Alexander Wang x H&M – und keinen interessiert’s?

3. November 2014 von in

Na, schon den 6. November fett im Kalender angestrichen? Nicht? Wirklich nicht? Ihr seid nicht allein. Ich behaupte mal: Die Alexander Wang x H&M Koop ist die vielleicht zurzeit uninteressanteste Kollektion, die diese Woche in die Läden kommt.

Vor gut einem Jahr war das anders. Bereits Tage zuvor hibbelte ich, klickte mich durch Bildergalerien und konnte den Tag, diesen einen Tag, nicht erwarten: den Verkaufsstart der Designerkollaboration von Isabel Marant mit dem Highstreet-Riesen H&M. Als der Tag gekommen war, saß ich dann – wie tausend andere Verrückte – vor dem Laptop, klickte x-mal aktualisieren, bis ich meine Wunschteile alle geordert hatte. Behalten habe ich nur wenig, alles Basics, meine Euphorie war schnell verflogen.

Vielleicht ein Grund, warum mich die diesjährige Kooperation mit Alexander Wang nicht vom Hocker reißt. Dabei mag ich Wang und seine Designs. Aber ehrlich: Ich habe mich nicht mal durch die ganzen Kollektionsvorschau-Bilder geklickt, es hat mich einfach nicht interessiert. Und das, was ich gesehen habe, war mir persönlich – sagen wir mal so – zu lahm.

H&M-Designerkollaborationen gibt es schon seit zehn Jahren. 2004 launchte Karl Lagerfeld die erste Kollektion. Innerhalb von Minuten waren die Teile ausverkauft, obwohl die meisten zuvor ihre Nasen gerümpft hatten. „Ein Designer wie Karl Lagerfeld kooperiert mit einer Highstreet-Kette?“ Für die Einkaufs- und Design-Elite ein Graus. Karl Lagerfeld tat’s trotzdem und setzte den ersten Stein für eine Reihe von Designer-Kollaborationen. Stella McCartney, Viktor & Rolf, Roberto Cavalli, Comme des Garcons, Matthew Williamsons, Jimmy Choo, Lanvin, Versace sowie Marni und Maison Martin Margiela. Aber ehrlich, die darauffolgenden Designer waren für die breite Masse zum Teil so unbekannt, so speziell oder so untragbar, dass die meisten Teile nach kurzer Zeit reduziert im Laden hingen. Oder auf Ebay feilsch geboten wurden.

Und dann kam Isabel Marant. Ein gelungener Schachzug beider Seiten. Die Designerin der Stunde liefert ihre Entwürfe an die Masse. Die Garantie für H&M: ausverkaufte Läden. Zudem vereinbarte Marant, dass die Sachen, die nicht verkauft werden würden, innerhalb von 14 Tagen aus den Läden verschwinden. Ein Verramschen ihrer Mode sollte so verhindert werden. Ob die Sachen in den Schredder wanderten? Diese Frage beantworteten weder H&M noch die französische Designerin.

Und so war auch ich das erste Mal auf der Jagd nach den Teilen. Kaufte Basics wie Tshirt, Pullover und Bluse – und war relativ schnell ernüchtert. Es ist eben doch nicht Isabel Marant. Es ist H&M – mit ein bisschen Designer-Handschrift. Aber in Zeiten von Zara & Co. blitzt so gut wie jeder Laufstegtrend innerhalb kürzester Zeit in den Läden auf. Manchmal sogar schneller, als die Designer selbst, deren Saison-Kollektion erstmal beim Luxus-Retailer landen muss. Braucht es also überhaupt noch solche Designer-Kooperationen? Können wir nicht alle Céline & Co. tragen, nur ohne das Label im Rücken? Oder geht der momentane Trend nicht sowieso mehr zum „Ich-spare-auf-ein-Designer-Teil“?

