Jahresrückblick 2022: Antonia

10. Januar 2023 von in

Wenn mich jemand fragt, wie 2022 für mich war, muss ich erst einmal tief einatmen und überlegen. Das Jahr ist so schnell an mir vorbeigerast, ich habe gefühlt so viel erlebt und doch so wenig, dass ich ehrlicherweise keine richtige Antwort auf die Frage habe. 2022 war in weiten Teilen sehr schön. Ich fühle mich angekommen und zufrieden. Ich bin dankbar für mein mit Liebe gefülltes Leben. Und doch war 2022 auch ein Jahr, das mich extrem ge- und manchmal überfordert hat. Nicht nur, weil die Pandemie zumindest auf dem Papier vorbei war, die Situation in der Ukraine mein Herz hat schwer werden lassen, sondern weil ich mich 2022 auch oftmals im Hamsterrad der Arbeit gefangen gefühlt habe, ohne dass ich aus dem sich schnell drehenden Kreis aussteigen konnte. Es war ein merkwürdiges Jahr, das wie im Rausch an mir vorbeigezogen ist und mich vor allem eines gelehrt hat: was ich nicht mehr will. Und so blicke ich voller Zuversicht auf 2023, das Jahr, in dem ich nochmals der Veränderung die Tür aufhalten will. Und die fängt ja meistens bei einem selbst an.

Jahresrückblick 2022

2022 hat mich vor allem eines gemacht: müde. Ich glaube, ich habe noch nie so viel geschlafen, wie in diesem Jahr. Und im November herausgefunden, dass nicht nur zu viel Stress, sondern auch ein massiver Eisenmangel schuld sind. 2023 wird hoffentlich fitter und wacher erlebt.

In diesem Jahr habe ich erkannt, dass ich mir mehr zutrauen darf, gerade was meine Angst nach der Pandemie angeht. Oftmals bin ich noch wie ein scheues Reh in neue alte Situationen getappt, habe auf die Angst gewartet und war überrascht, dass sie scheinbar einen freien Tag hatte. Solche Situationen gab es viele, und sie haben mich gelehrt, dass ich mich mehr trauen darf, auch wenn die Situationen sich noch ungewohnt anfühlen. 2022 hat mir Hoffnung gemacht, nach zwei Jahren Pandemie wieder mein altes Ich ohne große Angst kennenzulernen, 2023 will ich hier anknüpfen.

