Trendlog: Herbst / Winter 2013

13. Oktober 2013 von in

Streetstyle-Ikonen und Designer tun sich jedes Jahr auf’s Neue unbedacht zusammen und lösen die absoluten Übertrends für jede Saison aus. Für den Frühling/Sommer 2014 sind nach den vergangenen Fashion Weeks die Tendenzen deutlich erkennbar, doch welche Trends sich tatsächlich durchsetzen werden, werden wir noch sehen. In einer Windeseile hat sich der Herbst ausgebreitet und mit ihm kommen die Looks von dem Catwalk auf die Straße. Doch deshalb müssen wir sie nicht unbedingt alle gut finden – hier gibt es die Übersicht der Trends, die jetzt eigentlich erst los gehen, die wir aber schon fast nicht mehr sehen können.

XXXL Mäntel
Fast auf jeder Show waren sie zu sehen. Der perfekte Mantel für 2013/14 ist auf Knielänge geschnitten oder länger, er hat nach unten versetzte Schulternähte, oder ganz fehlende Nähte, hat den bekannten Eggshape und ist einfach riesig, riesig, riesig. Wenn man in dem Mantel untergeht, hat er gerade die richtige Größe! Dabei sollte er so minimalistisch wie möglich sein, oder aus zotteligem Teddiestoff sein. Den Farben sind hier keine Grenzen gesetzt – Rosa, Schwarz, Grau, Hellblau oder auch Muster!

Karo
Céline ist für den absoluten Über-Trend dieser Saison verantwortlich: das Karo-Muster. Der ikonische Pullover von Stella McCartney ist passend zum Thema seit diesem Herbst in allen Garderoben der Fashionistas nicht mehr wegzudenken und wahrscheinlich in spätestens einem Monat völlig uninteressant. Knapp 800 Euro kostet er und ist, wie ich finde, relativ unspektakulär. So oder so scheinen sich die Modeleute aber einen Narren an dem Teil gefressen zu haben. Auch funktioniert für viele das Karo -Muster in Verbindung mit einem Mantel sehr gut. Doch ich persönlich werde mich fern von diesem Trend halten – Karo ist einfach so gar nicht meins.

Dunkelblau
Vor zwei Jahren war Dunkelblau nach Braun für mich die Farbe, die für mich am wenigstens Existenzberechtigung hatte. Höchstens an der Jeans war mir diese Unfarbe schlüssig, doch an allem anderen völlig schleierhaft. Mittlerweile ist Dark Navy meine Lieblingsfarbe, wenn man mal von Schwarz und Grau absieht, denn es funktioniert kaum etwas besser mit Schwarz als ein intensives Dunkelblau. Große Liebe und das wird auch bestimmt noch länger so bleiben!

Negligées
Sexy-sein. Das ist ein Thema, das mich schon seit langer Zeit beschäftigt. Wann ist man sexy? Und was ist schon sexy? Ich persönlich interessiere mich rein gar nicht für kurze Röcke, tiefe Ausschnitte und eng anliegende Teile aller Art. Doch ich muss sagen, dass mich die Louis Vuitton Show im Frühjahr 2013 überzeugte. Und viele andere auch, denn die Negligées sind endlich aufgewacht und schleichen sich aus unseren Betten raus auf die Straße! Egal wo man hinsieht, überall gibt es Spaghettiträgertops oder -kleider mit Spitzeneinsätzen, aus Seide oder Chiffon zu kaufen. Die Farben beschränken sich meist auf Creme und Schwarz und kombiniert werden die Oberteile mit einer einfachen Skinny Jeans oder einer weit sitzenden Hose. Die Models liefen mit nacktem Bein und dickem Mantel über den Laufsteg und zwar finde ich diese Kombination hinreißend, aber wieso dieser Hauch von Nichts im Winter das Feuer entfacht, ist mir nicht ganz klar. Trotzdem finde ich den Trend sexy und habe mir direkt ein Kleid und ein Oberteil zugelegt!

Rollkragenpullis
Seit zwei Jahren halten sich die Rollis ziemlich wacker in der Trendskala, was mich wundert, denn irgendwie kann ich mich nie zu 100% mit den Dingern anfreunden. Knalleng finde ich sie besonders schlimm und fühle mich wie eine Presswurst, weshalb ich froh bin, dass die Schnitte für dieses Jahr deutlich entspannter werden als die Jahre zuvor. Oversized sind sie und der Kragen an sich ist vielmehr ein Stehkragen als ein Umschlagkragen. Diese subtile Abwandlung des kratzigen Klassikers gefällt mir und deshalb kann ich mir diese Saison zum ersten Mal vorstellen, meinen Hals im Winter zu verhüllen.