Mit Alexander Wang feiert H&M heuer zehn Jahre Designer-Kooperationen. Das erste Mal ein amerikanischer Designer, der für die europäische Modekette arbeitet. So what. Die rauschende Party, die Entwürfe, all das rief nur ein müdes Gähnen in mir hervor, auch die anderen Medien scheinen eher gelangweilt und ernüchtert. Genauso auch die Bloggerwelt – oder wer von euch entdeckte bislang Jubelschreie auf die Kollektion? Richtig, so gut wie niemand.

Wer Wang will, trägt vermutlich schon Wang. Oder spart auf ein Teil. Die Kollektion ist sportlich-chic, aber doch irgendwie nicht tragbar. Ein Sweater mit großem Wang vorne drauf – nein danke. Übergroße Fitness-Klamotten? Das alles ist zwar hochfunktional und modisch – aber passt nicht zur momentanen Herbst- und Wintermode, zum aktuellen Zeitgeist. Sicherlich, es ist Wangs-Handschrift, die aber eben nur Wang-Jünger anspricht. Und nicht H&M-Käufer, die sich vielleicht für Alexander Wang interessieren. Nach Isabel Marant ist der amerikanische Designer vielleicht – ich sage es ungern – zu gewöhnlich. Wer hätte nach Marant nochmal die Leute hervorlocken können? Wahrscheinlich nur eine Phoebe Philo mit einer Taschenkollektion – damit jeder eine Céline im Schrank haben kann. Die futuristische Kollektion von Wang jedoch wird wohl eher einstauben.

Mein Rat an H&M: Beendet die Design-Koops. Setzt auf Qualität. Eigene Entwürfe. Wie die Studio-Collection. Gute Materialien, individuelle Schnitte und Signature Pieces könnten ein Garant für Erfolg sein. Alles andere überlassen wir dann mal dem Original.

Wer von euch wird am 6. November etwas kaufen? Und wer ist ähnlich gelangweilt wie ich?

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34 Antworten zu “Alexander Wang x H&M – und keinen interessiert’s?”

  1. haha, mir gehts wie dir! letztes jahr sass ich auch vor dem pc um jaaa nicht zu verpassen (ich habe mir übrigens den „smile“-sweater aus der kinderabteilung gekauft und trage den suuupergerne – dafür hat sich die jagd gelohnt – den rest fand ich auch nicht so toll). diesmal finde ich die sachen einfach nicht „besonders“ oder für mich nicht tragbar. mal sehen, wie die sachen weggehen, es findet sich ja immer jemand der nur wegen dem namen dann kauft

  2. Hey Antonia,
    ich persönlich würde sogar soweit gehen und sagen: “ Alexander Wang und keiner wills!“ Denn wie du schon sagst, die Klamotten sind maximal Fitnessstudio tauglich. ( Wobei ich den Sportbh ganz schön finde) Die Kollektion erinnert mich insgesamt an die SWAG Kollekion von H&M Devided letzten Sommer. Und weil du die geshredderten Entwürfe ansprichst, falls dem so war ( ich kann mich allerdings schon an ein paar Isabel Marant Teile im Sale erinnern?) ist das absolut keine Seltenheit bei großen Designern, sonder nur das, was auch mit ihren eigenen Kollektionen nach einer Saison passiert.