Damit hatte ich 2022 besonders zu kämpfen: meinem Zeitmanagement und der Frage: Wie will ich in Zukunft arbeiten? 2022 war vor allem eines: anstrengend. Ich habe so viel gearbeitet wie noch nie und ziemlich schnell erkannt: Das will ich so nicht. Und trotzdem stehe ich jetzt Anfang 2023 immer noch vor der Frage, wie ich in Zukunft wieder eine gute Work-Life-Balance hinbekommen will. Denn die gab es 2022 wirklich gar nicht. Alles hat unter dem hohen Workload gelitten. Meine Zeit, mein Wohlbefinden, meine Freund:innenschaften, meine Beziehung und vor allem ich selbst. Wenn ich nicht gearbeitet habe, war ich erschöpft. Oftmals so müde, dass ich am Wochenende wirklich nur noch schlafen wollte. Das Absurde: Ich habe ziemlich früh erkannt, dass ich so nicht leben will – und es doch nicht so richtig aus diesem Kreislauf rausgeschafft. Weil ich zu vielen Jobs Ja gesagt habe. Weil ich meinen Job liebe, und das Grenzen setzen eben doch gelernt sein will. Irgendwann im November hat es dann endgültig klick gemacht. Ich hatte so viel auf meiner To-Do-Liste, dass ich kaum mehr atmen konnte. Ich habe nur noch funktioniert, Task für Task abgearbeitet und keinerlei Zeit zum Verarbeiten gehabt. Inmitten dieses Stresses habe ich eine Lesung vor Publikum gehalten, und keine Zeit gehabt, mich an dem Event, an der Möglichkeit und den Eindrücken zu erfreuen. Obwohl es so ein großer Meilenstein für mich und mein Angst-Ich war. Und just in den Minuten nach der Lesung dachte ich: Das kann es nicht sein. So darf es auf keinen Fall weitergehen. Ich will Zeit haben, für mich, für das Verarbeiten der erlebten Dinge, für kreative Sachen. Ich will mich nicht mehr hetzen, nicht mehr in dieser Produktivitätsschleife sein. Ich will mich lebendig fühlen durch Erlebnisse mit Freund:innen. Zeit für diesen einen Kaffee haben, und nicht mehr kurzfristig absagen müssen, weil eben doch noch eine Deadline drängt. Eine Antwort auf die Frage „Wie will ich in Zukunft arbeiten“ habe ich noch immer nicht. Aber ich bin auf der Suche nach ihr. Fürs Erste heißt es auf jeden Fall: weniger arbeiten. Auch mal Nein sagen, auch wenn mein Herz, meine Leidenschaft für diesen Job Ja schreit. Meinen Fokus auf amazed legen. Ich kann mich nicht zweiteilen, ich habe nur 24 Stunden zur Verfügung und ich will auch noch Zeit für mich haben. Fürs Zweite bedeutet das, endlich den Freelancer:innen-Verteiler ins Leben zu rufen. Damit ich Jobs abgeben kann, und andere sich freuen. Und einfach mehr das machen, was mich glücklich macht. amazed. Kreatives Schreiben. Seminare halten. Ganz ohne diesen Produktivitätswahnsinn, der nun wirklich Banane ist. Stress ist ungesund, zu wenig Zeit haben auch. Ich will Freiraum und Leichtigkeit, mich wieder mehr spüren und nicht mehr vor Stress weinen. 2023 soll das Jahr sein, in dem ich eine langfristige Lösung finde, wieder mehr bei mir zu sein.

 

 

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So habe ich meine Zeit am liebsten zu Hause verbracht: mit meinem Freund und den wilden Tieren. Ich bin schon immer jemand, der sehr gerne zu Hause ist. Ich kann mich stundenlang in meinen vier Wänden beschäftigen, ohne dass mir langweilig wird. Vor allem aber sehr gerne allein. Dass ich auch dieses Jahr so, so gerne Zeit mit Mann und Hund und Katze verbracht habe, zeigt mir, dass dieser Mensch und diese Tiere genau richtig in meinem Leben sind. Nach dem Tod von Polly war der Einzug von Minnie mein Highlight dieses Jahr. Diese kleine Katze, die meiner Polly so ähnlich sieht (leider), aber so ganz anders ist. Die mir auf Schritt und Tritt folgt und mir so viel Freude schenkt. Und wenn ich doch mal alleine war (nur mit Minnie), dann habe ich am liebsten gelesen, ausgemistet und die Wohnung geputzt. Denn auch das liebe ich: Ordnung schaffen in meinen vier Wänden.

Und so unterwegs: 2022 ist das zweite Jahr mit Hund gewesen, und es hat so einen Unterschied gemacht. Im ersten Jahr war alles neu, aber auch  sehr herausfordernd und anstrengend, Pepe blieb damals noch nicht so gut alleine, wir waren viel weniger draußen unterwegs, dank Pandemie fiel es uns das aber definitiv leicht. In diesem Jahr war dann alles anders. Wir hatten wieder viel mehr Freiheiten – dank Pepe und den Lockerungen, konnten endlich wieder länger ohne Pepe unterwegs sein, oder eben doch mit unserem großen Fellmonster die Welt erkunden. Und das waren auch die schönsten Momente. Zu sehen, wie Pepe sich langsam zum erwachsenen Hund entwickelt, wie jeder Spaziergang besser wird und wie gut sich unsere Erziehung niederschlägt. Was im ersten Jahr hauptsächlich viel Arbeit war, war dieses Jahr vor allem Freude. Und so waren wir mit Pepe im Wald, in den Bergen, auf dem Land und auch in der Stadt unterwegs. Mittlerweile ist aus dem stürmischen Welpen ein großartiger Hund geworden, und ich freue mich, 2023 noch mehr die Welt mit ihm zu erkunden.

