menschen hat. Fünf erste Dates – doch nur eine Person trifft sie zum zweiten Date. Während man zusieht, wie sich Chemie entwickelt, Menschen sich öffnen und Dates gut oder schlecht laufen, lernt man viel über das Dating. Liebe ist Zufall – und doch gibt es kleine Indikatoren, die zeigen, wann ein Date wirklich gut läuft. Nach jeder Folge habe ich Lust, mich auch wieder ins Dating-Getümmel zu werfen – und das mag was heißen.
Für Tage, an denen ihr die Hoffnung auf gute Dates längst aufgegeben habt.

Selling Sunsets

Adam Divello kreierte schon Laguna Beach, The City und The Hills – und ich war Anfang 20 süchtig nach den MTV-Reality-Shows rund um Lauren Conrad und Whitney Port. Jetzt hat der Produzent eine neue Scripted-Reality-Show für Netflix produziert, und ich bin wieder süchtig. In Selling Sunsets begleitet die Kamera junge Immobilienmaklerinnen der Oppenheim Group in Los Angeles, während sie millionenschwere Anwesen verkaufen. Die Show führt nicht nur in unfassbare Häuser und zeigt nicht nur wundervolle Architektur (und manchmal auch sehr geschmacklose), sondern offenbart natürlich auch Zickenkriege und Liebesdramen. Mein kleiner innerer Voyeurist liebt die Show, mein Herz sagt mir, dass eine millionenschwere Villa in den Hollywood Hills auch nur bedingt glücklich machen kann.
Für Tage, an denen man in eine andere Welt abtauchen und die eigenen Dramen vergessen will.

Berlin, Berlin

Jetzt verrate ich euch was: Ich habe damals nicht Berlin, Berlin geguckt. Der Grund war ziemlich simpel: Ich hatte keinen eigenen Fernseher als Jugendliche. Dass die Story von Lolle, die nach Berlin zieht, um Comic-Zeichnerin zu werden und die große Liebe zu finden, wunderbar witzig ist, wurde mir immer wieder gesagt. Doch es mussten fast 15 Jahre vergehen, bis ich bei Berlin, Berlin reinschaute. Seit Kurzem hat Netflix die Millenial-Serie im Programm – und was soll ich sagen? Ich liebe die Retro-Vibes, die andere Art der Serie, die damals ganz normal war und die kleinen wie großen Dramen. Leicht zu konsumieren und herrlich ehrlich.
Für Tage, an denen man eine kleine Umarmung gebrauchen kann. Berlin, Berlin ist ähnlich gut.

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