    Liebst Julia
    http://bienvenudansmarealite.blogspot.de/

  3. Ja, das stimmt total. Ich glaube aber nicht, dass Wang persönlich etwas mit dem Nicht-Hype zu tun hat, sondern eher seine Entwürfe. Selbst für Maison Martin Margiela musste ich damals stundenlang anstehen und dachte: Hä, woher kennen die ganzen Leute den denn? Damals hatte ich die Masse wohl schon etwas unterschätzt. Wang hätte genauso einen Hype auslösen können, wenn die Kollektion etwas „massentauglicher“ gewesen wäre. Denn ganz ehrlich? Welches Teil kann man aus der Kollektion denn im Alltag tragen? Vielleicht höchstens ein oder zwei Stücke. Das reicht einfach nicht für so einen Hype, wie bei Isabel Marant. Aber ich gebe dir auch Recht, dass die Designer Kooperationen einfach ihren Reiz verloren haben. Meistens sind die Teile doch auch dort so teuer, dass ich mir, wenn ich mehrere Sachen kaufe, schon das Original hätte kaufen können. Die Leute haben das einfach begriffen und setzen auf Klasse statt Masse. Verständlich. Ich persönlich finde es auch nicht toll, mit einem H&M Shirt rumzulaufen, dass im Hype noch Millionen anderer Frauen gekauft haben und mir sofort sagen können: Hey, dein T-Shirt ist doch eigentlich nur von H&M. Denn das Gefühl will man ja gerade nicht, wenn man bei einer Design Koop einkauft.
    Naja, ich jedenfalls bin froh, dass ich endlich mal gelassen eine H&M Kollektion an mir vorbeiziehen lassen kann und gucke mir die Teile dann im Sale an, denn da werden sie bestimmt landen. Auch gut, viel Geld gespart.

    • Liebe Marie,
      ja, die Massentauglichkeit ist diesmal nicht ganz gegeben – ist das nun gut oder schlecht? Ich schwanke noch – einerseits spricht es für Wang, andererseits ist es irgendwie auch Unsinn, ein Teil zu kaufen, welches zwar von Wang ist, aber nullkommanull zu einem passt.
      Ich bin auch froh, dass ich diesmal extrem gelassen bin und die Kollektion einfach mal sein lasse.
      Liebe Grüße!

  4. Ich muss dir auch leider recht geben… mich lockt diese Kollaboration auch nicht. Aber das hat die Marant x H&M Kollektion irgendwie auch nicht geschafft. Dort hatte ich das Gefühl, alles schon mal gesehen zu haben. H&M muss sich nach zehn Jahren vielleicht was anderes einfallen lassen… Und wir können den 6. November dafür ganz entspannt starten, anstatt vorm PC zu sitzen oder eine der Filialen zu stürmen. Hat doch auch was!^^
    Liebst, Bina

    • Liebe Bina,
      tatsächlich hatte ich bei Isabel Marant auch das Gefühl, alles irgendwie schon in den Läden gesehen zu haben. Schließlich war Marant ja auch die meistkopierte Designerin zu der Zeit. Trotzdem musste ich zuschlagen – würde es aber heute weitaus bedachter machen, als vor einem Jahr!
      Liebe Grüße!

  5. Der 6. November war in meinem Kalender angestrichen, bis die ersten Bilder der Kollektion ans Licht gelangten. Wir wären bereit gewesen, wieder, wie bei Isabel, um halb 4 vor H&M zu stehen, aber was da dieses Jahr geboten wird, ist echt gruselig, bis aus den Bikini!
    Proll Tops mit der Aufschrift, dass es von Wang ist? Nein, das mache ich nicht mit. Als ich das „Outfit“ von Rihanna sah, wurde mir auch ganz anders – wo bleibt der gute Geschmack?
    Auch an schlanken Frauen sieht diese Sportkollektion nicht schön aus und ich bin gespannt, ob man die Teile im Alltag (also nicht an den Bloggern) sehen wird.
    Oft habe ich es schon gesagt, aber ich bin einfach enttäuscht, dafür haben wir Geld gespart und investieren es vielleicht in ein original Teil von Wang oder seiner Zweitlinie.
    Bis auf ein paar Teile wird die Kollektion wohl ein Ladenhüter werden….

    • Liebe Nico,
      so ähnlich ging es mir auch.
      Und mein Plan ist ähnlich: Ich spare auf ein Original-Wang-Teil – bevor ich wieder wie verrückt vor dem PC sitze :)
      Liebe Grüße!