Das hat mir 2022 besonders geholfen: Sport. Ohne meine tägliche Dosis Bewegung, meine Schritte und meine Personaltrainerin wäre ich wohl durchgedreht. Diese kurze Auszeit, und wenn es nur 20 Minuten Pilates am Morgen waren, haben mich gesund gehalten. Auch die täglichen Spaziergänge mit Pepe haben meinem Tag Struktur gegeben und dafür gesorgt, dass ich zumindest einmal kurz Luft schnappe und mich bewege, bevor ich wieder am Schreibtisch saß. Sport ist für mich so viel mehr als nur die Optimierung des eigenen Körpers. Sport hilft mir, mental gesund zu bleiben, in meinen Körper zu vertrauen und eine Auszeit zu haben.

 

 

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Liebstes Instagramfoto: Es war ein Abend im Mai, als mir mein Freund nach unserem Abendessen im Garten ganz unspektakulär diesen einen Ring überreichte und das fragte, was für uns eh schon längst klar war. Wir heiraten. Und noch immer fühlt sich das auszusprechen etwas abgefahren an. Mein liebstes Instagramfoto ist somit das Foto von uns, in dem ich euch verraten habe, dass wir uns verlobt haben. Ich teile sehr bewusst sehr wenig von meinem Freund und mir, weil mir mein Privatleben sehr heilig ist und ich sehr bewusst auswähle, wie viel Einblick ich gebe. Gleichzeitig nehme ich euch so gerne mit in mein Leben, habe oft vom Single-Sein und Dating geschrieben und weiß, dass es vielleicht dem oder der einen hilft, an die Liebe zu glauben. Sie kam, als ich am wenigsten damit gerechnet habe. Und ich hoffe sehr, sie bleibt.

 

 

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Der schönste Trip: Jedes Jahr geht es mit der ganzen Familie auf eine Hütte in den österreichischen Bergen. 2020 und 2021 musste unser Treffen leider ausfallen, dieses Jahr war es endlich wieder so weit. Das erste Mal mit Freund und Pepe und Traumwetter. Dort oben inmitten der Menschen, die ich am meisten liebe, in absoluter Ruhe ein Wochenende zu verbringen, tat so gut. Bis heute spüre ich die Wärme dieser Tage. 2023 will ich mehr davon. Aber auch unser kleiner Ausflug ins Hofgut Hafnerleiten bleibt in wunderbarer Erinnerung.

Am meisten gehört habe ich 2022 wie immer True-Crime-Podcasts. Ich liebe Podcasts, ich höre alles querbeet und doch lande ich am Ende immer bei den True-Crime-Formaten oder Reportage-Podcasts. Besonders gern habe ich hier die Cui Bono – Wer hat Angst vorm Drachenlord gehört. Alles gesagt von der Zeit geht natürlich auch immer. Und weil mein Herz so sehr für Podcasts schlägt, will ich vielleicht in diesem Jahr zumindest hinter den Kulissen in Richtung Podcast-Schreiben gehen. Drückt die Daumen, dass es klappt.

