Genau wie damals. Nur eben jetzt mit Internet.
Es ist vielleicht ein bisschen ambitioniert, einen Text über das „OK Boomer“-Meme mit dieser Anekdote einzuleiten. Aber ich bin überzeugt: Was wir gerade erleben, ist der damaligen Entwicklung nicht unähnlich. Nein, das hier wird kein Nazivergleich. Es wird ein Zeitgeistvergleich. Denn auch heute sind junge Menschen flächendeckend frustriert, weil ihnen nicht zugehört wird. Weil niemand sie ernst nimmt, wenn sie Lösungen für Probleme fordern, an denen sie nicht schuld sind. Genau wie damals. Nur eben jetzt mit Internet. Und mit dem Unterschied, dass die Generation, gegen die sich die Jugend heute richtet, nicht von Kriegstraumata und politischer Unsicherheit geprägt ist. Ganz im Gegenteil: Die Babyboomer, also grob die Geburtsjahrgänge zwischen Mitte der 40er- und Ende der 60er-Jahre, hatten unverschämt viel Glück. Sie sind die erste Generation seit Ewigkeiten, die keinen Krieg erlebt hat. Stattdessen wurden die Boomers in – aus heutiger Sicht – paradiesischen Verhältnissen groß. Jobs waren sicher, Gehälter waren stabil, Mieten und Eigenheime bezahlbar, die Ehe war noch nicht entzaubert, Kinder konnte man sich leisten, es gab zwei große bürgerliche Parteien, deren Wahlsieg so sicher war die das Amen in der Kirche. Nichts von alldem, inklusive dem Amen, kann uns heute noch garantiert werden.
Eine Antwort zu “Ok Boomer: Ein Meme für die Geschichtsbücher”
[…] ihr euch noch an den „Ok, Boomer“-Hype im letzten Jahr? Es war eine herrliche Zeit für uns Millennials, denn gemeinsam mit den Kids – […]