  6. ich stimme nicht ganz zu! Wie du vl weisst besitze ich bereits die Ledertrackpants, ein weißes Oberteil, den Lederrucksack, eine Shorts und die Slipper (u. die Boxhandschuhe). Alle diese Teile sind wahnsinnig tragbar – vor allem die Lederhose ist ganz große Klasse!! Und erst recht die Slipper sind unheimlich bequem (natürlich primär was für den Frühling). Ich hab mich durch alle Teile durchgetestet und du hast recht: Manches ist nicht ganz so tragbar und ziemlich groß geraten. Aber auch bei den anderen Designern hab ich nicht sofort WOW Teile gefunden. Gut, ich bin ein Riesen Wang Fan, aber ich finde er hat noch am ehesten Teile in der H&M Koop, die man auch noch in ein paar Monaten sehen/tragen wird. Das war bei Margiela u. Co eher nicht der Fall. :) Schwarz/Grau/Weiss geht immer.

    • Liebe Carola,
      hach, ich freue mich auch über andere Meinungen! Und natürlich gibt es Teile, die tragbar sind – mich persönlich spricht es – obwohl ich Wang mag – irgendwie diesmal gar nicht an. Und das, obwohl ich die Farben Schwarz/Grau/Weiß ja liebe.
      Aber: Ich finde beispielsweise auch, dass diese Kollektion zu dir mega passt. Die Schnitte etc. Das bist du – und deswegen kann ich mir gut vorstellen, dass dir die Kollektion gefällt :)
      Liebe Grüße!

  7. Liebe Antonia,

    ich bin beruhigt, scheinbar geht es nicht nur mir so! Auch ich kann überhaupt nichts mit der neuen Designer Kollaboration anfangen: angefangen beim Look, weiter zur Tragbarkeit und bis zum plakativen Logo auf allen Stücken. Leider überhaupt nicht mein Fall (wie es der Zufall will haben wir uns dazu gestern auch so unsere Gedanken gemacht: http://ninosy.com/2014/11/02/alexander-wang-x-hm/) und somit werde ich dem 6.11. auch ganz entspannt entgegen sehen.

    Ich gebe dir Recht, Wang-Jünger werden sicherlich auf ihre Kosten kommen und stehen so oder so am Donnerstag in aller Frühe vor den H&M Filialen dieser Welt. Ob H&M damit aber wie in der Vergangenheit mit Isabel Marant den großen Coup landet, bleibt abzuwarten.

    Generell finde ich die Designer Kollaborationen schon eine tolle Sache, besonders für Modeinteressierte, die sonst vielleicht nicht so oft mit namhaften Designern in Berührung kommen weil a) finanziell nicht möglich, b) nicht bekannt oder c) die modischen Scheuklappen. Ich gebe dir aber auch recht, dass H&M vermehrt auf seine Studio Collections setzen und sich so aus dem Einheitsbrei abzusetzen versuchen sollte.

    Liebe Grüße aus Hamburg
    Nori

    • Liebe Nori,
      aus der Sicht habe ich es diesmal gar nicht betrachtet – und da hast du natürlich Recht, dass diese Designer-Kollaborationen für viele eine Möglichkeit sind, erstmals mit einem Designerteil oder einem großen Modehaus überhaupt in Berührung zu kommen. Das ist wahrscheinlich auch ein großer Ansatz von H&M, der nicht zu verachten ist.

      Liebe Grüße!

  8. Bei einem Satz bin ich hängen geblieben, „Alexander Wang ist nach Marant vielleicht zu gewöhnlich“???? Ich sehe das ganz anders, ich finde die Mode von Marant ist eher gewöhnlich und deshalb hat sie sich eben auch so gut verkauft, mittlerweile ist das eben Massengeschmack. Wangs Kollektionen finde ich persönlich immer extrem eigen und besonders, ich bin kein großer Fan dieser Kollaborationen im Allgemeinen, aber ein oder zwei Teile von Wang werde ich bestellen. (Umso besser, wenn sich keiner dafür interessiert)
    Basicteile von Marant kauft man doch wirklich nur des Namens wegen, ein weißes T-Shirt in wirklich guter Qualität muss nun wirklich nicht von Marant sein. Für wen ist das so wichtig, dass es Marant ist? Und warum? Ich persönlich mag klassisches Design in sehr guter Qualität (und da gibt es wirklich andere Kandidaten als Marant) und eben ab und zu etwas vollkommen außergewöhnliches, eben kein Massen(Blogger)geschmack.