 

 

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Meine liebsten Bücher: Wenn ich ehrlich bin, frage ich mich im Nachhinein, wie ich es noch geschafft habe, in diesem Jahr Bücher zu lesen. Aber es waren tatsächlich dieses Jahr mehr als in den vergangenen Jahren. Das wichtigste Buch war mit Abstand „Wir sind doch alle längst gleichberechtigt“ von Alexandra Zykunov. Jede Frau (und jeder Mann) sollte dieses Buch lesen, vor allem jene, die glauben, wir leben doch bereits in einer absolut gleichberechtigten Gesellschaft. Ebenfalls inspirierend waren die Bücher von Teresa Bücker „Alle Zeit“ sowie „The Story of Art“ von Katy Hessel. Gerne gelesen habe ich „Ciao“ von Johanna Adorjan sowie

 

 

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Mein liebstes Outfit: Ich liebe nach wie vor das Outfit, dass ich im Januar 2022 getragen habe. Eine Woche lang war ich krank im Bett gelegen, bevor ich mich endlich wieder anziehen und raus wagen konnte. Alle Teile besitze ich bis heute und würde ich genauso auch wieder tragen. Das untere Outfit mag ich aber auch sehr. Weil ich mich in dem Outfit so gut gefühlt habe, auch wenn es lauter Basics sind, die ich immer wieder tragen würde. Ihr seht, mein Stil hat sich nicht verändert. Schwarz bleibt hoch im Kurs, genauso wie Basics und bequeme Sachen.

Der liebste meiner Artikel auf amazed: Meine Kolumnen „Ist das noch Liebe oder schon Clickbait?„, „Warum ich heirate, obwohl ich Feministin bin.„, „Wenn das Haustier stirbt: Was mich meine Trauer um Polly gelehrt hat“ und „Geld oder Kunst: Habe ich verlernt, kreativ zu sein?“

Das habe ich 2022 zum ersten Mal gemacht: eine Lesung vor Live-Publikum gehalten. Unglaublich, aber wahr: Fast zwei Jahre nach Erscheinen meines Buches „Angstphase“ habe ich das erste Mal offline vorgelesen. Davor hatte ich zwar immer wieder Lesungen, jedoch nur im digitalen Raum. Vor Publikum zu lesen, die Menschen zu sehen und danach Face to Face ins Gespräch zu kommen, ist doch noch einmal etwas ganz anderes. Vor der Lesung war ich aufgeregt, danach wahnsinnig stolz auf mich. Und ich hätte nicht minder Lust, das auch 2023 zu wiederholen.

 

 

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Hier gehe ich 2022 wieder essen: ins OmNomNom Café. Das vegane Café einer Freundin ist meine liebste Anlaufstelle für das perfekte Grilled Cheeze Sandwich – ganz ohne echten Käse. Unbedingt auch die Zimtschnecken und den Schokobrownie probieren. Und dann noch durch das hübsche Sendling spazieren.

Ein Kauf, an dem ich noch lange Freude haben werde: Ich weiß, dass es in 2023 nicht mehr gerade en vogue ist, sich zu freuen, ein Auto zu besitzen, und doch ist es der Kauf, der mir am meisten Freude dieses Jahr bereitet hat. Weil ein Auto für mich persönlich Unabhängigkeit bedeutet. Ich fahre ja vorwiegend nur Fahrrad und nicht so gerne öffentlich, ein Auto hilft mir, trotzdem die Welt in einem weiteren Umkreis zu entdecken. Letztlich war aber nicht ich der Auslöser für die Entscheidung, sondern Pepe. Nach Monaten des Carsharings haben wir uns ganz bewusst für ein Auto entschieden, um noch öfter mit Pepe in die Natur zu fahren, Ausflüge zu machen und die Hundeschule zu besuchen. Das Auto gibt uns allen Freiheit, und deshalb war es für mich der beste Kauf dieses Jahres. 

Was ich viel zu lange nicht gemacht habe und unbedingt mal wieder machen will: in Ausstellungen und Museen gehen. Ich ärgere mich noch immer, dass ich die Nebel-Ausstellung im Haus der Kunst verpasst habe. Und so möchte ich mir dieses Jahr bewusst einmal im Monat Zeit nehmen und in Ausstellungen gehen.