Nadelstreifen
Stella McCartney hat neben dem Karo das zweite Trendmuster der diesjährigen Saison wiederbelebt. Dass das spießige Büromuster es tatsächlich auf die Straßen vor Fashionweek-Zelte schafft, ist mir bislang noch ein Rätsel, aber die Umsetzung gefällt mir überraschend gut. Die Pinstripes bleiben klassisch, also in Dunkelblau/Weiß. Sie werden auf hüftig sitzende Miniröcke geprintet oder weite Businesshosen, gerne auch All-Over, wobei das für mich schon wieder zu viel des Guten ist.

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11 Antworten zu “Trendlog: Herbst / Winter 2013”

  1. vieles aus deinem artikel kann man super zusammenfassen: das sind die frühen 90er.
    da hatte ich auch Negligees (damals kleine nachthemden von h&m für zehn mark), nadelstreifen (inzwischen ein horror für mich), rollis (auch grauenvoll, zumindest an frauen mit brust), karos und riesenmäntel. es ist verblüffend zu sehen, dass meine frühe jugend im aktuellen zara lookbook einszueins kopiert wird. danke dir für die nette zusammenstellung. bevor du es so aufgelistet hast, war mir der zusammenhang garnicht so klar.

    • Das kam mir auch grade in den Sinn, und noch vor kurzem fanden wir sie alle gaaaanz schlimm, die Neunziger. Immer wieder interessant, wie schnell sich die Trends ändern. Und toll, dass auch ihr bei amazed nicht jedem hinterherlauft :))

  2. Mich erinnert grad das aktuelle Zara Lookbook irgendwie auch viel zu sehr an die 90er. Hast nicht du mal geschrieben, dass man die Trends, die in der eigenen teeniezeit aktuell waren, besonders schrecklich findet, wenn sie wieder kommen? für mich sind da Nadelstreifen das Paradebeispiel. find ich auf anderer als bürokleidung schrecklich, und auch dort müssen sie nicht zwingend sein. Die Nachthemden/Spaghettiträger mag ich dafür überraschenderweise. Bin nur noch nicht ganz sicher, ob sie auch zu mir passen, gerade erstere. Rollkragen sind für mich irgendwie relativ trendunabhängig, ich trag die eigentlich jedes jahr, vor allem wetterabhängig. Karo liebe ich aktuell auch völlig unabhängig vom trend, nach meinem schottlandjahr. vorher war es mir relativ egal, jetzt bin ich froh, dass man es grad überall findet. und nen xl (lassen wirs mal bei einem x…) eiermantel will ich jetzt plötzlich auch haben, da schlägt der trend dann doch zu. LG

    • Verstehe ich, denn ja, das habe ich geschrieben. Nadelstreifen sind eine echte Herausforderung für Kinder der 90er Jahre, doch ich finde, dass die Umsetzung wirklich gelungen ist!

  3. Schöne Zusammenstellung!
    Mein XXL-Mantel ist eher ein Unfall, da ich in auf einem Flohmarkt gekauft habe und es ihn nur in einer für mich zu großen Größe gab.. aber ich tue fröhlich seit zwei Jahren so, als wäre es vollste Absicht :D Dunkelblau und Rollkragen sind sowieso unverändert seit Jahren nicht aus meinem Kleiderschrank wegzudenken und seit LV finde ich Negligés als Oberbekleidung sehr interessant. Auch das Exemplar von Zara ist wundervoll… aber im Büro kann ich mich damit einfach nicht vorstellen, auch wenn mein Arbeitgeber sehr tolerant ist.
    Karos- die hier aufgeführten sind wie du schon sagst, eher „unspektakulär“, aber verfalle ich ihnen doch irgendwie ziemlich verlässlich jeden Winter (wenn auch im geringen Ausmaß und eher im Bereich der Accessoires).

    Aber Nadelstreifen… örks. Da hilft es auch nichts, wenn sie mehr als meine Miete kosten und von Stella sind. Ansonsten lieg ich irgendwie voll im Trend diese Saison, haha :)

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