    PS: Ich lese diesen Blog wirklich sehr gerne, da es eben auch etwas ganz eigenes und besonderes ist.

    • Liebe Maja,
      tatsächlich, wenn man das gewöhnlich so interpretiert wie du, hast du absolut recht. Da ist Wang weitaus extravaganter und weniger Mainstream innerhalb der Kooperation als Marant. Und somit gefällt sie dem Massengeschmack wahrscheinlich auch weniger als die Designs von Marant.
      Ich bezog mein gewöhnlich mehr auf den Hype – hierzu ist Alexander Wang vielleicht zu gewöhnlich, zu wenig hip und oft kopiert als Marant, Céline und Acne beispielsweise. Aber vielleicht war gewöhnlich auch das falsche Wort :)
      Und ja, natürlich kauft man Basicteile von Marant nur des Namen wegens. Deswegen kaufe ich auch keine originalen Marant-Tshirts (bisher zumindest). Gut, das H&M x Marant Shirt besitze ich, bin aber im Nachhinein nicht überzeugt davon. Wie du setze ich mittlerweile auch auf klassisches Design mit guter Qualität – kann mich aber nicht immer vom Massen-Hype lösen ;)

      Freut mich, dass du uns gerne liest! Liebe Grüße!

  9. „Zudem vereinbarte Marant, dass die Sachen, die nicht verkauft werden würden, innerhalb von 14 Tagen aus den Läden verschwinden.“

    Achja, gut zu wissen! Ich hatte mich angesichts der hohen Kartonstapel an unverkauften Marant-Sachen auf den Sale gefreut und war sehr verwundert, den Kram nicht vier Wochen später mit -70%-Schildchen zu entdecken wie bei allen anderen Koops :D
    Habe persönlich nur bei Karl Lagerfeld und bei Stella McCartney „zugeschlagen“ (Jahre später bei ebay, haha). Statt H&M-Qualität mit Choo-Schriftzug für 150€ kann man auch im Sale für 200€ echte Jimmys ergattern, wie du eben sagst. Und die meisten Sachen (Anna Dello Russo, Versace, Marni, Margiela insb.) sind auch so scheußlich gewesen, die hätte ich zum Fasching nicht anziehen können. Genauso die aktuelle Kollektion von Wang… Braucht kein Mensch.

  10. Ich bin auch raus – außer es kommen noch ein paar coole Boots. Ich mag Wang sonst eigentlich, besonders Taschen und Schuhe. Aber in der H&M Collab ist es mir leider alles irgendwie ne Nummer zu sportlich. Und ja, es ist immer noch H&M. Da spare ich lieber auf ein paar tolle Stiefeletten von Wang anstatt 2-3 Teile aus der H&M Collab zu kaufen, nur weil da Wang auf ner überaus hässlichen Sporthose steht. Da bin ich lieber ne Basic Bitch als High Fashion. Guter Geschmack ist was anderes. Liebe Grüße, Fiona

  11. Also nicht dass ich gähnen würde, denn generell finde ich die Designerkooperationen schon toll. Aber ich glaube, die Alexander Wang Kollektion ist die untragbarste und hässlichste Kollektion überhaupt. Absolut nicht für den Alltag gedacht. Wann und wie soll man bitte die Teile tragen? Und die Teile, die tragbar sind, die sind tatsächlich stinklangweilig.