Dinge, für die ich dankbar bin: für die Liebe in meinem Leben, die ich nicht für selbstverständlich nehme, die mich bereichert, herausfordert und wachsen lässt. Liebe und Beziehung sind auch Arbeit, gerade in so stressigen Zeiten, und doch bin ich jeden Tag dankbar für das momentane Glück.

Jahresausblick 2023:

Das neue Jahr startete entspannt mit Hund und Katze zu Hause. Wir als kleine Familie gemeinsam zusammen. Auch wenn wir gerne mit Freund:innen gefeiert hätten, dieses Jahr wollten wir doch lieber bei den Tieren sein und schauen, wie es ihnen mit der unsagbaren Böllerei geht. Der Start ins neue Jahr war also entspannt und unspektakulär, und wenn ich ehrlich bin, würde ich mich freuen, wenn 2023 genauso entspannt wird.

Mein Ziel für 2023: umziehen. Ich weiß, ich klinge wie eine broken record, aber unsere Wohnung ist, so sehr ich sie liebe, viel zu klein für zwei Menschen, die im Homeoffice arbeiten und zwei wilde Tiere haben. Und so wird es hoffentlich in diesem Jahr endlich diesen einen Umzug geben, in unser neues Zuhause. Drückt die Daumen, dass ich hier bald gute News verkünden kann!

Das nehme ich mir 2023 vor: Ich möchte wieder eine gute Work-Life-Balance finden. In den letzten Jahren hatte ich eine gute Balance zwischen beruflicher Selbstverwirklichung und freier Zeit für mich gefunden, 2022 ist mir das sukzessive völlig abhanden gekommen, bis ich mich in To-Do-Listen verloren habe. Das muss sich dringend wieder ändern und das ist mein großes Ziel für 2023. Ich möchte meine berufliche Karriere weitervorantreiben, aber eben nicht um jeden Preis. Ich möchte mich selbst verwirklichen, mich kreativ ausprobieren und neue Schritte gehen, aber trotzdem genug Zeit für mich, meine Freund:innen und Dinge haben, die mir gut tun und Spaß machen. Dazu gehört auch endlich wieder mehr zu kochen, gesünder zu essen und den Sport nicht nur als To-Do, sondern als Wohltat zu sehen. Es wird viel Arbeit, aber eine wichtige, die mir gut tun wird.

Daran will ich 2023 arbeiten: Beruflich vor allem endlich an meinem Roman. Die Idee und Figuren stehen schon so lange, ich hatte bisher nur keine Zeit, die Geschichte aufzuschreiben. Persönlich weiter an meinem Angst-Ich. Nach zwei Jahren Pandemie war 2022 endlich das Jahr, in dem ich mich wieder mehr meinen Ängsten stellen konnte und gemerkt habe, wie ich nach und nach wieder die Sicherheit gewinne, die ich in der Pandemie und den Lockdowns verloren habe. Und so werde ich 2023 genau da anknüpfen, mich wieder mehr rauswagen und endlich wieder freier leben.

Worauf ich 2023 verzichten kann: auf gesellschaftlicher Ebene – auf „schwierige Situationen“, wie es Kathrin Bauerfeind kürzlich so gut in einem Podcast beschrieb. In den vergangenen Jahren hatten wir immer wieder „Situationen“, die uns extrem herausgefordert und unsere bislang heile Welt erschüttert haben. Erst eine Pandemie, dann der Ukraine-Krieg und all die schlimmen Nachrichten oder auch die Energiekrise. Aber auch die so wichtige Revolution im Iran hat mich persönlich sehr mitgenommen, vor allem wegen der eigenen Machtlosigkeit. Ich wünsche mir ein Jahr, in dem alle Menschen weltweit kurz mal durchatmen können und wir nicht wieder mit der nächsten Herausforderung konfrontiert sind, sondern die bestehenden Situationen erst einmal verarbeiten und unsere Hilfe hier einbringen können. Auf persönlicher Ebene: Krankheiten. 2022 war ich so oft so krank, dass ich wirklich damit durch bin. Ich hoffe, eine bessere Ernährung, ein guter Vitamin-D- und Eisen-Spiegel sowie weniger Stress helfen, gesünder durch 2023 zu kommen.

Darauf freue ich mich in 2023: Ich werde nächsten Sommer in kleinstem Kreise standesamtlich heiraten, und ich freue mich riesig auf eine entspannte Dinnerparty mit Familie und Freund:innen. Auf diesen Tag, an dem wir uns und die Liebe feiern und hoffentlich voller Glück gemeinsam Zeit verbringen. Ich habe so gut wie noch nichts geplant, und dementsprechend wird das alles spontan, klein und frei. Eine durchgeplante Instagram-Hochzeit in Italien sieht zwar wunderschön aus, aber wir sind doch eher Team #EntspanntesHeiraten. Für mich ist diese Hochzeit vor allem ein Moment, um innezuhalten und mich zu erinnern, dass ich in den vergangenen Jahren so viel lernen durfte, viele für mich richtige Entscheidungen getroffen habe und jetzt eine kleine Familie habe, mit der ich in die Zukunft blicken darf. Ich bin wahnsinnig dankbar und vor allem gespannt, wohin uns diese Reise führen wird. 

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5 Antworten zu “Jahresrückblick 2022: Antonia”

  1. Ich habe mich schon gefreut auf deinen Jahresrückblick. Mir hilft es in stressigen Zeiten vor allem eine feste Mittagspause und einen festen Feierabend zu setzen. Beide nicht verhandelbar. Arbeit am Wochenende ist bei mir Tabu – egal wie voll der Schreibtisch ist. Verabredungen absagen hilft mir manchmal, um meinen Kalender insgesamt etwas zu entlasten, aber ich mache das nie, um weiter zu arbeiten, sondern um mich dann alleine zu erholen, weil ich das dann manchmal eher brauche. Überstunden plane ich bewusst ein – sprich an dem Tag nehme ich mir die Zeit, um etwas länger zu arbeiten oder starte morgens eine Stunde früher, aber geplant.
    Mein liebstes Foto ist übrigens auch dein Verlobungsfoto <3

    • Das kann ich so nur unterschreiben. Ich bin erst seit September selbstständig, aber habe dieselben Regeln. Ich beantworte/schreibe auch niemals E-Mails nach 18 Uhr, um gar nicht das Gefühl zu erwecken, dass ich zu der Zeit noch verfügbar bin.

      Was ich mich gefragt habe: Hast du so viele / zu viel Ja gesagt, weil es vom Geld sonst nicht stimmt oder weil du so Lust auf die Jobs hattest?

      • Ja, die Regelung habe ich auch schon seit Jahren, ich versuche auch so gut es geht, nie am Wochenende zu arbeiten, aber im letzten Jahr ist das alles eingerissen. Und tatsächlich hatte ich auf alle Jobs so Lust, dass ich zu zu vielen Ja gesagt habe. Geldtechnisch hätte auch weniger gereicht :) Aber wahrscheinlich lag mir auch noch das Corona-Jahr im Nacken, in dem viele Jobs erstmal weggebrochen sind. Als Selbstständige ist man dann schnell dazu verleitet, lieber mehr anzunehmen, als zu wenig, obwohl es finanziell längst reicht. :)

        Und herzlichen Glückwunsch zur Selbstständigkeit :)

    • <3
      Genau, eine feste Mittagspause habe ich auch, allein weil wir dann mit Pepe eine Runde spazieren gehen und danach essen. Und ich versuche auch, einen festen Feierabend einzuhalten, trotzdem wurde die To-Do-Liste immer viel zu lang :( Das mit den Absagen geht mir übrigens genauso, ich habe im letzten Jahr oft abgesagt, um Zeit für mich zu haben. Die Idee mit den Überstunden einplanen finde ich gut :) Wenn du noch mehr Tipps hast, gerne her damit :)

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