  12. Ich selber finde die älteren Design-Collabs von H&M auch gelungener, trage immer noch(!) die wunderschönen Seidenblusen von Matthew Willamson, sie sehen noch aus wie neu und werde immer wieder darauf angesprochen.
    Genauso Marni fand ich spannender wie die letzten Collabs, da stell ich mich lieber am Freitag vor die
    & Other Stories Eröffnungsschlange in München als vor H&M wegen Wang.
    Wenigstens bekomme ich da für mein Geld Qualität und inspirierendes, kreatives Ambiente.
    H&M sollte starten auf die aktutelle interessen der Zielgruppe einzugehen und qualitative zeitlose Stücke mit Designern oder in der Studio Kollektion zu kreiren, die Studio Kollektion ist echt ein grauen, dafür auch noch extra eine Fashion Show zu veranstalten ist ja schon fast lachhaft, hätte man das Geld doch lieber sinnvoll Spenden können.

  13. mir geht es ziemlich ähnlich wie dir! Als ich mir die Kollektion anschaute, hatte ich nun wirklich nicht das Bedürfnis, bei einem oder mehreren Teilen zuzuschlagen. Sie sprechen mich einfach nicht an. Ich muss sagen, dass mich die Sachen von H&M allgemein nicht mehr wirklich ansprechen. Sie Sachen sind oft merkwürdig geschnitten und nun wirklich nicht aus guten Materialen. Inzwischen gebe ich lieber ein paar Euro mehr, um dafür tolle Qualität zu bekommen. Diese Qualität suche ich bei H&M immernoch.
    Ich denke, dass das Problem an der Wang Kollektion einfach ist, dass die Sachen zum größten Teil überhaupt nicht alltags tauglich sind.

  14. Nunja, ich denke bei den H&M Kollaborationen mit Designern wie Margiela, Wang und Comme des Garçons ging es zum Großteil darum, den Namen des Designers überhaupt erst in die Köpfe und Münder des Mainstreams zu bringen und H&M auf der anderen Seite kontinuierlich da zu halten. Mit der Wang Party und den vielen kleinen Hints über die Monate hinweg hat das doch auch super geklappt. Win Win Situation! Die Klamotten selbst sind da doch fast schon zweitrangig ;)

  15. Endlich spricht es mal einer aus – Danke dafür, liebe Antonia.
    H&M schmückt sich mit seinem 10 Jährigen Jubiläum – wie lange der ganze Spaß aus Business Seite noch finanziell zu stemmen ist ist eine andere Frage..

  16. Ich kann mich leider auch nicht damit anfreunden, obwohl ich mich sehr darauf gefreut hatte… Ski-Unterwäsche/Sportbekleidung mit viel zu viel Label. Dabei mag ich h&m Designerkollektionen an sich wirklich sehr gerne. Zum einen eben die Möglichkeit, ein wenig Designer für wenig Geld zu bekommen, zum anderen find ichs auch immer ganz interessant zu sehen, was wie aus den früheren Kollektionen übernommen wurde. Ich war letztes Jahr auch ganz verrückt nach IM, und bin immer noch sehr happy mit vielem von dem, was ich damals gekauft hab. Und weil es hier schon mehrfach vor kam: Mein Lieblingsteil ist ja beinahe das weiße T-Shirt. Ich trag das so unheimlich gerne, und schau auch immer wieder mal bei ebay rein, nach nem Back-up, bzw überlege, mir noch eins von IM direkt zu kaufen. Ich mag den Schnit, die Transparenz, das Material, und da ist weißes T-Shirt dann halt doch nicht gleich weißes T-Shirt.
    Btw, nachdem es hier schon angesprochen wurde: Eröffnet other stories tatsächlich am FR? Bin letzte Woche mal in etwas Entfernung vorbei gelaufen, und da sah es eher nicht so aus… Ich freu mich seit Monaten total darauf. Urban Outfitters wäre ohne euch völlig an mir vorbei gegangen, das hatte ich bisher in München ja auch sehr vermisst, wenn auch eher zum im Laden rumschauen. Daher vielen Dank auch für die Info! LG

  17. Liebe Antonia,

    Wenn man als Modeblogger den Anspruch erhebt, mehr als eine Stylebloggerin zu sein, die sich in ihren Outfits gefällt und dies unbedingt einem Teil der Weltbevölkerung zeigen muss, dann sollte man derlei Kollektionskritiken nicht nur aus dem Blickwinkel schreiben: Kann ich das selbst auch tragen und würde ich es tun?

    Mag ja sein, dass die Teile sehr deutlich an Sportswear erinnern und daher stärker segmentieren, als die BloggerInnen Haus- und Leibmarke Marant, aber das bedeutet ja nicht automatisch, dass Du mit Deiner „Kritik“ an der Kooperation auch recht hast. Mal ehrlich: Wenn man die Teile an den Models Raquel Zimmerman, Isabeli Fontana, Joan Smalls, Natasha Poly, Andy Caroll und Rivaldino dos Santos sieht (übrigens toll fotografiert von Mikael Jansson), dann fällt mir ehrlich gesagt dazu nur ein, dass diese Kooperation zu ziemlich gelungenen Modellen by Alexander Wang gereichte. Die sehen absolut fabelhaft aus! Natürlich sollte man für diese Teile neben der Leidenschaft für das Tragen von Sportswear im Alltag noch gute Proportionen mitbringen und eher groß sein. Sonst wirkt das Zeug nicht. Das wäre aber theoretisch auch bei Isabel Marant so gewesen, nur hat das Deutsche BloggerInnen noch nie gestört.

    Nichts für ungut, jeder soll seine Meinung haben können, aber auf Modeblogs kommt das dann gerne mal als Expertise daher, obwohl es gar keine ist. Wenn Dir die Teile nicht gefallen, nun gut. Dann gefallen sie Dir eben nicht – basta. Aber das hat fachlich betrachtet ungefähr so viel Aussagekraft, als wenn meine Nachbarin über Haute Couture vom Leder zieht … Und noch was: Schade, dass das Feedback zu dieser Kollektion auf vielen Modeblogs auch ein Indiz dafür sein könnte, wie tendenziell bieder und spießig man hier fallweise ist.

    Ich bin absolut kein Alexander Wang Groupie und eine große Kritikerin der Vertikalen, wozu H&M ja zählt. Aber ich weiß, dass man dort seine Hausaufgaben in Sachen Marketing und Image macht und abgerechnet wird ohnehin immer am Ende.

    • Liebe Eva,
      Du hast natürlich Recht. Dieser Artikel hier beleuchtet keinesfalls alla Blickwinkel und erhebt auch nicht den Anspruch die einzig wahre Meinung zu vertreten. Viel mehr ist er ein Blick bzw meine persönliche Meinung (wie du sagst) auf die Kollektion – losgelöst von der Sichtweise auf die gute Umsetzung der Kampagne. Denn auch ich finde die Kampagne mit den Models toll, die Klamotten für die Proportionen perfekt und Alexander Wang erkennbar. Nichtsdestotrotz reizt mich diese Kollektion nicht – und wie ich vermutete auch die Masse nicht. Das ist meine Beobachtung und Meinung – und das ist das Schöne am Bloggen. Hier kann ich – anders als bei meiner Arbeit im Printjournalismus – auch einfach mal unverblümt meine Gedanken niederschreiben – ohne eben alle Blickwinkel zu beleuchten. Das wird vielleicht nicht allen gerecht, deswegen läuft es aber auch unter Kolumne. Aber es ist mir auch aufgefallen, dass ich nächstes Mal vielleicht noch ein paar Blickwinkel mit aufnehme.

      Dass die Masse scheinbar mehr Marant statt Wang will, ist natürlich ein Hinweis darauf, wie wenig Mode experimentell wir abseits des Hype-Mainstreams sind.

      Ich glaube, wir sind gar nicht so weit voneinander entfernt :)
      Liebe Grüße!

  18. Liebe Antonia,

    vielen Dank für das Feedback. Ja, möglicherweise sind wir nicht so weit auseinander. Ich denke, Du weißt, worum es mir ging: ich fände es gut und angenehm, würde der Blickwinkel ein weiterer sein auf Modeblogs. Das betrifft ja naturgemäß nicht nur Deine Rezension der AW Kollektion.

    Und die Frage zur Tragbarkeit dieser Teile treibt mittlerweile auch den Stern um

    http://www.stern.de/lifestyle/mode/alexander-wang-entwirft-designer-kollektion-fuer-hm-2149826.html

    Ich denke, dass vieles, das man heute unter High Fashion versteht, tendenziell für sehr große und dünne Menschen gemacht wird und Sportswear wie diese segmentiert dann eben noch etwas stärker. Aber es überrascht mich weder bei H&M noch bei Chanel, dass normal schlanke Frauen unter 1,76 Meter in dieser Mode leider nicht so cool aussehen, wie die Models.

    Ganz sicher darf auf Modeblogs eine subjektivere Sicht auf Mode herrschen, aber der Leser hat glaube ich mehr davon, wenn Rezensionen einen weiteren Bogen spannen.

    Liebe Grüße

    Eva

  19. Meiner Meinung nach ist die Frage nach der Tragbarkeit und dem Nutzen ist eine Sache des persönlichen Stils. Es gibt so viele 0815 Styles, da finde ich es nur gut auch Mal etwas zu wagen.
    Außerdem finde ich solche Kooperationen großartig, da HM damit der Käuferschaft genau das bietet, was für vielen in der aktuellen Situation nicht erreichbar wäre. Auch aus rein wirtschaftlicher Sicht betrachtet macht eine solche Kooperation sicherlich für beide Seiten enorm Sinn, da erstens der Status von HM deutlich angehoben wird und für Alexander Wang ist es ein einfaches Mittel um den Bekanntheitsgrad zu erhöhen.
    Liebe Grüße

    http://dennisglanz.wordpress.com/

  20. Servus,

    jetzt nach dem Launch weiß man, dass es ein voller Erfolg war und den Geschmack junger Menschen traf. Das erste Mal eine wirklich eigene Kollektion und nicht irgendwelche langweilige Isabel Marant Neuauflagen. Ich selbst saß gespannt vor der gesperrten H& M Seite und könnte mit Mühe noch ein Teil ergattern. Es ist genau die Mode die 16- max. 25 tragen. Die Männerleggins lassen sich z.B mit den Shorts kombinieren, sodass sie auch im Winter tragbar sind. (würde ich trotzdem nicht tragen :D) Insgesamt hat die Wang Kollektion die Massen, sowie die Massenmedien überzeugt. Einen so krassen Hype gab es wohl seit Lagerfeld nicht mehr. Wang polarisiert mit aggressiven Schnitten und überzeugt auf ganzer Linie. Von „keiner Wills“ ist also nicht die Rede.

  21. Hallo Antonia,

    Du hast die Frage über den interessanten Punkt gestellt, was mit den unverkauften Artikeln passiert sind? Ich bin ein Schnäppchen-Jäger, und hatte bis Marni x H&M, ein paar tollen Teilen mit Rabatt gekauft. Sehr schade dass Marants Collection nach ein paar Wochen auch aus dem eShop verschwunden war. Eine Anfrage hatte ich auch verschickt, die Antwort kam, nichts mehr übrig geblieben. Bin immer noch skeptisch was eigentlich mit den Rest passiert ist. War es Marants Idee, die unverkaufte Klamotten schredden lassen? Sie soll sich schämen, falls das passierte.
    Grüße

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